Zum Beispiel der Titelsong: „Space Invader“ ist ein fulminanter Start in das Album, getragen von schweren, groovenden Midtempo-Riffs und einem Ohrwurmrefrain, gespickt mit kleinen Brüchen, die dem Lied nur noch mehr Widerhaken geben. Vor allem hat „Space Invader“ eine unterkühlte Grundstimmung, die in erster Linie von ACE FREHLEYs emotionsarmer, etwas schleppender Art zu singen herrührt.
Von diesem larger than life-Kaliber gibt es noch ein paar weitere auf „Space Invader“, dem ersten Soloalbum des ehemaligen KISS-Gitarristen seit fünf Jahren. Bei „Change“ und „Inside The Vortex“ bekommt man ebenfalls sofort Lust, inmitten eines ausverkauften Stadions mitzusingen, die Hitze der Pyros im Gesicht. Weiteres Highlight: Das ansatzweise balladeske „Past The Milky Way“, das ACE FREHLEY einer gewissen Rachel widmet. Andere Stücke transportieren dieses kühle Weltraum-Feeling nicht, sondern sind lediglich Hard Rock-Nummern auf Standard-Niveau. Auch beispielsweise „I Wanna Hold You“ oder „Gimme A Feelin“ sind keine schlechten Lieder, aber im Vergleich zu den vorgenannten fallen sie deutlich ab.
Inhaltlich liefert ACE FREHLEY weitestgehend das, was man von einem Ex-Mitglied der Ex-größten Band der Welt erwarten kann. Die Aufzählung von Männerspielzeug in „Toys“ ist noch ganz witzig, Potenzsongs wie „What Every Girl Wants“ eher nicht. Wenn man mit „Girls“ 19-Jährige assoziiert, wird es langsam ein bisschen eklig, alter Mann. Aber sowas gehört für die Fraktion Ü50 wohl zum Rock n Roll dazu.
Keine zwei Meinungen gibt es allerdings in Sachen Gitarrenarbeit. Auch die langweiligeren Stücke auf „Space Invader“ wertet ACE FREHLEY mit durchweg großartigen Soli auf, für die sich das Hören allein schon lohnt. Kurz: Hard-Rocker, KISS-Fans und Freunde von Gitarrenhelden sollten sich „Space Invader“ anhören.

Helge
Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.
Bands
Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...
Prägende Alben
AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
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