Red Mess - Hi-Tech Starvation Tipp

Red Mess - Hi-Tech Starvation
    90s Grunge, Stoner

    Label: Noisolution
    VÖ: 01.08.2025
    Bewertung:8/10

    Bandcamp


Drei Jahre nach „Breathtaker“ melden sich RED MESS zurück – mit neuem Label, neuer Platte und einer ordentlichen Ladung Fuzz im Gepäck. Das brasilianische Trio, das sich 2013 in Londrina gegründet hat, ist mittlerweile in Berlin gelandet und veröffentlicht seine neue Platte „Hi-Tech Starvation“ beim Berliner Label Noisolution. Und man merkt sofort: Hier ist eine Band am Werk, die sich auf der Bühne genauso wohlfühlt wie im Proberaum.

Musikalisch bleibt RED MESS sich treu, präsentiert sich aber klarer im Grunge verortet als noch auf dem stonerlastigen Vorgänger. Der Sound ist heavy, gleichzeitig groovy – ein Bastard aus Grunge und Stoner Rock, bei dem vor allem der satte Fuzz-Anteil für ordentlich Druck sorgt. Songs wie „Xenon“ oder „Uncanny Valley“ laden mit schleppenden, aber treibenden Riffs zum Headbangen ein. Der muffige, leicht lo-fi-artige Klang gibt dem Album seinen typischen 90er-Vibe, ohne dabei altbacken zu wirken.

Der Gesang bleibt genretypisch eher monoton, was gut zur hypnotischen Atmosphäre passt, die viele Songs entfalten. Das Songwriting ist schlicht, aber wirkungsvoll – kein unnötiger Schnickschnack, sondern direkte, rohe Energie. Eine klare Stärke der Platte ist ihr Live-Potenzial: Die Tracks schreien förmlich danach, auf einer verschwitzten Clubbühne ausgespielt zu werden.

Hi-Tech Starvation erfindet das Rad nicht neu, aber das will es auch gar nicht. Stattdessen liefert RED MESS ein solides, energetisches Album ab, das Grunge-Fans mit Vorliebe für QUEENS OF THE STONE AGE-artige Grooves viel Freude bereiten dürfte. Eine ehrliche, druckvolle Scheibe, mit der die Band zeigt, dass sie in Europa angekommen ist – und bereit ist, die nächste Stufe zu zünden.

Tracklist
01. Huntress
02. Inexistent Color
03. Ransomware
04. Intravenous
05. Xenon
06. Kind Villain
07. Uncanny Valley

Nana

Stile: Atmospheric Black Metal, Stoner Rock, Melodic Death Metal, Metal-/Deathcore, slavischer Postpunk, Synth-Pop

Bands: Altin Gün, Agar Agar, Boy Harsher, Children of Bodom, Mars Red Sky, John Maus, Lorna Shore, Jonathan Hulten, Myrkur, Molchat Doma, Polyphia