
Stil (Spielzeit): Prog / Hardcore / Psychedelic / Instrumental (59:05)
Label/Vertrieb (VÖ): Make My Day / Alive (23.04.10)
Bewertung: 8 / 10
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Wie klänge es wohl, wenn THRICE nur noch auf Kopfkino machten und den Metal aus alten Tagen dazu noch integrierten? Was wäre, wenn ihr „Water" und „Wind" mit schief-taktigen Breakdowns versehen würde und Dustin Kensrue das Singen an den Nagel hinge? Vermutlich ziemlich genauso, wie es IREPRESS hier vormachen.
Was die Bostoner auf ihrem zweiten Album abliefern ist ein perfekter Soundtrack – man fragt sich nur, was das für ein Film sein könnte. Er müsste vermutlich einige Drogenexzesse beinhalten – die auch mal zu einem schlechten Trip werden dürfen, aber meist eigentlich in fluffige LSD-Reisen münden. Außerdem hätte der Film keinerlei stringente Handlung, würde vor und zurück springen, mal in Zeitlupe laufen und immer wieder unerwartete Wendungen haben. Trotzdem wäre ihm sein eigener, verschrobener Fluss sicher, der den Zuschauer gefangen nimmt und auf eine Reise ins Innere des eigenen Gehirns entführt.
Klingt schräg? Eben! Wer jetzt hier eine ChaosCore-Truppe erwartet, könnte falscher nicht liegen. Zwar nutzen die Amis auch deren Elemente ab und zu, verbleiben aber einfach in sehr großen Teilen in extrem fluffigen Arrangements und wirken so ziemlich psychedelisch. Trotzdem scheinen sie nie wirklich den Faden zu verlieren – selbst wenn sie mal wieder ein paar Takte grausam massakrieren. Normalerweise habe ich ja meine Probleme mit Instrumentalmusik und die hier ab und zu auftretenden Crew-Vocals können an diesem Status nichts mehr ändern, dennoch begeistern mich die Bostoner. Aber dieses Album braucht Zeit und Aufmerksamkeit. Und irgendwie hege ich noch den Verdacht, dass es auf Dauer sogar noch weiter wachsen wird...