War Of Ages - Arise & Conquer




Stil (Spielzeit): Melodischer MetalCore (36:51)
Label/Vertrieb (VÖ): FacedownCargo (22.07.08)
Bewertung: musikalisch 6 / 10
Link: http://www.myspace.com/warofages
Puh, es fällt mir hier ziemlich schwer, wirklich objektiv zu bleiben, da mich selten eine christliche Einstellung einer MetalCore-Band so sehr angepisst hat wie hier. Selbst ihr Label sieht sie zu gleichen Teilen als Missionare und Musiker. Da läuft es mir kalt den Rücken runter.
Wenn man sich alleine mal das Artwork und die Texte ansieht, kommt man einfach nicht drum herum, sich mit dem Thema zu befassen. Und deshalb muss das auch hier in diesem Review der Fall sein, da jeder einzelne Song-Text sich auf´s Christentum bezieht. Auf mich wirkt das extrem stark nach Kreutzrittertum. Und es hat so was aggressiv Expandierendes an sich. Die Fünf Herren aus den Staaten wären vermutlich ein wunderbares Beispiel für das christliche Sendungsbewusstsein des amerikanischen MetalCores. Und im Gegensatz zu spirituell ähnlich liegenden Kollegen wie AS I LAY DYING oder UNDEROATH wirkt „Arise & Conquer“ wie eine Kampfansage an alle Andersgläubigen auf mich. Da wird mir ehrlich gesagt ein wenig schlecht…
Aber AS I LAY DYING sind ein ganz guter Anknüpfungspunkt für mich, um diese Ebene zu verlassen und mich um die Musik zu kümmern. Denn für den ziemlich guten Klang hat Tim von AILD gesorgt, in dessen Lambesis Studio das Meiste für die Platte aufgenommen wurde. Und irgendwie ähneln sich die beiden Bands auch ein Stück weit. Zwar verzichten WAR OF AGES (fast komplett) auf cleane Vocals, dafür ist ihre Spielart an und für sich etwas melodischer, da z.B. extrem melodische Leads eine ziemlich gewichtige Rolle auf „Arise & Conquer“ spielen. Überhaupt hört man ihnen an, dass sie schon seit ein paar Jahren dabei sind und das dies hier nicht ihr erstes Album ist. Trotzdem sind WOA weit davon entfernt einzigartig zu sein, da sich ihre Musik ziemlich stark aus den üblichen Parts zusammensetzt: MelodicDeath meets Hardcore meets Thrash. Und natürlich die Wechsel zwischen schnellem Riffing und Gemoshe. Auf diesem Album wird das ganze dann noch mit einer großen Portion Melodie versehen und gut ist. Ein paar richtig gute Songs wie „Through The Flames“ sind dabei und das ganze Teil läuft einem ganz gut ins Ohr. Allerdings bleibt danach auch nicht überdurchschnittlich viel hängen.
Musikalisch also ein okyes bis gutes Album, welches mich aber aus Einstellungsgründen absolut anwidert. Musikalisch gebe ich einfach mal sechs Punkte, da ich mich nicht zu stark von ihrem Kreutzrittertum ablenken lassen will. Meine ganz persönliche Wertung ist aber definitiv einige Punkte niedriger.

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