Blaak Heat - Shifting Mirrors Tipp

Blaak Heat - Shifting Mirrors
Das Cover-Artwork macht richtig Lust auf dieses Album: ein atmosphärischer Mix aus nahem und fernem Osten. Zusammen mit dem feinen, neuen Schriftzug eine optisch runde Sache. Die Musik, so stellt sich heraus, steht dem in nichts nach.

BLAAK HEAT nehmen ihre Hörer mit auf eine ganz spezielle Reise. An den Kotflügeln des amerikanischen Straßenkreuzers klebt nicht der Staub Kaliforniens, sondern der Sahara und des anatolischen Berglands. Die Grundlage ist fetter Stoner-Rock: fuzzige Gitarren, knarziger Bass und treibendes Schlagzeug. Die Melodien hingegen basieren auf für europäische Ohren ungewohnten Skalen, die zum Teil auf ebenso ungewohnten Instrumenten gespielt werden: Kanun, Oud und Darbuka. Viele Percussion-Elemente machen das Bild komplett. Gesang nutzt die Band nicht oft und eher als leicht entrücktes Element im Hinter- und Mittelgrund.

„Shifting Mirrors“ klingt im Ergebnis richtig groß. Eine staubig-heiße Atmosphäre zieht sich durch das gesamte Album, als würde man in der Jurte hocken und Tee schlürfen, während die gleißende Sonne hinter den Dünen untergeht. Das hart rockende, treibende Element, das immer dabei ist, hat überhaupt nichts von amerikanischer Schule, sondern ist eigenständig und frei von Grenzen. Die Stücke sind in sich spannend arrangiert, sodass sie einerseits nach ausufernder Jam-Session, andererseits nach tighten und gut durchdachten Songs klingen. Der Titel „Shifting Mirrors“ fängt das perfekt ein.

Ich habe BLAAK HEAT kennen gelernt, als sie sich noch BLAAK HEAT SHUJAA nannten. Seitdem hat die Band einen riesigen Schritt nach vorn gemacht. Sie verzichtet auf das stonertypische Ausreizen eines Riffs, was frühere Stücke etwas eintönig gemacht hat. Ganz anders haben BLAAK HEAT jetzt sehr viele Elemente, Rhythmen, Soli und Melodien in ihren Liedern – dass alles nachvollziehbar bleibt, zeigt, was für gute Songwriter sie geworden sind. Ein sehr fesselndes Album!

BlaakHeat2016ByAndrewBaxter2
Helge

Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.

Bands

Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...

Prägende Alben

AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
...

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