
Stil (Spielzeit): Metal (47:22)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenvertrieb (29.06.07)
Bewertung: 8,5/10
Link: http://www.ivorynight.de
http://www.myspace.com/ivrynight.de
Nachdem IVORY NIGHT mit ihrem Debüt „7 – Dawn Of The Night“ aus dem Jahr 2004 bereits mehr als einen Achtungserfolg erzielten, und zwischenzeitlich auf mehreren Festivals aktiv waren und dort Duftmarken hinterließen, haben die Jungs aus Kaiserslautern mit „Machine“ einen echten Hammer nachgelegt.
Wahrscheinlich auch beflügelt durch die sehr erfolgreiche Zusammenarbeit mit Ex-MANOWAR Gitarristen Ross The Boss, für den sie genauso als Backing Band fungierten, wie für Josh Kramer, den Sänger der White Metal Band SAINT, gehen Tilmann Ruby (guitar), Patrick Fuchs (guitar/vocals), Volker Schick (drums) und Carsten Kettering (bass/grunts) auf „Machine“ sehr selbstbewusst ins Rennen. Und das auch absolut zu Recht, denn die vier Pfälzer haben elf Metal Tracks der Extraklasse abgeliefert.
Wirklich sehr verwunderlich, dass hier bisher noch kein Label angesprungen ist. Und umso erstaunlicher, dass es IVORY NIGHT gelungen ist, eine so mächtige Produktion auf die Beine zu stellen, denn der Sound von „Machine“ ist nahezu perfekt. Mit dem schleppenden Opener „Capping Day“ nehmen IVORY NIGHT Fahrt auf, und was hier bereits auffällt, sind die starken Vocals von Patrick Fuchs, der seine Stimme sehr variabel einsetzt, und den Songs so noch eine extra Portion Drive verpasst, obwohl der Rest der Band da auch schon ein fettes Brett fährt.
Bei „The Shelf“ lassen die Jungens es im Intro erst mal langsam angehen, bevor der Song abgeht wie ein Monster. Geil sind hier auch die Gesangsparts, bei denen Patrick mit der relativ klaren Stimme, und Carsten mit den Growls gemeinsam singen. Der etwas funkig klingende Teil im Mittelstück des Songs lockert unglaublich auf und sorgt für Abwechslung.
Mit sägenden Gitarren und Heavy Metal pur geht es beim Titeltrack „Machine“ weiter, bevor mit dem stampfenden „Fallen Father“, das mit einen tollen Riff beginnt, einer meiner Lieblingssongs aus den Boxen knallt.
Das zweieinhalb minütige Instrumental „Oblivia“ hört sich zwar ganz nett und ein bisschen nach Mittelalter an, hätte man sich meiner Meinung aber auch zu Gunsten eines „vollwertigen“ Songs sparen können. Glücklicherweise geben sie mit „Keeping The Lie“ wieder mächtig Gas, brillieren mit Doublebass Attacken und geiler melodischer Gitarrenarbeit, und so kann man den kleinen Lückenfüller schnell abhaken.
„Charon Of Styx“ ist dann wieder ganz ein Track nach meinem Geschmack. Schleppende Beats, sägende Gitarren und geile Melodie, wobei hier der Wechselgesang zwischen Growls und klaren Vocals wieder mächtig Eindruck macht.
Der zweitlängste Track von „Machine“ folgt auf dem Fuß, trägt den Titel „Breath Of The Innocent“ und ist im Midtempobereich angesiedelt. Der Gesang hört sich hier manchmal ein bisschen gequält an, ist aber mit Sicherheit auch nicht einfach zu singen, da der Song zum größten Teil sehr hoch gesungene Vocals erfordert.
Das nächste Instrumental mit dem Titel „Mr. H’s BBQ“ wird nur von Bass und Drums gespielt. Hört sich wie zuvor „Oblivia“ ganz gut an, kommt aber ebenfalls nicht über einen Lückenfüllerstatus hinaus.
Volles Brett fahren IVORY NIGHT dann wieder mit „Emperor“ auf, obwohl der Song nicht schnell, sondern wieder eher von stampfende und treibende Beats vorangetrieben wird.
Der letzte Track, passender Weise „The End“ betitelt, beschließt mit über sechs Minuten Länge ein mehr als geiles Metal Album.
Fazit: Na also, geht doch. Endlich mal wieder ein innovatives und brachiales Metal Album aus deutschen Landen, das mit Sicherheit nicht im Einheits-Sumpf untergehen wird. Intelligentes Songwriting, tolle musikalische Ausführung und eine Hammerproduktion sind also doch machbar.
Ich kann mich nur wundern, dass IVORY NIGHT noch keinen Deal an Land gezogen haben. Rätsel…
Metal Fans sollten sich hiermit sozusagen zum Kauf aufgefordert fühlen.

Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out