
Stil (Spielzeit): Melodic Metal (51:45)
Label/Vertrieb (VÖ): AOR Heaven / Soulfood Music (20.05.07)
Bewertung: 8,5/10
Link: http://www.razorback-online.com
Bereits im Jahre 2002 wurde die deutsch-skandinavische Metalband RAZORBACK gegründet, und „Deadringer“ ist tatsächlich schon das dritte Album, welches die Band auf den Markt bringt.
Und ich frage mich tatsächlich, wie konnte diese Hard Rock Perle all die Jahre an mir vorbei ziehen, ohne mir aufzufallen?
Vielleicht liegt es an der Tatsache, dass sie wohl auf „Deadringer“ ihr bisher bestes Line Up haben, welches komplett aus Vollprofis und Vollblutmusikern besteht.
Neben Bandgründer Rolf Munkes (guitar), der zum Beispiel bereits in Bands wie EMPIRE oder der TONY MARTIN BAND sein Geld verdiente, Chris Heun (bass/guitar) der in seiner Bio Bands wie LANZER und SHYLOCK stehen hat, Stefan Berggren (vocals) der bei COMPANY OF SNAKES das Mikro maltretierte, ist jetzt auch Überdrummer und Hans Dampf in allen Gassen Mike Terrana zur Band gestoßen, der bei RAGE, AXEL RUDI PELL und aktuell auch bei MASTERPLAN die Sticks schwingt.
Alleine diese Namen bürgen für erhöhte Qualität, und versprechen einen musikalischen Leckerbissen.
Nach dem Intro „The Faint Distant Bell Ring“ folgt der Titeltrack, ein Rocker der obersten Kategorie, dem man sich mit seinen treibenden Beats kaum entziehen kann.
Auch der Refrain bleibt sofort im Ohr hängen, was zum einen an der tollen Melodieführung, zum anderen aber auch an der überragenden Stimme von Stefan Berggren liegt. Wie um keine Langeweile aufkommen zu lassen, treten sie mit „Last Man Standing“ mächtig aufs Gaspedal. Wer Mike Terranas Doublebass Attacken je gehört hat, kann sich ein Bild davon machen, was sich hier abspielt.
Und erneut drängt sich auch Stefan Berggren auf, denn hier singt er wie DIO, und man muss zweimal hinhören, um wirklich zu erkennen, dass ihm nur noch wenige Nuancen von der Genialität des kleinen Mannes mit der großen Stimme entfernen. Treibend und wummernd geht es weiter mit „Take Me To The Other Side, dass mit seinen bluesigen Elementen den nächste Überraschungspunkt darstellt.
„Hero“ passt sich diesem Niveau problemlos an, schleppend und treibend, allerdings ohne diese Bluesnote. Und auch hier wieder: RONNIE JAMES DIO lässt grüßen. Das sie auch ohne durchgetretenes Gaspedal überzeugen können, beweisen RAZORBACK mit „Line Of Fire“. Zwar noch keine Ballade, aber im guten Midtempo Bereich angesiedelt, und mit einem sehr eingängigen Chorus versehen.
„Burden“ zeigt die Band von ihrer raueren Seite, wobei auch Stefan wieder mehr wie Stefan klingt, ebenso wie auf der obligatorischen Ballade „Miracle Baby“, die nur im Refrain etwas Fahrt aufnimmt, ansonsten aber sehr sanft rüberkommt.
Das megageile „Rock’n Roll Life In Hellsink“ bringt dann wieder die treibenden Trademarks der Band in den Vordergrund, und um ehrlich zu sein, gefallen sie mir so absolut am besten, und zum Glück liegt hier auch der Schwerpunkt des Albums, was sie mit „Let Me Give My Lovin’ “ geradezu unterstreichen.
Der Rausschmeißer des Albums heißt „Razor Blues“, und bildet mit seinem dreckigen Blues den perfekten Abschluss eines tollen Albums, das auch durch seine sehr gelungene Produktion zu gefallen weiß.
Fazit: Wer auf treibende Beats und schleppende Melodic Metal Songs steht, die gelegentlich von Blueselementen durchzogen sind, ist zum Kauf von „Deadringer“ verpflichtet. Vier geniale Vollblutmusiker, die aus RAZORBACK hoffentlich mehr als nur ein weiteres Projekt machen, haben sich anscheinend gesucht und gefunden.

Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out