Destruction - D.E.V.O.L.U.T.I.O.N.



Stil (Spielzeit): Thrash Metal (48:04)
Label/Vertrieb (VÖ): AFM Records/Soulfood (29.08.08)
Bewertung: 9/10

Link: http://www.destruction.de

DESTRUCTION sind eine felsenfeste Institution, nicht nur in der deutschen Thrash-, sondern überhaupt in der Heavy Metal-Szene. Das macht es umso schlimmer, dass ich bis auf ein paar wenige gehörte Songs noch nie die Muße hat, mir ein DESTRUCTION-Album komplett anzuhören. Nun dient mir das neue Album als Augenöffner und lässt Schmier & Co. in meiner persönlichen Rangliste beängstigend nah an KREATOR heraufrutschen, mit denen ich von den drei deutschen Thrash-Flagschiffen (DESTRUCTION, KREATOR, SODOM) bisher immer am meisten anfangen konnte.

Bandleader Schmier und seine beiden Mitmusiker Mike Siffringer und Marc Reign feiern 2008 das 25-jährige Bestehen der Band und präsentieren mit dem zehnten Studioalbum „D.E.V.O.L.U.T.I.O.N.“ einen absoluten Volltreffer, eine Granate, ein Mörderalbum, wie man es sich als Thrash-Fan nur wünschen kann!

Nach einem kurzen akustischen Intro bricht mit dem famosen Titeltrack und einem hohen Schrei von Schmier gleich das Inferno los. Was für ein Hammer! Die schneidenden Riffs, der drückende Sound, das geile Drumming und Schmiers Gesang sorgen für DEN ultimativen, rasend schnellen Opener, der zudem noch von einem gnadenlos geilen Gitarrensolo von Vinnie Moore (UFO) veredelt wird. Besser kann man ein solches Hammeralbum nun wirklich nicht eröffnen. „Elevator To Hell“ sinkt gegen den übermächtigen Opener minimal ab (was für eine Umschreibung für einen Song, der immer noch absolut überzeugend klingt...) , aber schon die nachfolgenden „Vicious Circle – The Seven Deadly Sins“ und „Offenders Of The Throne“ (ersteres mit choralen Gesängen (!), letzteres mit einem sehr geilen Refrain, der mich leicht an die neue DEATH ANGEL-Scheibe erinnert) halten das Niveau auf allerhöchster Ebene. Danach ist es eigentlich egal, welchen Song man hört (ob „Last Desperate Scream“ oder das abwechslungsreiche, mit einer wahnsinnig tollen Hookline versehene „Urge (The Greed Of Grain)“) – auf „D.E.V.O.L.U.T.I.O.N.“ gibt es nur Volltreffer, keinen einzigen nur guten statt sehr guten Moment.

Das rasante Drumming von Marc Reign und Siffringers geniales und präzises Gitarrenspiel sorgen zusammen mit Schmier himself und vielen Gastmusikern für einen gnadenlos drückenden Sound, und das Songwriting ist verdammt abwechslungsreich gestaltet worden. Tempiwechsel, variabler Gesang, höllische Riffs, gekonnte Soloabfahrten – alles ist auf allerhöchstem Niveau angesiedelt.

Keine Spur von Rumpelthrash, dafür technische Brillanz, Präzision, zwingende Melodien, Abwechslungsreichtum und Details, die einem auch nach dem zwanzigsten Durchgang noch auffallen: So werden sich DESTRUCTION auch mit kommenden Veröffentlichungen gegen die Konkurrenz behaupten können. Einfach nur geil!