Eat The Gun - Cross Your Fingers



Stil (Spielzeit): Rock'N'Roll (39:17)
Label/Vertrieb (VÖ): Eattitude Records/Brokensilence (13.03.06)
Bewertung: Knaller! (7,5/10)

Link:
www.eatthegun.com

EAT THE GUN habe ich ja schon mit ihrem Debüt „Kingsize" ins Herz geschlossen - bereits anno 2003 spielten die vier Münsteraner ehrlichen, handgemachten Rock'n'Roll mit Arschleck-Attitüde und voll lodernder Riffs. „Cross Your Fingers" weicht von dieser Route keinen Deut ab und gehört in jedes Plattenregal, das etwas auf sich hält - der Stinkefinger geht einmal mehr in Richtung Plastikbands, Musiktrends sind eh egal und wen interessiert eigentlich, was derzeit im Rock angesagt ist?

Damit mich niemand missversteht - EAT THE GUN klingen auf sehr angenehme Weise retro, dabei aber weder angestaubt noch sonst irgendwie fade. Vielmehr knallen die Jungs einen Rock-Hammer nach dem anderen raus, und alles ist dabei: Erdige Riffer wie der Opener „I'm Broken", der mich ein wenig an MEGADETH in ihrer experimentellen Phase erinnert, Mitgröhl-Refrains findet man an jeder zweiten Ecke („Life's A Bitch", „Livin' On Dope" und andere) und wenn es etwas ruhiger wird, dann auch nur, um ein wenig Gefühl zwischen all die Abgeh-Nummern zu bringen. Erinnert wird der geneigte Hörer auch 2006 an goldene Zeiten mit Rotz-Rock Bands wie GUNS 'N ROSES oder MÖTLEY CRÜE, nur dass EAT THE GUN aus unverständlichen Gründen eher ihre Mühen mit Plattenfirmen hatten. D'rauf geschissen, Label gegründet und selbst verarztet - das nenne ich schlagkräftig.

Leadgitarrist Simon gab noch einmal alles, da er kurz nach den Aufnahmen aus persönlichen Gründen die Band verlassen musste. Ein Nachfolger ist schon gefunden, eine Deutschland-Tour läuft bereits - und die knallt, da bin ich mir sicher.
Alles in allem stimmt bis auf die mehr als dicke Produktion fast jeder Ton, lediglich der Song „Slaves To Freedom" ist mit seinem klischeehaften Die-Welt-Ist-Böse-Text und dem unsäglich schwülstigen Refrain eindeutig zu cheesy geraten und fällt gegen die anderen Smasher mächtig ab. Ansonsten fett wie Haxe, das Album!
Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock, meine bevorzugten Genres sind jedoch Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!