Musikalisch bleibt RED MESS sich treu, präsentiert sich aber klarer im Grunge verortet als noch auf dem stonerlastigen Vorgänger. Der Sound ist heavy, gleichzeitig groovy – ein Bastard aus Grunge und Stoner Rock, bei dem vor allem der satte Fuzz-Anteil für ordentlich Druck sorgt. Songs wie „Xenon“ oder „Uncanny Valley“ laden mit schleppenden, aber treibenden Riffs zum Headbangen ein. Der muffige, leicht lo-fi-artige Klang gibt dem Album seinen typischen 90er-Vibe, ohne dabei altbacken zu wirken.
Der Gesang bleibt genretypisch eher monoton, was gut zur hypnotischen Atmosphäre passt, die viele Songs entfalten. Das Songwriting ist schlicht, aber wirkungsvoll – kein unnötiger Schnickschnack, sondern direkte, rohe Energie. Eine klare Stärke der Platte ist ihr Live-Potenzial: Die Tracks schreien förmlich danach, auf einer verschwitzten Clubbühne ausgespielt zu werden.
Hi-Tech Starvation erfindet das Rad nicht neu, aber das will es auch gar nicht. Stattdessen liefert RED MESS ein solides, energetisches Album ab, das Grunge-Fans mit Vorliebe für QUEENS OF THE STONE AGE-artige Grooves viel Freude bereiten dürfte. Eine ehrliche, druckvolle Scheibe, mit der die Band zeigt, dass sie in Europa angekommen ist – und bereit ist, die nächste Stufe zu zünden.
Tracklist
01. Huntress
02. Inexistent Color
03. Ransomware
04. Intravenous
05. Xenon
06. Kind Villain
07. Uncanny Valley