Japanische Kampfhörspiele - Bilder Fressen Strom

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Stil (Spielzeit): Popgrind (42:28)
Label/Vertrieb (VÖ): Cargo Rec. (Jan.2010)
Bewertung: 7/10

Link: http://www.japanischekampfhoerspiele.de/                     http://www.myspace.com/jaka


So soll es also sein, das neue Jahr hat noch nicht einmal richtig begonnen und da hauen einem DIE JAPANISCHEN KAMPFHÖRSPIELE (kurz JAKA) schon mit ihrem neuen Album „Bilder fressen Strom" ordentlich in die Fresse. Was anderes erwartet man ja auch von den Herren nicht, selbst wenn das letzte Album „Rauchen und Yoga" nun schon zwei Jahre her ist und in der Zwischenzeit nur zwei kleinere Splits drin waren. Dennoch muss man sagen, wo JAKA draufsteht, ist auch JAKA drin. Auch auf dem neuen Werk wird selbstredend eine bunte Mischung aus Punk, Crust und Grindcore, von der Band selbst mittlerweile als Popgrind bezeichnet, gezockt.
Obwohl doch gleich zu Anfang etwas eher Ungewöhnliches passiert, es wird die drei Minuten, quatsch, es wird sogar die fünf Minutengrenze geknackt. Eher untypisch für dieses Genre. Aber schon in diesen eröffnenden fünf Minuten wird klargestellt, was auf einen in den nächsten 43 Minuten zukommt. Es wird gegroovt, zu jedem Zeitpunkt.

Musikalisch sind die JAKA's immer noch sehr außergewöhnlich und eine Klasse für sich. Mag man ihnen Glauben schenken, wird immer erst das Schlagzeug ausgearbeitet und danach der Rest, das gibt dem ganzen immer so ein wenig den Touch einer Collage, aber nicht im negativen Sinn. Die Songs sind bis ins kleinste Detail arrangiert, es groovt, es knallt, die Breaks rocken, die Doublebass treibt an, die Blastattacken schlagen perfekt ein und der Gesang wechselt ständig zwischen abgrundtiefen Growls und Glas zerbrechendem Kreischen. Auch textlich wurde die Qualität geringfügig aufgerüstet, JAKA bleiben aber dennoch kritisch und witzig zugleich, wie eh und je. Die Vocals sind auf dem neuen Album schneller gehalten als auf den Vorgängern, im Gegensatz dazu aber auch verständlicher denn je.

Ach, es gibt doch etwas Neues, die Band beweist musikalischen Mut und wagt sich auf der neuen Scheibe mit drei Instrumentalstücken in ein ungewohntes Terrain vor. Und auch auf dieser Scheibe ist ein Gastsänger vertreten, diesmal handelt es sich dabei um Willi Wucher von PÖBEL & GESOCKS. Um die Produktion auch wieder fett klingen zu lassen, haben die JAKAs erneut den Dänen Jacob Bredahl in Aarhus aufgesucht, mit der Vorgabe „bitte laut, aber transparent" zu klingen.

DIE JAPANISCHEN KAMPFHÖRSPIELE legen mit „Bilder fressen Strom" ein durchweg gut gelungenes Popgrind-Werk vor. Es macht Spaß, sich das Album anzuhören. Es beinhaltet sowohl Kritik als auch Spaß und ist kurzweilig, aber mit einer knappen dreiviertelstündigen Spielzeit auch nicht zu kurz gehalten. Genau so sollte ein Grindalbum heutzutage klingen.