Dust Bolt - Awake The Riot

Dust Bolt - Awake The Riot
    Thrash Metal

    Label: Napalm Records
    VÖ: 30. Mai 2014
    Bewertung:6/10

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Die Thrash-Szene lebt und tritt ordentlich Arsch – und mit DUST BOLT schickt sich eine weitere Truppe aus Deutschland an, auf der Spitze der Thrash-Welle mitzureiten.

Die Haupteinflüsse stellen natürlich mal wieder die üblichen Verdächtigen: Man verbindet die Bösartigkeit von KREATOR und SLAYER mit der leichtfüßigen Punkigkeit von ANTHRAX. Dabei haben DUST BOLT ein gutes Händchen für Riffs – Kracher wie der Opener „Living Hell“ bleiben somit, zumindest was die Saitenakrobatik angeht, direkt im Ohr hängen. Neben den Riffs sitzen auch die SLAYER-artigen Breaks perfekt und sorgen für eine coole Dynamik innerhalb der Songs.

Auf eingängige Hooks scheinen sich die Deutschen nicht so sehr zu konzentrieren, wie auf Riffs – auf was der Hörer mehr Wert legt, ist sicherlich Geschmackssache, dem Verfasser dieser Zeilen persönlich macht dieser Umstand jedoch nicht viel aus.

Einen kleinen Schönheitsfehler hat „Awake The Riot“ aber doch: Es ist zu lang. Während „Phantom Antichrist“, KREATORs 2012er Überwerk, lange Songs voller Schlenker und raffiniertem Songwriting offerierte, gilt für DUST BOLT dasselbe wie schon für die letzten EXODUS-Scheiben: Man hätte die Songs an verschiedenen Stellen zurechtstutzen sollen, um das Interesse des Hörers und die Spannung des Albums aufrechtzuerhalten. (Zum Beispiel das etwas unnötige Rumgedudel am Ende von „You Lost Sight“ oder die beiden über siebenminütigen Rausschmeißer der Scheibe.) Kurze, knackige Alben zu veröffentlichen ist (vor allem im Thrash) schließlich kein Verbrechen – ganz im Gegenteil. Einige der besten Genre-Veröffentlichungen gehen unter einer halben Stunde über die Ziellinie! Angesichts der Tatsache, dass mit „Awake The Riot“ allerdings erst das zweite Album der noch sehr jungen Deutschen vorliegt, ist das aber durchaus zu verschmerzen.

Ansonsten gilt: Ob es jetzt originell ist, oder nicht – DUST BOLT liefern hier, mit einigen Abstrichen, das ab, was man von einer guten puren Thrash Metal-Scheibe erwartet – unbändige Energie und knackige Riffs. "Good friendly violent fun" eben, wie einst ein sehr weiser Mann sagte!