Uncle Acid & The Deadbeats - The Night Creeper Tipp

Uncle Acid & The Deadbeats - The Night Creeper

Juhu, UNCLE ACID ist wieder da! Album Nummer vier bringt Vorfreude ins Haus – und die Sorge, dass die megacoolen Psych-Rocker ihren Sound diesmal drastisch verändert haben könnten. Aber schon das erste Riff kann diese Sorge zerstreuen. Es ist zum Glück fast alles beim Alten geblieben.

 
Wieder einmal haben UNCLE ACID & THE DEADBEATS das Kunststück geschafft, gleichzeitig gruselig-dunkel und auf coole Art cheesig-poppig zu sein. Das liegt, wie schon auf dem starken Vorgänger „Bloodlust“, vor allem an den Gitarrenriffs, die eine in diesem Genre nahezu einzigartige Sogwirkung entfalten. Sie packen ab der ersten Sekunde, nutzen sich aber trotzdem nicht ab, man will immer mehr davon. Hinzu kommt der seltsam entrückte Gesang. Kevin Starrs a.k.a. Uncle Acid hat keine klassische Frontmann-Stimme, vielmehr klingt er wie Ozzy auf Helium mit einer Portion John Lennon  – und hat damit eines der eigenwilligsten und interessantesten Organe überhaupt.

UNCLE ACID & THE DEADBEATS klingen wie eine Mischung aus BLACK SABBATH und eingängigen QUEENS OF THE STONE AGE: düster, treibend, mega-lässig. Dazu kommt ein gewisser BEATLES-Vibe – die fantastische Gesangsmelodie von „Memory Lane“ könnte auch aus einem späten Song von Lennon und McCartney stammen.

So sind die Briten ihrem bewährten Stil treu geblieben. Lediglich ein paar ruhigere Momente gönnen sie sich jetzt, zum Beispiel das grandiose „Slow Death“. Das Stück beweist, was Könner mit nur einem einzigen, hypnotischen Riff anstellen können – auf einer Länge von fast zehn Minuten steigert sich das lange Zeit gefährlich ruhige Geklimper zu einem furiosen Gitarrenfinale.

Überaus passend haben UNCLE ACID & THE DEADBEATS erneut einen Schundhorror-Hintergrund gewählt. Auf „The Night Creeper“ geht es um genau das: Einen nächtlichen Schatten in dunklen Gassen, der lauert und mordet.  So hat die Band wieder den perfekten Spagat zwischen ernsthaft-okkultem Schauer und bubblegum-buntem Schocker hingelegt und bewiesen: UNCLE ACID & THE BACKBEATS sind zu Recht Kult.

Helge

Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.

Bands

Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...

Prägende Alben

AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
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