The Sorrow - Blessings From A Blackened Sky




Stil (Spielzeit): Metalcore (50:02)
Label/Vertrieb (VÖ): Drakkar / Sony (27.07.07)
Bewertung: 5,5 / 10 (Gute Songs aber null Eigenständigkeit)
Link: http://www.myspace.com/thesorrowmetal

Es tut mir zwar schrecklich Leid für die Band aus Österreich, aber ich muss ihrem eigentlich recht guten Album eine ganze menge Punkte wegen Identitätsverlust abziehen. Denn in einem Paralleluniversum hätte das Album vermutlich „The Opposite From My Oncoming Heartache“ heißen müssen, wäre so ca. 2003/2004 raus gekommen und hätte die Metal- und Hardcorewelt im Sturm erobert. So bleibt bei diesem nach wie vor guten Album bei jedem Song der KILLSWITCH ENGAGE-Beigeschmack. Dazu kommt noch, dass wenn sie mal nicht nach KSE klingen mir meist CALIBAN einfällt. Und leider, leider muss ich beim Gesang unweigerlich an UNEARTH denken. Und leider auch nicht nur ein bisschen. Also vor allem KSE und UNEARTH kann ich extrem gut in ihrem Sound wieder finden. Es ist irgendwie einfach nicht zu überhören.
Denn die Songs an und für sich sind auch fast genauso gut wie die ihrer Vorbilder. Gestampfe, Schreie, zweistimmige Metalriffs, Hardcoreparts, dicke Breakdowns, cleane Chöre und eben alles, was in den letzten paar Jahren den Begriff Metalcore geprägt hat. Aber eben zu offensichtlich an den Größen angelehnt – selbst der Sound ist genauso auf Dicke Hose gemacht. Die Band selbst gibt es auch erst nach dem Erscheinen all dieser Platten und so nennen sie ihr Album „Blessings From A Blackened Sky“,  sich selbst „The Sorrow“ und dann ist ja noch das Cover, was ja alles auch direkt aus dem Metalcore-Zufallsgenerator hätte ausgespuckt werden können. Ich schätze, die Band kann live sehr viel Spaß machen und die Songs an sich ja eigentlich auch. Aber ich kann die Platte einfach nicht hören, ohne direkt an KSE denken zu müssen. Bei „Death From A Lovers Hand“ (was für ein unerwarteter Titel…) haben sie mal einen kurzen Part eingebaut, der mich erst noch vermuten ließ, das Quartet hätte auch ein wenig im ChaosCore geklaut (klingt an der Stelle etwas nach VANNA und Konsorten), aber dann geht’s direkt wieder mit den gewohnten Stilmitteln weiter. Ich hab selten ein Album so genau zuordnen können. Und weil es so viel Spaß macht: Der Refrain von „Knights Of Doom“ erinnert mich mit seinem Hintergrund-Klavier an „Pieces Mended“ von THE USED.
Wirklich schade, denn ich möchte ihnen ihren Druck oder ihr Können ja gar nicht absprechen, aber hier fehlt leider jeder Funken Eigenständigkeit.