Sonstige
Stil (Spielzeit): Ambient / Acoustic (47:49)
Label/Vertrieb (VÖ): Haarbn Rec. (07.08)
Bewertung: 7 / 10
Link: http://www.myspace.com/lightrussia
Wer die erste von LIGHT? kennt (was hierzulande aber kaum mehr als eine Handvoll Leute sein dürfte), reibt sich wohl verwundert Augen und Ohren…. Denn wenn man den wenigen auffindbaren Reviews zu „Mirrors“ trauen darf, war das Debüt eine etwas unausgegorene Mischung aus Death-Doom, Black, Goth, Prog …
Folglich fällt es schwer zu glauben, dass hinter beiden Alben tatsächlich auch dieselben zwei Leute stecken sollen: Jevgeny Churkin (alle Instrumente, voc) und Alexej Smirnov (voc). Denn dieses ist ein sehr schönes, sehr „akustisch“ ausgerichtetes Ambient-Album geworden, das aufgrund seiner Sanftmut beinahe nicht mehr BYE-kompatibel ist. Unausgegoren ist hier gar nichts und mit viel Phantasie lassen sich allenfalls noch einige proggige und minimalste Goth-Nähen ausmachen.
Neben geschmeidig (schmalzig?) reinlaufender Melodieführung lebt das Album vorrangig von der Stimme Smirnovs und der manches Mal exquisiten Saitenkunst Churkins. Viel mehr gibt’s gar nicht zu sagen…, denn viel mehr gibt’s auch nicht zu hören. Ein bisschen Drums, Stromgitarre und Tasteninstrumente, aber alles sehr dezent und hintergründig.
Natürlich existieren Nummern, die eher dödelig vor sich hindödeln; die Mehrzahl aber ist schön, manchmal herzzerreissend. Letztlich aber kann man das Album durchlaufen lassen… beim Lesen, Kuscheln, beim Tot-im-Flur-liegen, was weiß ich. --- Dadurch, dass durchweg russisch gesungen wird, wird man ob des gesungenen Unfugs oder Tiefsinns auch von keinen schmerzenden Gedanken gequält und kann sich beim Hören unabgelenkt der wichtigeren Nebentätigkeit hingeben… Die Atmosphären sind jedenfalls schlüssig, samtschwarz und von dezent melancholischer Schönheit…
Seltsam, ich freue mich, das ich das Album habe, und kann es auch nur Jedem empfehlen... So etwas im Haus zu haben, kann nie schaden; aber gekauft hätte ich es mir dann wohl eher nicht…
