Vengeance - Back In The Ring




Stil (Spielzeit): Metal (49:09)

Label/Vertrieb (VÖ): Major Mtm/SPV (23.06.06)

Bewertung: 9,5/10

Link: http://www.vengeanceonline.nl

Sie sind wieder da!! 

Seit dem legendären 1988er Album „Arabia“, habe ich auf einen würdigen Nachfolger dieses Hammer Albums von VENGEANCE gewartet. Leider hat damals, ein Jahr nach der Veröffentlichung, Sänger Leon Goewie die Band verlassen und wurde durch Ex-Airrace Frontman Ian Perry ersetzt. 
Doch alles, was danach kam, konnte nicht mehr mit den ersten Alben mithalten. Das Flagschiff des Holländischen Metals begann langsam zu sinken, bis es schließlich ganz von der Bildfläche verschwunden war. 
Aber trotz dieser Tatsache geriet die Band bei den Fans nie in Vergessenheit, und auch bei uns waren Songs wie „Arabia“ und „Cry Of The Sirens“ auf fast jeder Feier vertreten. 

Und jetzt, im Jahre 2006, machen Leon Goewie / Vocals, Barend Courbois / Bass, Peter Bourbon / Guitar und Hans In’t Zandt / Drums, das Schiff wieder flott und steuern es hart in den Wind. Denn mit „Back In The Ring“ melden sich VENGEANCE in beeindruckender Form wieder zurück. 
Ok, mit Arjen Lucassen wäre es perfekt, aber zumindest steuert er die lead guitar parts bei „Captain Moonlight“ bei, was ja vielleicht für die Zukunft hoffen lässt. Dieses Statement soll jetzt aber nicht die Leistung von Peter Bourbon schmälern, der einen super Job abliefert. Die Bemerkung hatte rein nostalgischen Charakter. 

Neben Arjen greifen auch Michael Voss, Wolf Hoffmann, Michael Eurich und Jan Koster den Holländern unter die Arme. Die Band selbst bezeichnet „Back In The Ring“ als „in your face rock album“, und genau das ist es auch. Die Songs gehen ab wie Sau, und wenn man dabei ruhig sitzen oder stehen bleiben will, muss man schon gefesselt oder festgetackert  werden. So macht Metal wirklich Spaß, weil er die Tradition der 80er und 90er Jahre hochhält, dabei aber so unglaublich frisch und voller Power klingt. 
An diesem schmalen Grad sind schon etliche Bands vorher gescheitert. 

Mit dem Opener und gleichzeitig Titeltrack des Albums geht es bester AC/DC Manier los. Schnörkellos und einfach nur nach vorne, wobei Leon Gowie’s Stimme nie besser geklungen hat. Und spätesten nach ein paar Sekunden setzt bei mir ein Grinsen ein, dass wenn ich keine Ohren hätte, einmal im Kreis ganz herum gegangen wäre. Ja. Sie sind definitiv wieder da!
 „No Mercy“ ist ein Song derselben Kategorie und haut mich genauso um wie der Opener. Bei „Mind Over Matter“ greift Wolf Hoffmann mit in die Saiten, und wahrscheinlich hört sich der Song deswegen ein bisschen nach ACCEPT an. 
Dann kommt „Captain Moonlight“, bei dem Arjen Lucassen sein Gastspiel bekommt, und bei diesem Song wird das Tempo ein wenig herausgenommen, ohne aber auch nur ein bisschen an Power zu verlieren. Geile Melodie und super Refrain. Ein Mitgröhler auf jedem Livekonzert, obwohl eher im Midtempo Bereich angesiedelt. Um es vorweg zu nehmen, es soll der einzige Titel mit „angezogener Handbremse“ bleiben. 

Mit „Holy Water“, Bad Attitude“, „Had Enuff“ und „Now And Then“ folgen wieder vier Stampfer der gehobenen Klasse, gefolgt von dem nächsten Mitgröhler namens „Cowboy Style“. 
„Rip It Off“ und „Eveline“ beschließen dieses geniale Metal Machwerk, und wenn jetzt nicht einer kommt und mir das Grinsen aus dem Gesicht haut, wird es nächste Woche noch da sein. Denn ich glaube kaum, dass es in der nächsten Zeit ein anderes Album in meine Player schaffen wird. 
Und wieder einmal bin ich heilfroh, dass unsere lieben Nachbarn besser Musik machen als Fußball spielen. 

Fazit: Kaufen! Kurz und schmerzlos.