Motörhead - The Manticore Tapes

Motörhead - The Manticore Tapes

Auch fast zehn Jahre nach Lemmys Tod werfen die MOTÖRHEAD-Archive in (un)schöner Regelmäßigkeit immer wieder Neues ab. Den 50. Bandgeburtstag feiern die Nachlassverwalter mit den bisher unveröffentlichten "The Manticore Tapes", welche die ganz frühen Tage der Band beleuchten.

Die Entstehung von "The Manticore Tapes"

In der Besetzung mit Lemmy Kilmister, "Fast" Eddie Clarke und Phil “Philthy Animal” Taylor nahmen MOTÖRHEAD im August 1976 erstmals gemeinsam Musik auf. Diese Aufnahmen fanden in den Manticore Studios in Fulham statt, einem ehemaligen Kino, das von der Prog-Rock-Supergroup EMERSON, LAKE & PALMER als Hauptquartier genutzt wurde.

Organisiert wurde die Session von Frank Kennington, der zu dieser Zeit kurzfristig das Management der Band übernommen hatte. Zuvor als Roadie für THE WHO tätig, ermöglichte Kennington MOTÖRHEAD den Zugang zu den Manticore Studios. Dort probte das Trio im ehemaligen Kinosaal und zeichnete ihr Set mit Ronnie Lanes mobilem Studio auf, das von dem befreundeten Ron Faucus bedient wurde.

Die verschollen geglaubten Bänder des ersten gemeinsamen MOTÖRHEAD-Auftritts in der klassischen Trio-Besetzung wurden von Cameron Webb in den Maple Studios in Kalifornien restauriert und von Andrew Alekel im Bolskine House in Los Angeles gemastert.

MOTÖRHEAD ganz jung, frisch und frei

Somit dokumentiert "The Manticore Tapes" eine frühe Phase von MOTÖRHEAD, in der sich die Band musikalisch formte. Die stark Rock-'n'-Roll-lastigen Songs sind sattsam bekannt und haben weniger mit dem zu tun, was das Trio wenige Jahre später mit den Alben "Ace Of Spades", "Bomber" oder "Overkill" auf die Menschheit feuerte.

Dennoch ist es nicht uninteressant, dem jungen Trio bei überraschend klarer Soundqualität bei ihren ersten Live-Sessions zu lauschen - auch wenn sich Songs in Form von alternativen Takes doppeln. In "Leavin' Here", der Bandhymne "Motörhead" oder "Iron Horse / Born To Lose", dem wohl besten Song der gesamten MOTÖRHEAD-Frühphase, ist der Hunger nach weit Größerem bereits hörbar.

"The Manticore Tapes" ist eine nette Ergänzung für absolute Hardcore-Fans, die der MOTÖRHEAD-Frühphase vor 1979 etwas abgewinnen können - im Endeffekt allerdings nicht mehr als eine Randnotiz in der massiven Diskografie der Rock-Legende.

"The Manticore Tapes" Trackliste:

01. Intro (Instrumental)
02. Leavin‘ Here
03. Vibrator
04. Help Keep Us On The Road
05. The Watcher
06. Motörhead
07. Witch Doctor
08. Iron Horse/Born To Lose
09. Leavin‘ Here (Alternate Take)
10. Vibrator
11. The Watcher (Alternate Take)

MOTÖRHEAD Line-up 1976:

Ian "Lemmy" Kilmister - vocals, bass
"Fast" Eddie Clarke - guitars
Phil "Philthy Animal" Taylor - drums

Chrischi

Musik ist immer da. Sie ist ein Geschenk und wird nie vergehen. Sie ist Seelentröster, Stimmungsmacher, Runterbringer, Frustbewältigung, Freiheit und Gefühl. Und weil sie oft genug so unfassbar geil ist, sollten wir drüber reden. 

Stile: Metal und (Hard) Rock in allen möglichen Facetten - von knüppelhart über symphonisch bis vertrackt und balladesk

Bands: Metallica, Iron Maiden, Bruce Dickinson, Blind Guardian, Avantasia, Helloween, Nightwish, Ayreon, Dream Theater, Lorna Shore, Wintersun, Opeth, Foo Fighters, Pearl Jam, Linkin Park, Motörhead, AC/DC, Rammstein, Armored Saint, Night Demon, Hans Zimmer und so verflucht viele mehr...

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