Ølten - Ambiance Tipp

Ølten - Ambiance
    Post Metal/Sludge

    Label: Hummus Records
    VÖ: 2. November 2018
    Bewertung:8/10

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Post Metal kann ganz schön langweilig sein. Was mal als Ausbruch aus Songwriting-Konventionen begann, reproduzierte sich irgendwann selbst. Klar, CULT  OF LUNA … Aber den ganzen Haufen Bands, die genauso klingen wollten, hat man doch schnell wieder vergessen, oder? Gut, dass ØLTEN einen frischen Ansatz gefunden haben.

Post Metal – und Stücke unter fünf Minuten?

Das Schweizer Instrumental-Trio hat seine Wurzeln eindeutig in dem lichtlosen, ultraschweren Kosmos des klassischen Post Metal. An ihrer ersten Single des neuen Albums „Ambiance“ haben sie mit CULT OF LUNA-Gitarrist Johannes Persson gearbeitet, das passt wie die tiefgestimmte Faust aufs Auge. Aber sie walzen ihre Songs nicht zu endlos geschichteten Flächen aus – in den Stücken passiert was, und zwar ständig. Und sie bleiben überwiegend unter fünf Minuten.

Knurrender Bass … abgründige Gitarre … flashige Drums … wunderbar!

Dadurch wiegt die Abwesenheit von Gesang nicht schwer. Umso schwerer ist hingegen der finsterlich tief knurrende Bass, der wunderbar wichtig den Sound ØLTENs trägt. Die Gitarre zerlegt oft nur abgründige Akkorde über dieses Bassbiest, der nächste fett verzerrte, flirrende Ausbruch ist aber immer nah … Und das Schlagzeug scheppert, verbindet Hardcore-Wut mit stonerigem Becken-Flash und greift tief in die Trickkiste der Breaks.

Live und direkt aus deinen Boxen

Die drei haben „Ambiance“ live eingespielt. Entsprechend roh und direkt klingt das Album. Wer auf Post Metal oder, wie ØLTEN ihren Stil selbst nennen, Heavy-Rock-Porn-Sludge-Instrumental steht, checke das aus. Lohnt!

Helge

Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.

Bands

Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...

Prägende Alben

AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
...

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