Soulfly - Prophecy


Review


Label/Vertrieb:

Roadrunner Records


Link: http://www.soulfly.com
 

„This is the prophecy" gröllt uns ein gewohnt gereizter Max Cavelera, Stammeshäuptling von Soulfy, beim „Roots"-ähnlichen Opener „Prophecy" durch die Boxen und sieht schon den „New Millenium Tribal War" voraus, zu dessen Kriegstanz Soulflys Tribal-Metal mal wieder wie die Faust aufs Auge passt.
Auf „Prophecy" (Roadrunner) präsentiert uns der Bob Marley des Metal seinen neuen Stamm - Marc Rizzo (Git.), Bobby Burns (B.) und Joe Nunez (Dr., spielte bereits auf dem zweiten Album mit) sind neu im Zelt - und hat auch diesmal auf einen Stargast nicht verzichten können: Dave Ellefson (ehemals Megadeth) zupft bei einigen Tracks die dicken Saiten.
Aber eigentlich ist es egal, wer bei Soulfy mitspielt, es bleibt immer Maxes Ding. Er ist der Mastermind und Kreativitätsvulkan - es sind seine Visionen, seine Ideen, die umgesetzt werden. Trotzdem kann der Metal-Veteran gerade mit Marc Rizzo ein klares Ass aus dem Ärmel schütteln. Denn der junge Bursche mit dem dämlichen Rucksack auf dem Rücken ist bei den Shooting Stars Ill Nino ausgestiegen, um sich ursprünglich ganz den Facetten und Latino-Tönen der Flamenco-Gitarre zu widmen. Jetzt spielt er halt bei Soulfly, wo einfach-pushende, straighte Tribal-Thrash-Riffs den Sound dominieren, kann aber gleichzeitig seine geliebte Flamenco-Gitarre in den ruhigeren Momenten exzellent in das Metalgewand einstricken. Ein echter Joker für Mr. Cavelara, und ein dickes Plus für „Prophecy".
Das nunmehr vierte selbständige Werk Cavaleras bietet die gewohnte Abwechslung seines triballastigen, eigenen Metal-Stils zwischen mächtig drückenden Keulen („Defeat U", „Mars"„ I Belive"), schnellen Thrash-Dreschern („Execution Style", „Born Again Anarchist") und dem bewährten Touch von Worldmusic á la „Soulfly 4" (mal wieder wunderschön). Auch das neue Schwergewicht lässt unerlässlich Haupt und Tanzbein schwingen. Soulfly haben eindeutig ihre Stärken noch weiter ausgebaut. Es werden noch fiesere Riffs gestampft, kernige Old-School-Leads und -Soli abgefeuert, exotische Instrumente so homogen wie in kaum einer anderen Band integriert und gänzlich jegliche musikalische wie auch kulturelle Grenze gesprengt. „Prophecy" besitzt einfach diese unwiderstehliche Soulfly-Power und seinen ganz eigenen Charme, der einfach nur Bock auf Live-Gemoshe macht!
Zu erwähnen wäre noch der außergewöhnliche Song „Moses" - ein ungezogener Bastard aus Reggae und Metal. Sehr cool ist auch Max' Interpretation von Helmets „In The Meantime" geworden, das mit seinem archaischem Groove geradezu zum Stammestanz um das brodelnde spirituelle Feuer einlädt. Auch diesmal heißt es ganz klar: Max, you bring da shit!