Link: http://www.dopestarsinc.com
Ich gebe es ja zu, ich habe vor „21st Century Slave" noch nichts von dieser Band gehört. Das vor gar nicht allzu langer Zeit erschienene EPOCHATE-Album ist mir hingegen noch in guter Erinnerung, denn das war nichts anderes als ein tolles Projekt mit DOPE STARS INC.-Mastermind Victor Love als einem der Hauptinitiatoren. DOPE STARS INC. sind hörbar elektronischer, machen aber mit ihrem neuen Album einen sehr guten Eindruck.
Auch ohne Vorkenntnisse und Erfahrungen im Cyberpunk- und Industrial-Genre kann man mit dem dritten vollwertigen Album von DOPE STARS INC. etwas anfangen. Die kühle, technische Atmosphäre fasziniert, eingängige Melodien mischen sich unter Industrial-Riffs, Electro-Sounds und verzerrten Gesang. „21st Century Slave" klingt zugleich schmutzig wie auch hochglanzpoliert, ein bisschen so, als ob man einem Helden aus einem Science Fiction-Roman dabei begleiten würde, wie er durch eine düstere Gasse auf einen von Neonreklamen beleuchteten Platz in ferner Zukunft schreitet. Ein Song wie „Digital Warriors" hat definitiv Hitpotenzial, und auch der Rest des Albums steht dem in nicht viel nach. Zwar klingt „21st Century Slave" komplex und braucht einige Zeit, um erschlossen zu werden, aber die Reise durch ferne Cyberpunk-Welten lohnt sich definitiv - es sei denn, man hat eine starke Abneigung gegen alles, was auch nur im entferntesten mit elektronischen Spielereien zu tun hat. Es ist auch nicht alles Gold, was auf der dritten DOPE STARS INC.-CD glänzt, aber zumindest vieles davon.
Die Vorschläge, die einem das Infosheet an Hand gibt, kann man durchaus so stehen lassen, und werden jetzt von mir weiter gereicht: Schnappt euch Gibsons „Neuromancer" oder Stephensons „Diamond Age" und lauscht parallel dieser Scheibe. Das Abtauchen in ferne Fantasiewelten wird damit noch intensiver.

Stil (Spielzeit): Electro/Industrial Metal/Cyberpunk (53:02)
Label/Vertrieb (VÖ): Trisol/Soulfood (10.07.09)
Bewertung: 7/10

Chrischi
Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten
Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...