Geschrieben von Freitag, 31 Dezember 2021 12:00

BurnYourEars Jahresrückblick 2021

"Yeah!" zur Musik – wie immer ein guter Freund in komischen Zeiten "Yeah!" zur Musik – wie immer ein guter Freund in komischen Zeiten Foto: Markus Spiske / Unsplash

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... und alle so "Yeah!". Wieder ein Jahr vorbei, wieder war es nicht ganz einfach und wieder reiben wir uns verwundert die Augen ob der Blödheit der Mitmenschen. War auch was Gutes? Aber ja – Dank vieler Künstler:innen und Bands, die heftigst abgeliefert haben in 2021. Wer und was das war, lest Ihr in unserem Jahresrückblick. Viel Spaß dabei und nur das Beste für 2022!

Helge

Helge

2021 hielt für mich eine interessante berufliche Veränderung bereit, für die ich regelmäßig mit dem Zug zwischen Hamburg und Berlin hin und her fahre. Perfekte Bedingungen, um deutlich mehr und konzentrierter Musik zu hören.

Ich habe die Gelegenheit genutzt, vor allem zwei Lücken zu schließen: Zum einen THE GATHERING, deren 99er-Album “How To Measure A Planet?” mich so verzaubert hat, dass ich es in den letzten Monaten dutzendfach gehört habe – vor allem früh morgens, denn zum Augen schließen und wegdämmern ist es genauso geeignet wie zum konzentriert zuhören. Zum anderen KATATONIA, durch deren umfangreiche Diskografie ich mich seit einiger Zeit mit anhaltender Begeisterung höre. 

Neben dem Deep Dive in die 90er gab es aber auch Neuerscheinungen, die immer wieder aus meinen Kopfhörern dröhnten. Ohne sinnvolle Reihenfolge und sicher nicht vollständig waren das: 

ENDSEEKER - Mount Carcass 
FROST, PISSE & ELEND - Frost 
GROZA - The Redemptive End 
PÖBEL MC - Stress & Raugln 
OPHIS - Spew Forth Odium 
JESS AND THE ANCIENT ONES - Vertigo 
HOODED MENACE - The Tritonus Bell 
PANOPTICON - ... And Again Into The Light 

Wenn ich statt im ICE im Homeoffice sitze, höre ich mittlerweile gerne Radio – zum Glück haben andere Länder hier mehr zu bieten als das durchschnittliche, armselige deutsche Musikradio, dessen Mut nur für Tim Bendzko und “Nothing Else Matters” reicht. Bei mir läuft daher meistens der britische Sender BBC 6, der einfach gute Musik spielen will und dabei heftig durch die Genres springt. Da kann nach Funk und Hip Hop schonmal NEUROSIS oder DEAFHEAVEN laufen. BBC 6 habe ich einige Neuentdeckungen zu verdanken, unter anderem diese hier: 

Amyl and The Sniffers - Hertz

Charlotte Gainsbourg - Deadly Valentine (Official Music Video) 

Konzerte? Ha. Ha. Ha. Auch auf meiner Liste standen ein paar, die entweder gestrichen oder zum dritten Mal verschoben wurden. Trotzdem war ich so optimistisch, mir eine Karte fürs TOOL-Konzert im April zu kaufen. Mal sehen, ob es was wird.

Womit auch ich beim nach wie vor dominierenden Thema angekommen wäre, der Corona-Pandemie. Interessant finde ich, was man dadurch über Deutschland und die deutsche Gesellschaft lernt. Die Liste, was an diesem Land scheiße ist, ist endlos. Aber man hatte doch zumindest das Gefühl, dass in diesen Geschichten von Effizienz und Ordnung ein bisschen Wahrheit steckt, oder? Tja, leider leben wir in einem Land, das an der eigenen Bürokratie und Bräsigkeit scheitert. Und noch dazu von nicht wenigen esoterischen Irren bewohnt wird. Witzig, dass ausgerechnet südliche Länder wie Spanien, die von hier oben gern mit einer gewissen Arroganz betrachtet werden, in der Pandemie wesentlich besser organisiert sind als Deutschland. So lernt man wenigstens noch was über die eigene Gesellschaft. 

Chrischi 

Chrischi

Let the music talk – das kann sie wesentlich besser als ich. Also:

Beste Alben:

IRON MAIDEN - Senjutsu
So ein Legendenstatus ist ja immer schwierig. Aber das Sextett hat es tatsächlich geschafft, das beste Album seit Dickinsons und Smiths Wiedereinstieg auf “Brave New World” und damit seit mehr als 20 Jahren zu kreieren. “Senjutsu” läuft seit Erscheinen in Dauerschleife, und das wird voraussichtlich auch in den nächsten Wochen und Monaten so bleiben.

HELLOWEEN - self
Auch die teils, aber mit den wichtigsten Mitgliedern wiedervereinigte deutsche Metal-Institution lieferte beeindruckend ab. Das selbstbetitelte Album mit zwei, sorry, drei Sängern klingt so frisch und leidenschaftlich, wie die Band sich ohrenscheinlich fühlt. Das ist so selten wie wichtig und großartig.

VOLA - Witness
Ein kleines, feines, gleichzeitig melodisches wie modernes Prog-Highlight, das mich spontan und extrem positiv überrascht hat. Wirkt immer noch nach – genauso, wie es bei einer guten Scheibe sein sollte.

Enttäuschende Alben:

DREAM THEATER - A View From The Top Of The World
Mittlerweile scheint die Luft ein wenig (oder auch mehr) raus zu sein ...

Beste Songs:

IRON MAIDEN - Hell On Earth (Wenn ein Epos die Karriere der Eisernen Jungfrauen gebührend beenden sollte, dann dieses.)
IRON MAIDEN - The Writing On The Wall (Perfekte Hymne mit gottgleichem Gitarrensolo.)
HELLOWEEN - Skyfall (Mehr HELLOWEEN aus den frühen Tagen in die Moderne transportiert geht nicht.)
METALLICA - Nothing Else Matters (Ja, die alte Schmonzette. Aber in neuem Gewand: Einmal mit Komponist James Newton Howard als Instrumental für den Film “Jungle Cruise”. Und dann als geniales Cover mit Elton John und Miley Cyrus, die mich wirklich schwer beeindruckt hat.)
BIFFY CLYRO - Holier Than Thou (Geniale Interpretation einer unterschätzten METALLICA-Hymne, die zeigt, wie eigenständig Coverversionen sein können.)
HANS ZIMMER - Final Ascent (Die musikalische Untermalung des Finales im neuesten James Bond, die bei jedem Hören zu Tränen rührt.)

Beste Gigs:

HELGE SCHNEIDER in Siegen – mein einziges Event in diesem Jahr, das zumindest eine Zeit lang für herzliche Lacher gesorgt hat.

Filme/Serien:

"Atypical” – Eine wunderbar herzergreifende und witzige Serie über einen Jungen mit Autismus. Ehrlich, direkt, einfach wunderbar!

Vorfreude:

Etwas mehr Normalität (was auch immer “normal” bedeuten soll ...) und Arjen Lucassens STAR ONE. Und frisches Material von RAMMSTEIN. Und eventuell Konzerte von AC/DC. Und ein neues Album von BLIND GUARDIAN. Ist ja doch gar nicht so wenig ...

Luise

Luise

Ein erneutes Jahr voller neuer Alben, Konzert-/Festivalankündigungen sowie Absagen ist nun (fast) vorbei. Insgesamt war dieses Jahr ein stetiges auf und ab der Hoffnung, dass irgendeine Veranstaltung stattfinden kann, um wenig später traurig aber mit Verständnis die Absagenachricht zu lesen. Umso mehr schlugen die Dinge positiv ins Gewicht, die tatsächlich stattfinden konnten, wie z.B. das DEBAUCHERY-Konzert im November.

Musikalisch war das Jahr für mich ziemlich durchwachsen, von Spitzenalben von HÄMATOM, GOJIRA und CVLT OV THE SVN bis hin zu einigen Mittelklasse-Alben war alles dabei. Wobei mein persönlicher Geschmack dieses Jahr vom Melodic Death Metal ein wenig mehr in die Black-Metal-Richtung abgedriftet ist (ob das der allgemeinen Situation geschuldet ist?) und somit dieses Genre einige Playlists dominierte und mich so manch neue Künstler entdecken ließ.

Ich hoffe, auch 2022 wieder großartige neue Künstler zu entdecken, spannende Interviews zu führen und hoffentlich mal wieder ein wenig Konzert- und Festivalluft zu schnuppern. Dabei freue ich mich besonders auf die neuen Scheiben von AMORPHIS, BLOODYWOOD, SVARTSOT und WILDERUN.

Meine Top 10 Alben (ohne Reihenfolge):

HÄMATOM - Berlin (Ein akustischer Tanz auf dem Vulkan)
KORPIKLAANI - Jylhä
GOJIRA - Fortitude
AT THE GATES - The Nightmare Of Being
CVLT OV THE SVN - We are the Dragon
YE BANISHED PRIVATEERS - A Pirate Stole My Christmas
ALICE COOPER - Detroit Stories
OMNIUM GATHERUM - Origin
WARDRUNA - Kvitravn
EVERGREY - Escape of the Phoenix

Meine Top 5 Musikvideos (ohne Reihenhfolge):

AVATAR - Going Hunting
KORPIKLAANI - Ennen
BE`LAKOR - Foothold
LIVLØS - The Purest Black
FIT FOR AN AUTOPSY - Far From Heaven

Da ich gestehen muss, dass ich mittlerweile den Überblick verloren habe, welche der von mir geplanten Konzerte abgesagt und welche verschoben wurden, wird 2022 in dieser Hinsicht noch einmal spannend. Ich wünsche allen Leser:innen einen guten Rutsch und ein vor allem gesundes neues Jahr 2022!

Marcel

Marcel

Um meinen Rückblick zu starten, bin ich so frei, mich selbst zu zitieren. Letztes Jahr schrieb ich Folgendes: "Ich bin gespannt auf die Zukunft und hoffe, dass sich 2021 weniger wie die Staffel einer schlechten Sitcom anfühlt." Mein Resultat nach einem Jahr ist durchwachsen.

Einerseits kamen Shows zumindest zeitweise zurück und man konnte wieder einen gewissen Sinn von Normalität zurückgewinnen, andererseits war die Pandemie weiterhin dauerhaft präsent und überschattete die kurzweilige Freude. Dafür konnte ich dieses Jahr einige neue und alte Musik für mich entdecken. Ich kam in den Geschmack von Alt-Rock und Grunge, was man wahrscheinlich an dem einen oder anderen Review merken konnte.

Die neuen EPs von MODERN COLOR und SOULD BLIND reihten sich perfekt ein und kamen daher genau zum richtigen Zeitpunkt heraus. Insgesamt entwickelte sich mein Geschmack weiter und ich konnte endlich die Musik von JOY DIVISION und SONIC YOUTH kennen- und lieben lernen. Rein musikalisch war 2021 also solide.

Meine Top 10 der Veröffentlichungen 2021

10. LIVING WEAPON - Paradise (EP)
  9. BENJI WILD - Skull & Bones
  8. GUILT TRIP - Rain City (EP)
  7. ZILLAKAMI - DOG BOY
  6. SOUL BLIND - Third Chain (EP)
  5. KOYO - Drives Out East (EP)
  4. SLOPE - Street Heat
  3. WRISTMEETRAZOR - Replica of a Strange Love
  2. MODERN COLOR - Now, Life Is Living You (EP)
  1. SEEYOUSPACECOWBOY - The Romance of Affliction

2022 könnte einige interessante Veröffentlichungen mit sich bringen. Ich hoffe wirklich, dass endlich eine neue VEIN LP erscheint und die Schwester-Band FLESHWATER ihr Debüt-Album veröffentlicht. Darüber hinaus kann man sich wohl auf ein neues Album von MODERN COLOR freuen, die dieses Jahr mein Herz im Sturm erobern konnten. Deren letztes Album "From the Leaves of Your Garden" und die oben genannte EP sind extrem stark und machen Lust auf mehr.

Wer weiß, vielleicht findet nächstes Jahr auch endlich das Impericon Festival statt und ich sehe YOUR DEMISE auf ihrer Revival-Tour. Ich hoffe im nächsten Jahr auf den einen oder anderen Konzertbesuch und Bericht dazu, bin aber noch nicht allzu optimistisch, was die Pandemie angeht. Unabhängig davon wird 2022 musikalisch sicher ein weiteres starkes Jahr.

Arne 

Arne

Tja, leider stand auch 2021 im Schatten des nervigen Cs. Die von mir letztes Jahr noch empfundene Entschleunigung weicht langsam dem Generve und dem Wunsch, dass auch langsam mal die letzten Übriggebliebenen der Menschheit raffen, worum es geht: Drei kleine Pikse in den Arm, ein großer Schritt für die Menschheit ...

Schade, dass die ganze momentane Situation dazu geführt hat, dass meine „Konzerte-2Do-Wand“ immer voller wird. Ich hoffe, ich kann da in der zweiten Hälfte von 2022 einige abarbeiten. Davon abgesehen lief arbeitstechnisch fast alles gut und meine Kleine wächst zusehends und einfach zu schnell.

Davon unbeirrt haben viele Bands auch dieses Jahr großartige Alben veröffentlicht, die mich persönlich angesprochen haben und meiner Meinung nach besonders erwähnenswert sind. Hier kommen meine persönlichen Top 3, ohne jegliche Reihenfolge, von 2021:

HYPOCRISY - Worship
MASTODON - Hushed and Grim
GOJIRA - Fortitude

Mein persönlicher Song des Jahres:



... gefolgt von 14 anderen erwähnenswerten Scheiben, auch in keiner speziellen Reihenfolge:

THE OCEAN - Phanerozoic Live
EREMIT - Bearer Of Many Names
BETWEEN THE BURIED AND ME - Colors II
DER WEG EINER FREIHEIT - Noktvrn
VREID - Wild North West
HARAKIRI FOR THE SKY - Maere
ORGANIC - Where Graves Abound
FROZEN SOUL - Crypt Of Ice
NOLTEM - Illusions In The Wake
GRIMA - Rotting Garden
RED FANG - Arrows
KANONENFIEBER – Menschenmühle
BEHEMOTH - In Absentia Die
SILENT ISLAND - Stormvalley



Und irgendwie haben es SEPULTURA auch mit ihrem Kollaborationsalbum „Sepulquarta“ in meine Liste geschafft, allerdings bin ich mir immer noch nicht sicher, ob ich das Album abfeiere oder es mir eher mittelmäßig gefällt. Neben altbekannten Bands habe ich auch 2021 wieder einige neue musikalische Ufer betreten dürfen. Ganz vorne mit dabei sind:

AHAB – Ja, ich habe Doom für mich entdeckt.
NOLTEM – Atmosphärischer amerikanischer Black Metal
JOHN CARPENTER – Düstere Soundtrack-Songs
FRIISK – Ostfriesländischer Küsten-Black-Metal mit Hoch-, Niederdeutsch sowie Saterfriesischen Texten
SILENT ISLAND – Schnörkelloser instrumentaler Postrock aus Ungarn
1917 – Kompromisslose Geschichte wird mit kompromissloser Musik untermalt

Die Enttäuschung des Jahres ist für mich definitiv TRAGEDYs Album „Discoballs of the Wall“. Ich dachte wirklich, da käme eine geniale Symbiose heraus, leider wurde ich da eines Besseren belehrt. Dann konnte ich das einzige Konzert, das Wintermelodei in Münster (mit einem Reunion-Gig von EIS, welches unter Corona-Regeln stattgefunden hat), nicht besuchen, weil sich der Verschiebungstermin mit einer verschobenen arbeitsrelevanten Fortbildung überschnitten hat. Sky Bundesliga ist mittlerweile eine einzige Frechheit und ich habe immer noch keine PS5.

Musikalisch habe ich einige Erwartungen ans kommende Jahr:

AMORPHIS – Die erste Single macht richtig Bock auf das neue Werk „Halo“.
TAUSEND LÖWEN UNTER FEINDEN – Die Jungs arbeiten noch an neuem Material.
RYKER’S – Kid D ist wieder an Bord, da erwarte ich ja auch logischerweise neues Material.
KING LY CHEE – Die Chinesen spielten nach langer Pause einige Konzerte und posteten ein Foto aus einem Aufnahmestudio, kommt auch da Nachschub?
THE OCEAN – Arbeiten wohl auch schon an neuem Material.
BLIND GUARDIAN – Auch hier machte die erste Single richtig Lust auf das neue Album.
GLOSON – Neues Album, das Sludge Post Rock aus Schweden beinhaltet.
HORN – Neues Album, experimentierfreudiger Black Metal.
TOTENMOND – Lassen die Neuveröffentlichungen einiger Platten auf Vinyl eventuell auch auf neues Material hoffen?
DESERTED FEAR – Auch hier machte die erste Single richtig Lust auf das neue Album „Doomsday“.
EIS – Nach dem Reunion Gig folgen hoffentlich neue Songs.
AT THE MOVIES – Ich hoffe, dass die schwedisch/dänische All-Star-Band mit „The Soundtrack Of Your Life I+II“ besser abliefert, als die enttäuschenden TRAGEDY.

Anstehen stehen an ein Hausumbau, Umorientierung im Job, hoffentlich wieder mehr Konzerte und dass die Freunde besser halten, die einem im letzten Jahr wirklich wichtig geworden sind. Ich hoffe einfach nur, dass alle, die ich kenne, gesund bleiben und wir alle gemeinsam endlich das nervige C besiegen und endlich wieder zum Leben zurückkehren können. Denkt daran: 3 kleine Pikse für dich, ein großer Schritt für die Menschheit.

Abschließend starten wir mit AMORPHIS ins nächste Jahr:

Nana

Nana

Mein Jahr 2021 war geprägt von vielem neuen Input, da ich einige Monate in Norwegen verbracht habe, und gleichzeitig voller Resilienz und schwieriger Situationen, die ich letztlich gemeistert habe. Rückblickend bin ich also mehr oder weniger zufrieden, wie das Jahr verlaufen ist. Da bei mir eben sehr viel los war, kam ich eher kaum zum Musikhören. Hatte ich jedoch mal eine ruhige Minute gefunden, liefen folgende Alben (ohne Reihenfolge) in Dauerschleife:

GOJIRA - Fortitude
DUNBARROW - III
TVINNA - One In The Dark
HARAKIRI FOR THE SKY - Maere
ZEAL & ARDOR - Alle Singles, die erschienen sind
HERMODR - The Sea Of Dragons

Ansonsten brachte mich gleich zu Beginn des Jahres die Nachricht über den Tod von Alexi Laiho dazu, wieder die komplette CHILDREN OF BODOM Diskografie zu hören. Ansonsten habe ich nochmal tiefer ins Plattenregal gegriffen und alte Schätze von PATTI SMITH, JIMI HENDRIX und den BEATLES herausgekramt. JONATHAN HULTÉN war (laut Spotify) mein meistgehörter Interpret und auch MARS RED SKY und TOOL liefen hoch und runter. SCOOTER muss an dieser Stelle auch erwähnt werden – ein Guilty Pleasure ist immer dabei!

Kommen wir zu den Konzerten! Pandemiebedingt habe ich mich häufiger an Livestreams gewagt. Wirklich warm werde ich mit dem Format zwar nicht, jedoch freut es mich, dass die Künstler wenigstens irgendeine Plattform haben, ihre Musik zu spielen. Entsprechend wurde im Wohnzimmer zu NIGHTWISH getanzt und mitgegrölt. Auch MYRKUR und CRIPPLED BLACK PHOENIX durften nicht fehlen.

Leider konnte ich zur HEAVEN SHALL BURN Club-Tour nicht gehen, was zwar ein wenig wehtat, doch sah die Konzertsituation in Norwegen ein wenig anders aus, was ein kleiner großer Trost war. Im August durfte ich das Black-Metal-Festival „Beyond The Gates“ besuchen, war häufig im bergensischen Hulen zum „Torsdagsrock“ und hatte die Chance, norwegische Künstler wie DUNBARROW, TORGEIR WALDEMAR und MAYHEM im Heimatland erleben zu dürfen.

Was ich mir vom Jahr 2022 wünsche? Im privaten Sinne tolle, ehrliche und verlässliche Menschen, schöne Momente wie auch dieses Jahr und neue Chancen und Perspektiven. Musikalisch hat mich 2021 ein wenig enttäuscht, was die Menge an wirklich guten Neuerscheinungen angeht. Entsprechend bin ich auf jeden Fall gespannt, was 2022 für uns bereit hält, oder vielleicht dann doch eher zurückhält. Einigermaßen normale Konzerte in Deutschland würde ich mir wünschen, jetzt, da ich die Luft von Normalität schnuppern durfte.

Chris

Typ

„Es is’ ja, wie’s is …“ – dieser repetitive Satz aus einer alten Comedy-Radio-Morningshow ist – wie schon im letzten Jahr – auch 2021 irgendwie mein Motto gewesen. Klima, Kriege und Corona, alles alte Bekannte. Auch das Gefühl, dass man persönlich gar nicht so viel dagegen tun kann, außer bei sich selbst anzufangen und sich vernünftig zu verhalten, an ein paar Regeln zu denken … – und dann schaltest Du die Nachrichten ein und siehst, was andere so daraus machen. Puh.

Zum Glück gab’s tolle neue Musik zum Eintauchen und Ablenken, vor allem der Metal-Underground lief auf Hochtouren. Täglich wurden mir die aktuellsten, durchweg hörenswerten Veröffentlichungen mir bis dato völlig unbekannter Bands in die private Twitter-Timeline gespült („Metal-Twitter“ ist wirklich extrem umtriebig), bis ich dem Ganzen wieder den Stecker gezogen habe: Es war nie und ist einfach nicht mein Ding, jede Woche fünf bis fünfzehn neue Alben durchzujagen und Freitags den neuesten Shit bis Mitternacht durchzuskippen, um irgendwem in Social-Media-Land meine Meinung kundtun zu können. (Außerdem, who cares … ?)

Ich habe mir also wie immer aus der Masse die Veröffentlichungen von persönlichem Interesse herausgefischt, mir beim Hören viel Zeit gelassen und kann dementsprechend zwar auch in diesem Jahr nicht den derbsten Underground-Tipp, aber doch zehn zumindest bei mir gut abgehangene Klasse-Alben als Best-Of des Jahres 2021 vorstellen:

MASTODON - Hushed And Grim
CARCASS - Torn Arteries
MEMORIAM - To The End
AT THE GATES - The Nightmare Of Being
ENDSEEKER - Mount Carcass
HYPOCRISY - Worship
JERRY CANTRELL - Brighten
VOLA - Witness
THE PRETTY RECKLESS - Death By Rock And Roll
TORI AMOS - Ocean To Ocean

Die Karten für BEHEMOTH und CARCASS hängen immer noch am Kühlschrank, neben einigen anderen Konzerttickets, bei denen die Show nicht ganz abgesagt (LIFE OF AGONY, so schade …) sondern nur verschoben wurde. Hoffen wir auf 2022 und eine deutliche Verbesserung der Corona-Lage – und wenn nicht, gilt für mich eben weiterhin die Erkenntnis aus den vergangenen zwei Jährchen: Es is’ ja, wie’s is …

Habt alle ein gesundes, glückliches, erfolgreiches neues Jahr!