A Life Once Lost - Ecstatic Trance

a life once lost

Stil (Spielzeit): Metalcore / Math (36:58)
Label/Vertrieb (VÖ): Season Of Mist / Soulfood (16.11.12)
Bewertung: 7/10

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Leider komme ich tatsächlich erst bei ihrem sechsten Album dazu, mich endlich mal mit A LIFE ONCE LOST zu beschäftigen. Der Name war bekannt, den ein oder anderen Samplerbeitrag kenne ich auch, aber ansonsten konnte ich nie viel mit den Jungs aus Philadelphia verbinden. „Ecstatic Trance" ändert dies nun. Und schon fangen die Probleme an...

Denn A LIFE ONCE LOST machen es mir hier nicht ganz einfach. Ist das Metalcore? Wenn ja, dann aber extrem über den Tellerrand sehend. Mathcore ist es auch nicht wirklich, weil die Riffs zwar gerne mal mit den Takten kämpfen, sie aber nicht so wild und anstrengend sind. Naja – anstrengend irgendwie schon. Aber im Gegensatz zu anderen Bands, die man als Mathcore bezeichnen würde, gehen die Amis hier eben nicht von einem Takt zum anderen mit immer völlig neuen Riffs voran. Sie wiederholen ihre Riffs eher immer und immer wieder – und da scheint der Titel des Albums dann auf einmal ziemlichen Sinn zu ergeben.

Zusammen mit einem manchmal sehr reduzierten Drumming (die Position an den Fellen wurde auch vor kurzem noch umbesetzt) liefern A LIFE ONCE LOST hier Stücke ab, die sich zwar an MESHUGGA-Tackten bedienen, aber das Ganze dann doch sehr anders aufziehen. Denn trotz der manchmal sperrigen Riffs und der vielen Wiederholungen wirkt „Ecstatic Trance" absolut nicht kalt oder mechanisch. Und das liegt vor allem an der zweiten Gitarre, die sehr viel Atmosphäre, Sounds, Soli und zusätzliche Weite in die Songs reinbringt. Ansonsten wäre das hier auch echt monoton. Das ist nämlich das eigentliche Manko des Albums: es hat so viele grandiose Momente, nutzt sich aber irgendwann einfach stärker ab als gedacht, weil diese repetitive Herangehensweise doch irgendwann etwas eintönig werden kann. Das kann selbst die etwas proggig/atmosphärische zweite Gitarre nicht immer abwenden.

Meiner Meinung nach braucht „Ecstatic Trance" ein wenig, um wirklich aufzublühen. Im ersten Moment klingt das alles sehr ähnlich. Je mehr man sich dann aber auf die Atmosphäre einlässt, umso mehr beginnt das Album zu wachsen. Auf jeden Fall keine Standardware und streckenweise höchst beeindruckend!