Die neue EP „Yode“ des North Londoner Dreiergespanns LTNT bietet genau das: vier Songs, die sich allesamt voneinander unterscheiden und im Gesamtpaket ein unglaublich vielseitiges Ensemble entstehen lassen, das deine komplette Aufmerksamkeit an sich reißt.
Glücklicherweise sind LTNT auch gar keine Band, die sich in irgendeiner Weise in Schubladen stecken lässt, sondern Lied für Lied eine eigene Identität aufbaut. Als ein ziemlich alternativer Punk-Rock, gemischt mit Sludge, Grunge und dem hypnotischen QUEENS OF THE STONE AGE-Sound, überlagert mit so viel Fuzz wie möglich und der nötigen NIRVANA-„Fuck This“-Attitüde, lassen sich die Briten wohl am besten beschreiben.
„Where is the love?“
Aber nun mal zur EP an sich: Den Einstieg macht „Fuck Bunny“, dessen Titel bereits vorahnen lässt, was für ein verrückter Song uns erwartet. Dennoch überraschen LTNT mit maximaler Coolness, während sie skurrile Sounds scheinbar nach Lust und Laune einbauen, sie maximal verzerren und mit einem psychedelischen Groove unterlegen, aber wundersamerweise die Eingängigkeit nicht aus den Augen verlieren, sodass der Track einen schön leichten Abgang macht.
„Whitey“ ist wohl der radio-poppigste Song der Scheibe. Er präsentiert sich mit einem sauberen, frischen Sound, während die Gitarren-Linien sich um die Standardakkordfolgen winden und sich verspielt einflechten. Außerdem wären LTNT wohl nicht LTNT, wenn sie nicht irgendwelche spacigen Synthies einbauen würden.
„Happy Days“ ist definitiv ein paar Schienen härter und zeigt die rohe, echte und wilde Seite der englischen Rocker, während „Call It What You Like“ ein perfekter Mix aus Massentauglichkeit und Experimentierfreudigkeit ist und dabei verrucht, rauchig und hart seine Hörer mit sich reißt.
Insgesamt ist „Yode“ eine schlichtweg sehr gute Scheibe, der eigentlich nichts mehr hinzuzufügen ist. Die drei Jungs machen ihr eigenes Ding, bringen ihre eigene Note mit ins Spiel und pflanzen dir ganz unbemerkt einen Ohrwurm in den Gehörgang. Mit ihrem schwarzen Humor zaubern sie dir dann noch das eine oder andere kleine Lächeln auf die Lippen und das Endresultat ist einfach „sehr gut“ – nicht mehr und nicht weniger.
Tracklist:
- Fuck Bunny
- Whitey
- Happy Days
- Call It What You Like