Kernigen Stoner Rock mit leichtem Sludge-Anteil legen die Nürnberger vor. OMEGA SOUL sind Fans des fetten Sounds, sie lassen also lieber die Stoner-Walze raus, als sich in verkifften Spielereien auszutoben. „Void“ ist daher eher was für eine Fahrt auf dem Highway als für einen gechillten Abend. Die Gitarren sind rotzig, haben was von dreckigem Southern Rock à la DOWN und warten immer wieder mit sehr schönen zweistimmigen Leads auf, die dem Sound eine leicht doomige Komponente hinzufügt. Angenehmerweise hat man, obwohl diese musikalische Spielwiese von vielen Bands abgegrast wird, bei den Riffs nicht den Eindruck, alles schon mal gehört zu haben. Und selbst wenn: Die Groovekünste der Band entschädigen für vieles.
Allerdings, und das ist meine Überleitung zu den nicht so geilen Aspekten an „Void“, nicht für alles. Während die Songs zum Teil echt krachen („Shadows“) bleibt vieles zu unauffällig, um mich dauerhaft vom Sofa zu reißen. Vor allem aber krankt das Gesamtbild am Gesang. John Garcia lässt grüßen, aber man findet auf „Void“ kaum spannende Gesangsmelodien, wie der Großmeister sie bei KYUSS, SLO BURN und seinen anderen Projekten vorgelegt hat. Der rau-melodische Stil klingt weitestgehend angestrengt und nicht authentisch – den Whisky und das billige Kokain, das stilecht in den Texten auftaucht, nehme ich dieser Stimme nicht ab. Außerdem singt der Mann am Mikro zum Teil einfach schief, zum Beispiel ausgerechnet in den ersten beiden Stücken. Das mindert den ordentlichen Eindruck, den „Void“ hinterlassen könnte, deutlich.
Pünktlich zur Sonnenfinsternis veröffentlichen OMEGA SOUL ihr Debüt. „Void“ wird allerdings kaum so viel Begeisterung wecken wie #SoFi2015 – die Scheibe macht streckenweise Spaß, ganz ausgegoren ist die Mische aber noch nicht.

Helge
Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.
Bands
Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...
Prägende Alben
AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
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