The Blackout - The Best In Town




Stil (Spielzeit): Screamo/Emo (34:20)
Label/Vertrieb (VÖ): Epitaph / Indigo (29:05.09)
Bewertung: 6 / 10

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Ihre erste EP wurde von mir noch ganz überschwänglich mit vielen Vorschusslorbeeren versehen und groß angepriesen, während hingegen ihr erstes richtiges Album ein wenig dagegen verblasste. Zwar war es immer noch ein ganz gutes Screamo-Album, aber dieser letzte, entfesselte Funke, der ein paar Songs der EP so großartig gemacht hat, war verschwunden. Die Wucht wurde in „ordentliches" Songwriting kanalisiert und die Songs waren alle gut - aber eben auch nicht so viel mehr.

Und so stand ich dem neuen Album zwar durchaus wohlwollend gegenüber, habe aber jetzt nicht unbedingt ein Genre-Highlight erwartet. Und ehrlich gesagt könnte ich das Review auch genau mit diesem Satz beschließen:
„The Best In Town" ist eines dieser Alben, die alles das mitbringen, was in den letzten Jahren so von Punk-, Hardcore- und Emofans der modernen Ausrichtung des Öfteren gehört wurde. Schreien und Poprefrains, Riffs und melodisches Akkord-Geschrubbe, beim letzten Songs auch mal ein „fieser Moshpart" und eine klasse Produktion. Man hört Vorbilder wie FROM FIRST TO LAST, TAKING BACK SUNDAY, FUNERAL FOR A FRIEND (was ja auch von der Herkunft her passt) und bei den ruhigeren Stücken immer wieder ganz stark THE USED. Dabei werden die Stärken von zwei Sängern genutzt, wobei einer immer wieder mal etwas rumkrakelt und es werden immer wieder sehr amtliche Hooks wie „Children Of The Night" oder „Save Our Selves (The Warning)" rausgehauen.

Auf der anderen Seite steht aber ein leider „nur" gutes Songwriting - das könnte (bzw. sollte) auch einfach spannender und packender sein. Die Riffs sind nicht wirklich neu und die ganzen Arrangements und die Herangehensweise hat man einfach irgendwie mittlerweile bis zur Genüge gehört. Ich fühle mich zwar definitiv unterhalten während die Melodien aus meinen Lautsprechern dröhnen, aber es bleibt nicht hängen - da fehlen einfach die unsterblichen Momente um die Musik noch „besonders" machen zu können. Die Waliser haben gut aufgepasst, um alles das, was die großen Vorbilder machen gut miteinander zu mischen und trotzdem eine bekannte Kreation zu kredenzen. Wen dieser Fakt nicht stört ist ganz gut aufgehoben bei dem Epitaph-Einstand, aber für die anderen Hörer heißt es, Kopfhörer aus, Arsch in den Sattel und Weiterreiten - irgendwann kommt wieder ein richtig hingebungsvolles Album mit diesen Kombinationen.