
Stil (Spielzeit): Melodic Metal (33:22)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenproduktion / Eigenvertrieb (2007)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.candela-metal.de
Michael Siegmund (bass) und Uwe Giesa (rhythm guitar) gründeten die Band CANDELA, die in Köln beheimatet ist, im Jahre 2001. Die ersten eigenen Songs werden sofort geschrieben, allerdings hat die Band ziemliches Pech, was die Besetzung am Mikro angeht, denn die Position am Mikro muss in den ersten drei Jahren mehrfach neu besetzt werden, bis im Jahre 2004 mit Christian Kulike endlich ein Sänger einsteigt, der nicht sofort wieder die Brocken hin wirft.
In der Besetzung Christian Kulike (vocals), Juliane Ehl (lead- und rhythm guitar), Stefan Lötsch (drums), Michael Siegmund (bass), Thomas Schwarz (keyboards) und Uwe Giesa (guitars), also als Sixpack, wurden 2003 in Eigenregie das erste selbstbetitelte Demo und 2005 „Diversity“ aufgenommen, mit dem man die ersten kleinen Erfolge einfahren konnte.
Mit „Reflect“ haben die sechs Kölner jetzt ihre dritte Demo, wieder komplett in Eigenregie produziert und eingespielt. Sechs Songs haben es auf die Scheibe geschafft, die meiner Meinung nach vom Sound her etwas dünn geraten ist, von den Songs an sich aber durchaus gut rüber kommt. Natürlich kann man bei einer selbstproduzierten Demo nicht den Hammer Sound einer Produktion erwarten, bei der die Band ein fettes Budget im Rücken hat, und von daher meine ich das gar nicht mal abwertend oder negativ.
Der Titelsong „Reflect“ macht den schnellen Anfang, und gefällt durch ein sehr einprägendes Riff, und durch die teilweise überlagerten Vocals. Bei „A Permanent Conspiracy“ nehmen CANDELA ein wenig Speed heraus, bauen gekonnt Breaks ein, die den etwas melancholischen Song sehr auflockern.
Christian Kulike singt die komplette Demo in „normaler“ Stimmlage, sehr klar und deutlich, hat aber hier und da ein bisschen zu viel Hall auf die Stimme gelegt, was bei seinem Organ meiner Meinung nach eigentlich gar nicht notwendig gewesen wäre. Besonders ist mir das bei „Reflect“ aufgefallen.
„Disappear“ stampft dann ordentlich los, und bereits beim dritten Song fällt positiv auf, dass CANDELA sehr abwechslungsreich spielen, und sich nicht damit zufrieden geben, alle Songs nach demselben Strickmuster abzuliefern. Wie zur Bestätigung folgt mit „Path Of Thorns“ eine Ballade, bei der mir der Gesang von Christian definitiv am besten auf der Demo gefällt. Sehr schöner Song. „Land Of Shame“ hört sich zu Begin sehr nach IRON MAIDEN an, wie sie einige Intros ihrer Songs auf „A Matter Of Live And Death“ spielen.
Diese Ähnlichkeit endet aber direkt nach dem Intro, und der Song nimmt ähnlich stampfend Fahrt auf wie zuvor „Disappear“. Den Abschluss der Demo macht „In The End“, und der Song beginnt mit einem sehr coolen Riff, und ist mit einer sehr eingängigen Melodie versehen. Der zweistimmige Gesang im Refrain kommt ebenfalls ziemlich gut, genauso wie das Break das den Übergang Chorus/Refrain bildet.
Fazit: „Reflect“ ist eine wirklich gelungene Demo, auch wenn ein paar Abstriche in Sachen Sound gemacht werden müssen. Aber das ist bei 99% aller Demos der Fall, und fällt deshalb nicht wirklich ins Gewicht.
Die Songs haben mir alle ziemlich gut gefallen, weil sie sehr durchdacht und abwechslungsreich komponiert sind, und handwerklich wirklich gekonnt umgesetzt wurden.
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