Progressive Rock Reviews

Progressive Rock Rezensionen, Meinungen und Kritiken


Jethro Tull - A Passion Play (An Extended Performance) Tipp

Jethro Tull - A Passion Play (An Extended Performance)
    Progressive Rock

    Label: Chrysalis/Warner
    VÖ: 11.07.2014

    Bewertung:10/10

Das 1973 erschienene JETHRO TULL-Konzeptalbum "A Passion Play" galt lange Zeit als ungeliebtes Kind. Warum, will sich mir nicht so recht entschließen, denn trotz der Komplexität, Ian Andersons reduziertem Flötenspiel und verstärktem Saxophon-Einsatz ist und bleibt die Scheibe ein tiefgängiges Progressive Rock-Meisterwerk, das viel Stoff zum Entdecken bietet. Umso schöner, dass die opulent aufgemachte Neuauflage "A Passion Play (An Extended Performance)" genügend lohnenswerten Stoff auch für Besitzer des Originals bietet.

Gentle Giant - The Power And The Glory (Re-Issue)

Gentle Giant - The Power And The Glory (Re-Issue)
    Progressive Rock

    Label: Alucard
    VÖ: 18.7.2014

    Bewertung:7/10

Steven Wilson arbeitet weiter daran, sich sowohl für den Prog der Gegenwart als auch den der Vergangenheit unverzichtbar zu machen. Nachdem der PORCUPINE TREE-Kopf bereits große Alben von (unter anderem) KING CRIMSON, YES und EMERSON, LAKE & PALMER neu gemixt hat, hat sich Wilson jetzt „The Power And The Glory“ von GENTLE GIANT vorgeknöpft.

We All Die (Laughing) - Thoughtscanning

We All Die (Laughing) - Thoughtscanning
    Prog-/Dark-/Avantgarde-Metal

    Label: Kaotoxin Records
    VÖ: 14.1.2014

    Bewertung:4/10

Sieben Minuten dauert es, bis die drei Töne den Halt verlieren und in den Abgrund stürzen. Die Gitarre setzt die Töne im Intro in die Welt, sie halten den Wechsel in die pathetischen Twingitarren durch und auch den heftig plötzlichen Umschwung in thrashiges Geschrote – immer hört man die drei einfachen Töne raus, und dann sind sie doch plötzlich weg. Und der Song, der eine, aus dem das Debüt von WE ALL DIE (LAUGHING) besteht, wird chaotisch.

Anathema - distant satellites Tipp

Anathema - distant satellites
    Alternative/Progressive Rock

    Label: Kscope/Edel
    VÖ: 06.06.2014

    Bewertung:9/10

Mit “distant satellites” veröffentlichen ANATHEMA zwei Jahre nach dem von mir sträflich unterbewerteten “Weather Systems” ihr zehntes Studioalbum. Es stellt eine konsequente Fortsetzung der spätestens mit “We’re Here Because We’re Here” eingeschlagenen Linie fort, rührt mit höchst emotionalen, fragilen und sphärischen Songs zu Tränen und verbreitet jederzeit eine latent positive Grundstimmung. Kurz gesagt: “distant satellites” ist ein fantastisches Werk, das schon jetzt zu den musikalischen Höhepunkten 2014 gehört.


A Perfect Circle - Three Sixty (Best Of)

A Perfect Circle - Three Sixty (Best Of)
    Progressive Rock

    Label: Universal
    VÖ: 15.11.2013

    Bewertung:5/10

„Für Einsteiger und Komplettisten“ – schreibt sich ja so schnell. Aber gibt es die überhaupt? Falls ja – dieser Output ist nur für solche Leute.

Jethro Tull - Benefit (Collector’s Edition) (2CD+DVD) Tipp

Jethro Tull - Benefit (Collector’s Edition) (2CD+DVD)
    Progressive Rock/Folk

    Label: Chrysalis
    VÖ: 25.10.2013

    Bewertung:9/10

Es sind genau solche Collector’s Editions, die man sich als Fan von handfesten, echten CDs wünscht. Ich habe mich lange dagegen gesträubt, mir in den letzten Monaten dann aber doch die ein oder andere rein digitale Veröffentlichung zugelegt, weil sie im Gegensatz zur CD unverschämt günstig waren. Wenn ich die liebevoll aufgemachte Neuauflage eines Rock-Klassikers wie “Benefit” von JETHRO TULL in den Händen halte, merke ich jedoch immer wieder: Es geht nichts über ein hochwertiges Produkt, das man in den Händen halten kann.

Ayreon - The Theory Of Everything

Ayreon - The Theory Of Everything
    Progressive Rock

    Label: InsideOut
    VÖ: 25.10.2013

    Bewertung:7/10

Seit der 2008 erschienenen Werkschau “Timeline” und dem vorhergehenden Stuiorelease “01011001” war Funkstille bei AYREON. Multiinstrumentalist und Songwriter Arjen Lucassen wollte mit einem der wichtigsten Kapitel der neuzeitlichen Prog-Musik abschließen, konzentrierte sich auf Nebenprojekte und ein Soloalbum unter seinem eigenen Namen. Nach einer fünfjährigen Auszeit möchte Lucassen AYREON nun wiederbeleben und veröffentlicht mit “The Theory Of Everything” ein Konzeptalbum, das auf zwei CDs Platz findet und ein bisschen reduzierter, aber immer noch unverkennbar nach AYREON klingt.

Flying Colors - Live In Europe

Flying Colors - Live In Europe
    Progressive Rock

    Label: Mascot
    VÖ: 11.10.2013

    Bewertung:6/10

Zwei Namen reichen eigentlich: Mike Portnoy und Neal Morse. Beide Musiker haben nicht nur lange Jahre in den einflussreichsten Prog Metal/Rock-Bands überhaupt gespielt (DREAM THEATER bzw. SPOCK'S BEARD), sondern machen auch mit zig Soloalben und Beteiligungen von sich reden. Neben TRANSATLANTIC zocken der Drummer und der Vokalist/Multiinstrumentalist auch bei FLYING COLORS, die bereits nach dem Debüt eine Livescheibe heraus bringen.


Invivo - Arise

Invivo - Arise
    Progrock

    Label: Unsung
    VÖ: 27.09.13

    Bewertung:6/10

Prog muss nicht schwer im Magen liegen und darf auch durchaus poppig sein. Nicht nur MUSE haben dies bewiesen. Mit „Arise" schicken sich jetzt auch die drei Italiener von INVIVO an, diese Message unter die Leute zu bekommen.

Chris Evans/David Hanselmann - Stonehenge: From Then Till Now

Chris Evans/David Hanselmann - Stonehenge: From Then Till Now
    Symphonic Prog/Pop/Folk

    Label: Warner
    VÖ: 19.07.2013

    Bewertung:7/10

Neuveröffentlichungen alter, gesuchter Alben sind oft ein zweischneidiges Schwert. Wer nicht die Chance hatte, das Original zu ergattern und keine 100 Euro oder mehr für eine gebrauchte Version berappen möchte, freut sich über eine im besten Falle erweiterte Neuauflage des entsprechenden Albums. Fans der ersten Stunde verreißen den Re-Release, weil er sich massiv von ihrem geliebten Original unterscheidet. Auch "Stonehenge", die Neuauflage des Prog-Projektes CHRIS EVANS/DAVID HANSELMANN aus den Achtzigern, bleibt davon nicht verschont.

Scale The Summit - The Migration Tipp

Scale The Summit - The Migration
    Instrumentaler Prog-Rock

    Label: Prosthetic Records
    VÖ: 11. Juni 2013

    Bewertung:8/10

Eine gute Instrumentalplatte zu schaffen, ist eine große Kunst. Eine Platte, die keinem Strophe/Refrain-Schema folgt, steht vor der großen Aufgabe, den Hörer ohne wiederkehrende Singalongs und Refrains zu fesseln und kann die Musik nicht hinter dem Gesang verstecken. Was SCALE THE SUMMIT aus Texas hier kreiert haben, löst diese Aufgabe mit Bravour.

Bruce Soord with Jonas Renkse - The Wisdom Of Crowds

Bruce Soord with Jonas Renkse - The Wisdom Of Crowds
    Progrock

    Label: Kscope
    VÖ: 02. Juni 2013

    Bewertung:5/10

Nicht wenige Fans werden sich „Wisdom Of Crowds“ kaufen, weil die Namen Jonas Renkse (KATATONIA) und Bruce Soord (THE PINEAPPLE THIEF) Erwartungen und Vorstellungen an bestimmte Sorten von Musik wecken. Mein Tipp: Ignoriert die Namen, die auf dem Cover prangen, und geht unvoreingenommen an diese Scheibe heran – auch wenn sich das als nicht ganz einfach herausstellt.

Nosound - Afterthoughts

Nosound - Afterthoughts
    Progressive Rock

    Label: K Scope/Edel
    VÖ: 17.05.2013

    Bewertung:4/10

NOSOUND haben es eigentlich leicht mit ihrer neuen Platte, denn der schwermütige Sound auf „Afterthoughts" bietet den optimalen Soundtrack für die verregneten und trüben Tagen momentan. In teilweise tektonischer Geschwindigkeit schleicht die Platte fast unsichtbar voran, schwebt schon fast über dem Hörer und umhüllt ihn vollkommen mit einem Wattebausch aus süßen Stimmen und fluffigen bis verstörenden Beats.


Eclipse Sol-Air - Schizophilia

Eclipse Sol-Air - Schizophilia
    Progressive Rock / Gothic Rock / Klassik / Weltmusik

    Label: Artist Station Gmbh (Soulfood)
    VÖ: 26.04.2013

    Bewertung:7/10

ECLIPSE SOL-AIR sind eine der Bands, die es einem leicht machen. Selbst ein Schwerhöriger merkt bei "Schizophilia" sofort, dass hier phantasievolle Musiker am Werk sind, deren Werk bis ins Detail durchdacht ist und trotzdem mit Leib und Seele gelebt wird. Symphonische Rockmusik, die Fans von LACRIMOSA oder DEAD CAN DANCE genauso glücklich machen könnte, wie Freunde von Weltmusik, Gothic Rock oder träumerischem Prog Rock. Mit Hilfe von Querflöte, Geige, Bass, Schlagzeug, Keyboards und Gitarren entführen uns ECLIPSE SOL-AIR mühelos in andere Welten.

Spyros Charmanis – Wound Tipp

Spyros Charmanis – Wound
    Progressive Rock

    Label: Eigenregie
    VÖ: 05.09.12

    Bewertung:9/10

Noch nicht einmal ganz dreißig Jahre alt ist SPYROS CHARMANIS, der uns aus Griechenland sein zweites selbstgebasteltes Album schickt. Als Konzept von „Wound" wird die Geschichte eines unbekannten Charakters erzählt, der in drei Phasen „auf Achse" ist. Es geht um gute Pläne, falsche Entscheidungen, Brüche, Vorsätze und die Akzeptanz aller Umstände. Nach einem Prolog gibt es dann in drei mal vier Songs die Reise durchs Ich – insgesamt gut 72 Minuten einer atmosphärisch vielfältigen Musik.

Steven Wilson - The Raven That Refused To Sing (And Other Stories) Tipp

Steven Wilson - The Raven That Refused To Sing (And Other Stories)
    Progressive Rock

    Label: Kscope/edel
    VÖ: 01.03.2013

    Bewertung:8/10

Seit 2009 haben PORCUPINE TREE nun kein Studioalbum mehr veröffentlicht. Ob Sänger, Gitarrist und Bandkopf Steven Wilson einfach keine Lust mehr auf PT hat oder die aus ihm heraussprudelnden Ideen besser zu seinen zahlreichen Projekten passen, weiß nur er selbst. Fest steht, dass die Prog-Ikone mit "The Raven That Refused To Sing (And Other Stories)" erneut ein neues STEVEN WILSON-Soloalbum veröffentlicht, während er seine Hauptband in jüngster Vergangenheit bloß mit Live-Releases bedacht hat.

Zen Zebra - Awaystation

Zen Zebra - Awaystation
    experimenteller Post Art Prog Rock

    Label: 45 Records
    VÖ: 24.08.2012

    Bewertung:6/10

Mit ZEN ZEBRA tat ich mich mal richtig schwer. Der theatralisch, größtenteils wehleidige Gesang gepaart mit der chaotischen, aber irgendwie doch auch sehr schönen Musik - ich konnte das nicht in Einklang bringen und mir einfach kein Bild von ZEN ZEBRA aus Leipzig machen.

Porcupine Tree - Octane Twisted (Doppel-CD)

porcupine tree-octane twisted

Stil (Spielzeit): Progressive Rock (56:35 + 71:18)
Label/Vertrieb (VÖ): Kscope/Edel (23.11.12)
Bewertung: 7,5/10
porcupinetree.com

Keine Ahnung, wieso PORCUPINE TREE gerade Bock auf diesen Live-Release hatten. Erstens gibt es schon einige Livemitschnitte der Band (die letzte offizielle Livescheibe "Anesthetize" erschien erst 2010), zweitens wird die erste CD von "Octane Twisted" von der Performance des gesamten "The Incident"-Albums geblockt, während auf CD zwei noch sieben Zugaben von älteren Alben zu finden sind. Taucht man erstmal in "Octane Twisted" ab, wird aber schnell klar, dass auch diese Veröffentlichung ihre Daeinsberechtigung hat.

Wie bereits erwähnt enthält die erste CD des Doppelalbums eine komplette Performance des letzten Studioalbums "The Incident", aufgenommen im Riviera Theater in Chicago im April 2010. Es ist ja immer so eine Sache, wenn eine Band ein neues Studioalbum am Stück live präsentiert. Schnell kann sich Langeweile einschleichen, weil mittendrin die liebgewonnenen Klassiker fehlen oder die neue Scheibe schlichtweg Grütze ist. Das ist bei "The Incident" natürlich nicht der Fall. Ist das Studioalbum schon eine kleine Prog-Offenbarung, so scheint das Album live sogar noch besser zu funktionieren. Die Umsetzung ist sehr gelungen, und obwohl PORCUPINE TREE absolute Vollprofis sind, wird das Album nicht nur einfach heruntergenudelt, sondern erscheint auf der Bühne lebendiger. Wer mit dem letzten Album überhaupt nicht klar kam, ist bei "Octane Twisted" natürlich völlig fehl am Platze. Aber für ein solches Klientel ist diese Veröffentlichung, die es über das Label auch als limitierte Edition mit zusätzlicher DVD zu kaufen gibt, eh nicht gedacht. Nach dem kompletten "The Incident" finden sich auf CD zwei sieben weitere Livesongs, ebenfalls aufgenommen in Chicago sowie in der Londoner Royal Albert Hall. Bei Nummern wie "Hatesong", "Stars Die", "Even Less" oder dem tollen Medley "Russia On Ice/The Pills I'm Taking" schnalzen Fans mit der Zunge, die Liveperformances sind durchweg fabelhaft.

Der Sound erscheint zu Beginn von CD eins etwas dünn, was sich besonders bei den Drums bemerkbar macht. Das bessert sich jedoch im Laufe des Konzerts, wobei die zweite CD etwas erdiger und wärmer klingt. Für PT-Anhänger ist "Octane Twisted" vermutlich ein Pflichtkauf, und wer schon immer mit "The Incident" geliebäugelt hat, sollte ebenfalls an dieser Doppel-CD überlegen – schließlich erhält sie nicht nur das letzte PT-Album im Livegewand, sondern auch einige Klassiker auf der zweiten CD. Als Live-Bestandsaufnahme geht diese Live-CD absolut in Ordnung. Trotzdem wird es langsam mal wieder Zeit, dass sich die Mitglieder von ihren Nebenprojekten lösen und ein neues PORCUPINE TREE-Studiowerk vollenden.

The Gathering - Disclosure

the gathering-disclosure

Stil (Spielzeit: Progressive Rock (54:17)
Label/Vertrieb (VÖ): Psychonaut Records / Soulfood ( 14.09.12)
Bewertung: 6 / 10

Neal Morse - Momentum

neal morse momentum

Stil (Spielzeit): Progressive Rock (61:22)
Label/Vertrieb (VÖ): InsideOut/EMI (07.09.12)
Bewertung: 6/10
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