Penthagon – s/t

Penthagon s-t

Stil (Spielzeit): Progressive Power/Thrash Metal (49:26)
Label/Vertrieb (VÖ): TWS Music/Punishment 18 (20.01.12)
Bewertung: 6,5/10

http://www.penthagon.net
http://www.myspace.com/penthagon

Als sich vor vier Jahren in Italien ein paar Jungs zum Mucke machen verabreden, beginnen sie zunächst mit Cover-Versionen von ANNIHILATOR und NEVERMORE. Dies soll ein Hinweis auf den Gesamtklang der Combo sein, denn auf ihrem Debüt verstecken sie nicht ihre Vorlieben für die US-Bewohner. Mit mehrjähriger Erfahrung aus anderen Bands sind hier zudem keine blutigen Anfänger am Werk – und das hört man auch.

Der Regler wird hochgedreht, die Fahrer sind angeschnallt und das Rennen beginnt in Sekunde eins. Galoppierende Drums, thrashige Riffs und hübsches Geschrei geben den druckvollen Ton an, nach dem die Hörgemeinde tanzt.
Doch schnell wird klar, ein einfacher Walzer wird das nicht. Dazu wirken die Songs schon von Beginn an zu komplex. Nummer zwei bringt dann auch schon eindeutig den Sound von NEVERMORE zutage, was erstaunlich gut funktioniert. Kraftvoll melodischer Gesang, manchmal zweistimmig, und vertrackte Strukturen mit einem Schuss Groove bilden den Grundstock der meisten Liedchen.
Halbballadeske Momente, die wie in „Ash In My Hands" nett eingebunden werden, lassen trotz der gesamten Wucht das Gefühl aufkommen, dass nicht nur die wirbelnden Haare davonschweben. Ab und zu streuen gefühlvolle Leads atmosphärische Körnchen zwischen das komplizierte Geballer und erzeugen so nach mehrmaligem Durchhören Wiedererkennungseffekte.

Als reines Thrash-Album mit modernem Touch, wie es TESTAMENT abliefern würden, kann man „Penthagon" nicht bezeichnen. Dafür scheint viel zu oft Power Metal durch und die Songstrukturen sind ein ganzes Stück kniffliger. Und das könnte mancher auch als Problem sehen. Einfach ins Ohr gehen die wenigsten Songs, doch es gibt immer wieder Stellen, die sich ins Ohr fräsen und kreativ gelungene Momente. Genauso wirken einige Parts auch zu überladen und wenig durchschaubar.
Der Rausschmeißer „Innuendo" ist eine ordentlich umgesetzte Version des QUEEN-Klassikers mit Power-Thrash-Charakter, die aber nicht sensationelle Neuigkeiten bietet. Wenn in Zukunft ein bisschen song-orientierter gearbeitet wird, haben die Italiener von PENTHAGON aber Potential für deutlich mehr.