Crisis Never Ends – Kill Or Cure


 



Stil (Spielzeit): Hardcore/Metalcore (47:15)

Label/Vertrieb (VÖ): Prevision Music/Soulfood (28.11.2008)

Bewertung: 9/10

Link: http://www.crisisneverends.de

Was genau zeichnet eigentlich eine Metalcore-Band aus und warum scheinen es so viele Bands als schon fast eine Beleidigung zu empfinden, als Metalcore-Band „abgestempelt“ zu werden? Metalcore ist doch lediglich die Vermengung von Heavy Metal, Thrash Metal, Melodic Death Metal und Hardcore Punk. Was also bitte ist daran so schlimm und wieso möhte man das nicht machen? Eine Frage, die sich CRISIS NEVER ENDS noch nie gestellt haben, denn sie sind nach eigenen Angaben „Hardcore-Kids, die Metal spielen“. Besser könnte man ihre Musik nicht beschreiben.

Die erste Erfahrung mit der neuen Scheibe der fünf Stuttgarter Jungens lautet: Das Betätigen der Volumenregler in lautere Regionen bei den ersten Klängen von “Last Kiss Goodby” geschieht auf eigene Gefahr. Entgegen den zarten Klängen „Intro“ der ersten 40 Sekunden liefert der Song nämlich in den restlichen 4 Minuten einen CD-Einstieg, der schöner in der Welt des Metalcore nicht gelingen könnte. Und mit „Five Years“ wird gleich nachgelegt. Mit brachialem Druck der Drums und keifendem Gekreische beginnt die Fahrt, die sich aufmacht, deutsche Größen wie HEAVEN SHALL BURN oder MAROON im Rennen um den Thron zu schlagen. Letzterer Sänger gibt sich zum Abschluss-Song „Stop And Think“ denn auch die Ehre der gegrölten Unsterstützung. Dabei geht es von Midtempo-Metal in angelehnter IN FLAMES-Manier über Blast Beats hin zu schleppenden Grooves. Manchmal in einem Song vereint, dabei aber nicht sperrig wirkend. Die Songs sind also gut durchdacht und die gesamte Band beweist, dass es sich lohnen kann, gewisse Zeit zwischen zwei Alben ins Land gehen zu lassen. Es macht eben manchmal Sinn, an seinem Können zu feilen.

Hut ab vor CRISIS NEVER ENDS, das Album ist ein echter Hit geworden. Metalcore ohne leidende Gesangslinien, Hardcore mit geschickt eingewebten Metalläufen. Vermissen tu ich persönlich jetzt nur noch diese ganz entschiedene explosionsartige Kraft, die meine Helden von HEAVEN SHALL BURN an den Tag legen – und dann hab ich eine persönliche neue Lieblingsband!