Hatebreed - s/t Tipp

hatebreed_09

Stil (Spielzeit):
Hardcore/Metalcore (42:01)
Label/Vertrieb (VÖ): Roadrunner (29.09.09)
Bewertung: 9/10
Link: www.hatebreed.com


Es ist noch gar nicht solange her, dass die mittlerweile wieder fünf Amis mit ‚For The Lions‘ ein reines Coveralbum vorlegten, mit dem sie ihren Einflüssen aus Hardcore -, Metal- und auch Punkgefilden Tribut zollen wollten.  Man bewegte sich weg vom typischen  HATEBREED-Sound und experimentierte ein wenig herum, klang aber teilweise noch zu sehr nach den Originalen. Das Cover-Album spaltete damals ein wenig das Fanlager. Und es stellte sich die Frage, in wie weit man diese Experimentierfreudigkeit auf dem neuen Album weiterführen würde.

Und das gleich vorweg, das neue Album ist ein riesen Schritt nach vorn! Man bewegt sich einen Schritt weg von der Oldschool-Hardcore-Attitüde und fischt in fremden Gewässern. Die Herren um Frontsau Jamey Jasta nehmen ein großes Risiko mit ‚Hatebreed‘ in Kauf und lassen auf dem Album neue Stile in ihren Sound einfließen. Daher ein "Ja!" zur Experimentierfreudigkeit.

Jetzt aber keine Angst, da wo HATEBREED draufsteht ist auch selbiges drin. Oldschool Hardcore in die heutige Zeit projiziert, brachiale Riffs, die obligatorischen Mitsing-Chöre und die unverkennbaren Breakdowns machen dieses Album zu einer so schon großartigen Scheibe. Aber es sind die etwas anderen Songs, die diesem Album den Abwechslungsreichtum verpassen. Groovt der Opener ‚Become The Fuse‘ noch nach altem Schema daher, geht ‚Not My Master‘ in eine fast schon unerwartet rhythmische Richtung, die man so eigentlich nicht erwartet hätte. Bei ‚Between Hell And A Heartbeat‘ passiert nach anfänglichen typischen Riffs das, was so noch nicht in der Geschichte von HATEBREED da gewesen ist: es wird einem ein kleines aber feines Solo entgegen gerotzt. Und als wäre das nicht schon verrückt genug, folgt zwei Songs später eine richtige Thrashgranate. ‚Hands Of A Dying Man‘ hätte auch aus den Federn von SLAYER  stammen können. Hier wird sogar noch  ein abgedrehteres und längeres Solo implementiert. Und dann wird einem mit ‚Undiminished‘ der Rest an Mut zu Neuem gegeben. Hierbei handelt es sich nämlich um ein rein instrumentales Stück. Aber keins der Sorte ‚Tear It down‘, das auf ‚Perseverence‘ noch als Outro fungierte und später auf ‚The Rise Of Brutality‘ zu einem eigenständigen Song mutiert ist. Dieses Instrumental sollte auch in Zukunft nicht neu bearbeitet werden und so für sich alleine stehen gelassen werden. Ansonsten reagiert natürlich einfach nur HATEBREED, so wie man sie kennt. Und auch auf diesem Album hat die Band aus New Haven, Connecticut, wiedermal eine Hitsingle parat, in Form von ‚In Ashes The Shall Reap‘.

Wie heißt es so schön: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Diesen Spruch haben sich HATEBREED mit ihrem aktuellen Longplayer sehr zu Herzen genommen. Experiment gelungen. Das neue Album klingt ungewohnt abwechslungsreich, dennoch aggressiv und wurde wie zu erwarten mit hohem Anspruch produziert. Im Grunde ist man nichts anderes von diesem Produkt gewohnt. Klassische Live-kompatible rockende Songs, die selbstverständlich auch auf CD funktionieren. Daher mein Tipp fürs kommende Jahr: HATEBREED mit neuem Album im Gepäck, als Vorband von MACHINE HEAD in Deutschland!