
Stil (Spielzeit): Metalcore (30:31)
Label/Vertrieb (VÖ): Victory / Soulfood (20.07.12)
Bewertung: 6,5 /10
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Ich habe A HERO A FAKE als einigermaßen progressive Metalcore-Band im Gedächtniss, bin aber auch nicht mehr ganz sicher. Mit "The Future Again" habe ich jetzt ihr drittes Album in meinem Player und bin zumindest teilweise überrascht. Vor allem der Klargesang war mir gar nicht mehr so in Erinnerung. Überhaupt wirkt dieses Album für mich wie im Übergangsstadium – oder das Werk einer Band, die sich nicht einengen lassen will oder kann.
Denn neben den typischen Breaks und Riffs, die an THE GHOST INSIDE, WITHIN THE RUINS und Konsorten erinnern, lassen sie auch einiges an Atmosphäre einfließen, nutzen hier und da mal Samples und auch dann wieder komplett straighte Hardcore-Riffs. Sie klingen damit sehr typisch für die moderne, etwas progressivere Variante von Victory Records, können mit dem Stilmix aber irgendwie den Sack nie ganz zumachen. Vor allem die Cleanvocals (die zum Glück nur selten auf Emo getrimmt sind) klingen seltsam befremdlich im Gesamtzusammenhang.
Nach einer knappen halben Stunde und nur acht Songs hören A HERO A FAKE ohne große Highlights mittendrinn auf und lassen mich als Hörer mit so einem "Äh... und jetzt?"-Ausdruck in den Augen zurück. Denn irgendwie sind sie nicht abgefahren genug, um wirklich progressiv zu sein, auf der anderen Seite hätten sie auch die Hardcoreparts (und damit meine ich nicht das Moshen) etwas weiter ausbauen dürfen, um hier wirklich eine Duftmarke setzen zu können. Nicht Fisch, nicht Fleisch, wie meine Eltern sagen würden.
Ich habe A HERO A FAKE eigentlich ziemlich positiv in Erinnerung und auf "The Future Again" zeigen die Amis aus Charlotte auch sehr viele gute Ansätze – kriegen die aber leider nie so ausgebaut, dass sie als richtiges Trademark über die Gesamtlänge funktionieren würden. Wie erwähnt, wirkt dieses Album für mich wie ein Übergang in die nächste Bandphase. Alle guten Anlagen sind ja vorhanden, müssen eben nur genutzt werden.