
Stil (Spielzeit): MetalCore / Mosh mit unmengen an Filmsamples (37:35)
Label/Vertrieb (VÖ): Swell Creek / Soulfood (15.02.08)
Bewertung: 4 / 10
Link: http://www.killwhitneydead.com/
http://myspace.com/killwhitneydead
Anscheinend haben KWD aus North Carolina schon vor „Nothing Less Nothing More“ drei Alben und eine DVD herausgebracht und füllen in den USA schon ganz nette Säle. An mir sind sie bis jetzt vollkommen vorbei gegangen – und es wäre auch kein Verlust, wenn sich das gar nicht geändert hätte.
Ein wenig hat das mit Sicherheit auch mit der Attitüde der Platte bzw. der Band zu tun, die ich absolut nicht abkann. So ein absolutes Tough Guy Geprolle. Da hör ich mir sogar lieber Emogewinsel an, als mir dauernd geben zu müssen, wie da jemand seine Ex erschießen oder sie sonst wie fertig machen will. Das Thema zieht sich so ziemlich durch das komplette Album. Zwischendurch sind auch mal ein paar Jungs die Arschgeigen, die den Herrn Texter anscheinend stark im Leben geschadet haben (oder wie er es ausdrückt: töten wollten) und die jezze aber janz schön wat auffen Frack kriegen müssen. Ach und im Booklet sind dann auch noch jede Menge Lesben, die ihren Pinupnummern unter Waffengewalt durchziehen müssen. Meine Güte, macht ne Aggressionsbewältigungstherapie – es will euch mit Sicherheit nicht jeder nur etwas böses. Lacht doch mal!
Aber dazu gehen sie vermutlich in den Keller, wo sie dann ganze viele DVDs schauen um sich daraus die 2.000 bösesten Samples mit ordentlich F-Words und Geschreie und Gestöhne raus zu suchen. Die werden nämlich ohne Unterlass auf den Hörer losgelassen. Vor den Songs, während der Songs und in jedem einzelnen Break. Das mag vielleicht für andere ein Kultfaktor sein, aber ich hätte mir entweder eine CD oder eine Zitatsammlung gewünscht. Aber beides gleichzeitig wirkt doch etwas ermüdend. Vor allem weil ich die Songs gar nicht mehr auseinander halten kann. Hier gibt es in ganz viel Gemoshe (viel Spaß im Pit!) mit thrashigen Einlagen und anderen kleineren Metalzitaten (aber hauptsächlich eben Mosh), was andauernd von Filmsamples unterbrochen oder überlagert wird. Die Stimme ist zwar wirklich schön fies und hat Widererkennungswert, aber durch die ganze Zitatverschrotung kann ich das gar nicht wirklich bestimmten Songs zuordnen, weil alle paar Sekunden ja eh wieder ein Moshpart und Zitat kommt.
Interessante Idee für jemanden, der beim Musik hören gerne rät, ob er die ganzen Filme kennt, aber nicht wirklich mein Fall. Da ich die Musik vermutlich gar nicht so schlecht fände, wenn sie nicht andauernd unterbrochen werden würde und die Attitüde eventuell dem ein oder anderen gefallen könnte, der sich mit Mordgedanken gegenüber seiner Ex trägt, gebe ich mal 4 Punkte. Das „Tainted Love“-Cover am Ende ist zwar ganz witzig, aber irgendwie auch extrem anbiedernd. Außerdem scheinen die auch noch Homophob zu sein. Ich mag keine engstirnige Musik von engstirnigen Musikern.