Dio - The Very Beast Of Vol. 2

dio-very beast of 2

Stil (Spielzeit): Heavy Metal (78:22)
Label/Vertrieb (VÖ): Niji Entertainment/Tonpool (05.10.12)
Bewertung: Keine Bewertung

ronniejamesdio.com

Selbst, wenn solch ein Künstler auf ewig unvergessen bleibt: Die Witwe des Sängers lässt mit regelmäßigen Veröffentlichungen erst gar nicht die Gefahr aufkommen, dass der verstorbene Ronnie James Dio aus den Köpfen der Hörerschaft verschwindet. Über die Veröffentlichungspolitik, die bei den Outputs der Niji Entertainment Group aber immerhin einen karitativen Zweck unterstützt, lässt sich hervorragend streiten. Das kann man allerdings auch lassen und sich einfach die nächste Veröffentlichung aus dem Hause DIO anschauen, die auf den Titel "The Very Beast Of Vol. 2" hört.

Der erste Teil dieser Best Of-Compilation ist hierzulande eher unbekannt und wurde 2000 insbesondere für den amerikanischen Markt veröffentlicht. Nichtsdestotrotz erscheint Volume 2 mit Artwork von Marc Sasso, der zahlreiche DIO-Cover zeichnete, auch in Deutschland. Es beschränkt sich auf die DIO-Soloalben von "Angry Machines" bis "Master Of The Moon", für Material vor dieser Zeit greifen Neueinsteiger (und für die ist eine solche Best Of wohl in erster Linie gedacht) zu Volume 1 oder einer anderen DIO-Collection. Die Aufmachung (Liner Notes von Eddie Trunk, bebildertes Booklet, hübsches Digipack) gefällt schon mal, sauer stößt nur das Fehlen der Texte bis auf den von "Electra" auf. Die Trackliste wird manche Fans zufriedenstellen, manche nicht, das kennt man von Best Ofs. Das ausgewählte Material macht bis auf wenige Ausnahmen jedoch durchgehend Spaß, angefangen von dem fantastischen, treibenden "Killing The Dragon" über "Push", "The Eyes", "Shivers" und "One More For The Road" bis hin zu den Balladen "This Is Your Life" und "As Long As It's Not About Love". Als Bonus gibt's "Metal Will Never Die" vom letzten FEINSTEIN-Album und den ursprünglichen Japan-Bonus "The Prisoner Of Paradise". So weit, so gut. Wo bisher die Empfehlung "nur für Neulinge" in Frage kam, taucht nun mit "Electra" aber ein brandneuer, für den zweiten "Magica"-Teil geschriebener Song auf, der eine der letzten Aufnahmen von DIO darstellt. Und diesen knackigen Stampfer mit Ohrwurm-Refrain und Ronnie James Dio in Bestform sollte man unbedingt gehört haben, womit Fans vor einem altbekannten Problem stehen, nämlich: Sollen sie die Best Of mit lauter bekannten Tracks nur wegen einer unveröffentlichten Nummer kaufen?

Wie immer ist das eure Entscheidung, die in Zeiten von YouTube und MP3-Downloads vielleicht etwas erleichtert werden kann – oder auch nicht, wenn man das physische Produkt in den Händen halten möchte. So viel sei aber gesagt: Wenn "Electra" die Richtung für "Magica II" und "Magica III" vorgibt, hätten wir bärenstarke Alben von DIO erwarten können. Umso trauriger ist es, dass demnächst wohl alle Aufnahmen von Ronnie James, die noch in den Archiven schlummern, veröffentlicht sind. Das musikalische Vermächtnis des Ausnahmesängers lebt zum Glück für immer weiter.