Vomitory – Opus Mortis VIII

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Stil (Spielzeit): Death Metal (36:30)
Label/Vertrieb (VÖ): Metal Blade (23.04.2011)
Bewertung: 8/10


Link: www.vomitory.net

Mit „Carnage Euphoria“ (2009) hatten VOMITORY ein Album am Start, das sich trotz derbster Knochenbrecherbrutalität schon beim ersten Durchlauf derart vertraut in die Gehörgänge schmeichelte, dass es ein wahres Fest war. Dem gegenüber muss sich nun „Opus Mortis VIII“ beweisen.

Das „Tödliche Epos Nummer Acht“ fällt zunächst mit seinem geglätteten Sound auf. Verglichen mit den vorangegangenen Alben stehen VOMITORY zwar immer noch für dreckigen, angepissten, brutalen Elchtod – der fett produzierte und nach heutigen Maßstäben gemasterte Klang drückt dies jedoch nicht mehr so stark aus. Doch VOMITORY wären nicht VOMITORY, würden sie nicht einen großen Haufen darauf scheißen und mit größtmöglicher Angewidertheit den freundlichen Sound in zehn handliche Batzen Hass zerhacken.

„They Will Burn“ ist einer der herausragenden Songs, tight wie eine Knasttür gespielt, mit tödlichstem Groove und eingängigem Chop-Chop-Rhythmus im Refrain. „Combat Psychosis“ setzt noch einen drauf und bohrt sich mit quälender Langsamkeit erbarmungslos durch den Stahl ebenjener Knasttür. Am eingängigsten jedoch ist mit Abstand der Opener „Regorge In The Morgue“, den wohl jeder sofort und ohne Anlauf mitgrölen kann/wird. Als ironisches Cocktailschirmchen wird „Hate In A Time Of War“ mit einem unverzerrten, leicht mystisch angehauchten Intro und Outro versehen – Humor á la Schweden-Death.

Von diesem komödiantischen Ausflug abgesehen, macht das Quartett auf „Opus Mortis VIII“ aber ausschließlich das, was es am besten kann: Nackenwirbel zermalmen und Zähne ausschlagen. Das Doppelpedal von Tobias Gustafsson steht so gut wie nie still; Blastbeats, Midtempo-Geballer und Groove-Parts wechseln sich geschickt ab. Breaks oder Kunstpausen gibt es keine, Fills sind minimalistisch gehalten, das Hauptaugenmerk liegt auf Groove und Heaviness.
Die Axtschwinger Urban Gustafsson und Peter Östlund dienen diesem Ziel mit Simultan-Shredding, zweistimmige Stellen gibt es nur wenige. Frontmann/Bassist Erik Rundqvist speit angekotzt wie eh und je ins Mikro – so schön widerwärtig wie er können nur wenige Death-Metal-Sänger rülpsen, allenfalls John Tardy und Glen Benton. Allein das macht „Opus Mortis VIII“ zum Pflichtprogramm für jeden Freund urwüchsigen, rotzigen Death Metals. Neben den guten Songs natürlich.