Aura Noir – Out To Die

Aura Noir Out To Die

Stil (Spielzeit): Black/Thrash Metal (33:38)
Label/Vertrieb (VÖ): Indie Rec. (23.03.12)
Bewertung: 7/10

http://www.myspace.com/auranoir

Seit Anfang/Mitte der Neunziger tragen manche Norweger eine schwarze Aura spazieren. Heutzutage sind es drei düstere Herren, die alle schon ihre Erfahrungen im Anrühren von schwarzem Gebräu hinter sich haben. DIMMU BORGIR, SATYRICON, IMMORTAL oder NADER SADEK sind nur ein paar der Referenz-Bands, in denen die Bandmitglieder von AURA NOIR aktiv waren oder sind. Nach vier Jahren Abstinenz gibt es nun das fünfte Studioalbum auf die Ohren.

Zuerst eine Rückkopplung und dann wird der sechste Gang eingelegt. Ziemlich thrashig startet die Platte der Norweger. Nettes, teilweise fast melodisches Kreischen unterstützt den Auftakt-Thrasher, den man nur mit einer dreckigen Jeanskutte und einem Bier in der Hand genießen kann. Auch „Fed To The Flames" schlägt in die gleiche Kerbe. Mit leichtem Rock'N'Roll-Einschlag groovt man hier wie MOTÖRHEAD mit angeschwärzter Thrash-Keule durch die Gegend.
Gekonnt einfach gehalten, aber mit automatischem Kopfnicker-Modus, riffen die Jungs durch „Abbadon", dass es eine Freude ist. Minimale rhythmische Verdrehungen erhöhen den Anspruch nur so weit es notwendig ist, bevor man sich fröhlich im Blastbeat ergeht. Dabei wird es im folgenden „The Grin From The Gallows" etwas gemütlicher. Feine Lead-Gitarren ziehen einen langen Schweif am dunklen Himmel hinter sich her. Doch hier in der Mitte der Scheibe fehlt etwas die Innovativität, die die Spannung am Leben hält.
Sobald das Tempo wieder in der zweiten Hälfte in die Höhe geschraubt wird und einige Neuigkeiten in punkto Axt-Hals-Griffe zum Vorschein kommen, steigt auch wieder die Laune. Der Titeltrack zum Abschluss fühlt sich an, als ob man im Vollgas nochmals einen letzten Arschtritt zum Höllenbesuch bekommt. Ohne jegliche moderne Auswüchse prügelt sich das Nord-Trio in schönem ursprünglichem Sound durch die Botanik, dass bei der guten halben Stunde nur Zeit zum Kopfschütteln und Bierchen trinken bleibt.

Ein bisschen VENOM, einen Schuss rotzigen Rock'N'Roll und alles in mattschwarzer Lederjacke serviert, so klingt die alte Schule aus Norwegen. SKELETONWITCH haben für meinen Geschmack zwar stellenweise etwas mehr Feuer im Hintern, aber wer Nostalgiker ist, dürfte bei AURA NOIR noch locker einen Punkt mehr drauf legen. Eine weitere Huldigung der alten Metall-Schule ist hier jedenfalls durchaus gelungen.