Ensiferum - Two Paths

Ensiferum - Two Paths
    Pagan/Folk/Viking Metal

    Label: Metalblade
    VÖ: 15.09.2017
    Bewertung:7/10

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ENSIFERUM sind eigentlich immer ein Tipp, wenn es um Folk und Pagan Metal geht. Allerdings muss ich gestehen, dass sich seit "From Afar" aus dem Jahr 2009 nichts mehr wirklich den Weg in mein aktives Gedächtnis gebahnt hat. Klar hatten "Unsung Heroes" und "One Man Army" auch den ein oder anderen Titel, der Spaß gemacht hat – aber das waren live oder im Shuffle immer eher nette Überraschungen. An der idealen ENSIFERUM Setlist hat sich für mich seit acht Jahren einfach nichts getan.

Anders – aber doch Ensiferum

"Two Paths" ist eindeutig ENSIFERUM – soweit der relevante Teil für Fans: viele eingebettete orchestrale Stellen, energetische Schlachthymnen und ein Stil, der sich gefühlt irgendwo zwischen Folk-, Power- und Melodic Death Metal bewegt. Aber es klingt dann doch irgendwie anders. Gefühlt hat es etwas mehr Klargesang, als die alten Alben, "Don't You Say" und "God Is Dead" sind sogar zweimal drauf, einmal gegrowlt, einmal klar gesungen.

Es scheint nicht nur ein bisschen mehr Folk durch, die ganze Orchestrierung klingt irgendwie anders. Einen Teil der Entwicklung kann man sicher Netta Skog, ehemals TURISAS, in die Schuhe schieben, die mit ihrem digitalen Akkordeon zum ersten Mal fest dabei ist und auch im Promomaterial für ihre kreativen Impulse gelobt wird. Dass sich mit Mikko Mustonen nichts am Verantwortlichen für die Orchester-Arrangements geändert hat, ändert eben nichts an der Tatsache, dass man bei manchen Passagen rot geschminkte Männer vor sich sieht, wenn man die Augen schließt.

Noch nicht in der alten Form, aber an der Gabelung

Wie gesagt zehren ENSIFERUM gefühlt immer noch von der guten, alten Zeit – und auch wenn "One Man Army" deutlich besser angekommen ist, als "Unsung Heroes", war es noch lange kein "ENSIFERUM" oder "Iron". "Two Paths" unternimmt jetzt zumindest einen deutlichen Schritt in Richtung neue Ufer. Es steht immer noch in einer ungebrochenen Line zu den letzten beiden Alben, die man so wunderbar als Teil der Entwicklung einordnen kann, und es kommt immer noch nicht ganz an die alten Hits heran. Aber es kann deutlich besser auf seinen eigenen Füßen stehen und macht Lust auf mehr.

Gleichzeitig ein bisschen folkiger und rockiger nimmt es auf, was die ersten Alben groß gemacht hat, ohne den alten Zeiten zu sehr nachzuhängen. ENSIFERUM mit frischem Wind. Ob sie damit auf dem richtigen Weg sind, wird die Zeit zeigen. Ich bin jedenfalls deutlich glücklicher, als mit den letzten beiden Alben und irgendwie schon gespannt auf das nächste.

Tracklist

  1. Ajattomasta Unesta
  2. For Those About to Fight for Metal
  3. Way of the Warrior
  4. Two Paths
  5. King of Storms
  6. Feast with Valkyries
  7. Don't You Say
  8. I Will Never Kneel
  9. God Is Dead
  10. Hail to the Victor
  11. Unettomaan Aikaan
  12. God Is Dead (Alternative Version)
  13. Don't You Say (Alternative Version)

Band

Petri Lindroos - Vocals/Guitar
Markus Toivonen - Guitar/Vocals
Sami Hinkka - Bass/Vocals
Janne Parviainen - Drums
Netta Skog - Digital Accordion/Backing vocals