Lethargy - Purification

lethargy_purification

Stil (Spielzeit): Hard Rock/Stoner Rock (47:18)
Label/Vertrieb (VÖ): Powerage Records/Soulfood (23.01.09)
Bewertung: 6,5/10
Link: http://www.myspace.com/lethargymusic

Bei den Stichworten Wales und Hard Rock denkt der informierte Fan vermutlich als erstes an das Urgestein Lemmy von MOTÖRHEAD. Mit dem haben LETHARGY zwar nichts zu tun, aber das waliser Quartett hat sich zumindest teilweise dem Sound der Vergangenheit verschrieben und liefern auf ihrem Debüt eine Mischung aus modernem Hard Rock mit Stoner- bzw. 70er Einschlag.

Der zeigt sich beim Opener am deutlichsten. Auch wenn die Soundwand nicht ganz an die ganz Großen heran reicht, weckt vor allem der Gesang bzw. die Gesangsproduktion Erinnerungen an MONSTER MAGNET und Co. Das ist, und ich möchte fast sagen zum Glück, beim zweiten Song aber auch schon wieder vorbei.
Dann dominiert durchaus grooviger moderner Hard Rock mit leichter Alternative Schlagseite. Und auch wenn „modern“ bei mir sonst eigentlich auf der Liste der unanständigen Wörter gehört, gehen LETHARGY gut ins Ohr und so einige Riffs und Refrains bleiben auch gleich hängen.

OK, so ganz ohne Füllmaterial kommt „Purification! auch nicht aus. Besonders in der zweiten Hälfte kommen LETHARGY hier und da nicht wirklich auf den Punkt. Und wenn sie ab „Inertia“ wieder in Stoner-Gefilde abgleiten, dabei aber keine wirklichen griffigen Riffs aus dem Hut zaubern, kommt auch schon mal der Griff zum Skip-Tast. Schade, dass so viele Bands sich die Musik der 79er Jahre, hier namentlich unter anderem LED ZEPPELIN und PINK FLOYD zum Vorbild nehmen, aber gleichzeitig alle Feinheiten einfach überbügeln.
Die durchaus tiefsinnige Ballade „Fragile Chrystal Dream“ ist dann ein versöhnlicher Abschluss, auch wenn der Übergang von der Stoner-Walze recht abrupt kommt.

Ich hätte nie gedacht, dass ich diese Worte mal schreiben würde; aber wenn LETHARGY ihre modernen Wurzeln konsequenter verfolgt hätten, wäre „Purification“ ein besseres Album geworden. In der moderneren ersten Hälfte lagen auch einfach die frischeren Ideen und vor allem die packenderen Melodien. Die „Von Allem ein Bisschen“ Strategie hat hier nicht geholfen.

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