Tracer – L.A.?

Tracer_la

Stil (Spielzeit): Rock/Stoner (31:59)
Label/Vertrieb (VÖ): Tracer Rec./SdS - Alive (03.10.2010)
Bewertung: 7/10

Link: Myspace
Eigentlich finden CD-Cover bei Besprechungen von mir eher selten Erwähnung, aber dieses hat es verdient, dass man näher darauf eingeht. Ich kann mir bildlich vorstellen, wie der Zeichner sich überlegt hat, dass bei einer Rockband unbedingt folgende Elemente auf dem Cover zu sehen sein müssen: halbnackte Frau, Wüste, Motorrad. Dazu ist es auch noch unlogisch, denn warum steht die sexy Anhalterin vor ihrem eigenen Motorrad? Ich dachte, diese Art Cover hätten wir seit 20 Jahren hinter uns gelassen.

Nun aber zur Musik: Das Trio TRACER aus Adelaide, Australien, spielt gemäßigten Stonerrock. Dazu mischen sie hin und wieder Anleihen aus Grunge und Classic Rock hinzu. Insbesondere in den Vocals schlägt manchmal eine typische Nirvana-Gesangslinie durch („Don´t Forget My Name“). Das größte Kapital der Band liegt in der Stimme des Sängers und Gitarristen Micheal Brown, der eine kraftvolle Stimme mit einem unglaublich warmen Timbre hat. Die Songs selbst sind ordentlich bis gut und schaffen es durch Abwechslung, keine Langweile aufkommen zu lassen (z.B. der ruhige Part im Opener, oder der zweistimmige Refrain bei „Wrecking Ball“). Gänzlich aus der Reihe fällt „Sleep By The Fire“, dies ist für mich aber auch der beste Song auf der CD. Er startet balladesk, fast schon psychedelisch und steigert sich dann zu in einer tollen Hook mit klasse Refrain.

Punktabzug gibt es für die Spielzeit, die angemessen für ein Hardcorealbum wäre, aber mit 7 Songs mit guten dreißig Minuten zu wenig für das Geld bietet.