Ace Frehley - Space Invader

Ace Frehley - Space Invader
    Hard Rock

    Label: SPV/Steamhammer
    VÖ: 15.8.2014
    Bewertung:6/10

    acefrehley.com


Die schlechte Nachricht zuerst: STEVE MILLERs „The Joker“ ist und bleibt ein beschissener Song. Daran kann auch ACE FREHLEY mit seiner Coverversion nichts ändern. Anders als ironisch – also wie FETTES BROT es gemacht haben – kann man sich des Stücks nicht annehmen. Die gute Nachricht: Der Rest von ACE FREHLEYs Solowerk „Space Invader“ ist besser. Zum Teil sogar großartig.

Zum Beispiel der Titelsong: „Space Invader“ ist ein fulminanter Start in das Album, getragen von schweren, groovenden Midtempo-Riffs und einem Ohrwurmrefrain, gespickt mit kleinen Brüchen, die dem Lied nur noch mehr Widerhaken geben. Vor allem hat „Space Invader“ eine unterkühlte Grundstimmung, die in erster Linie von ACE FREHLEYs emotionsarmer, etwas schleppender Art zu singen herrührt.

Von diesem larger than life-Kaliber gibt es noch ein paar weitere auf „Space Invader“, dem ersten Soloalbum des ehemaligen KISS-Gitarristen seit fünf Jahren. Bei „Change“ und „Inside The Vortex“ bekommt man ebenfalls sofort Lust, inmitten eines ausverkauften Stadions mitzusingen, die Hitze der Pyros im Gesicht. Weiteres Highlight: Das ansatzweise balladeske „Past The Milky Way“, das ACE FREHLEY einer gewissen Rachel widmet. Andere Stücke transportieren dieses kühle Weltraum-Feeling nicht, sondern sind lediglich Hard Rock-Nummern auf Standard-Niveau. Auch beispielsweise „I Wanna Hold You“ oder „Gimme A Feelin“ sind keine schlechten Lieder, aber im Vergleich zu den vorgenannten fallen sie deutlich ab.

Inhaltlich liefert ACE FREHLEY weitestgehend das, was man von einem Ex-Mitglied der Ex-größten Band der Welt erwarten kann. Die Aufzählung von Männerspielzeug in „Toys“ ist noch ganz witzig, Potenzsongs wie „What Every Girl Wants“ eher nicht. Wenn man mit „Girls“ 19-Jährige assoziiert, wird es langsam ein bisschen eklig, alter Mann. Aber sowas gehört für die Fraktion Ü50 wohl zum Rock n Roll dazu.

Keine zwei Meinungen gibt es allerdings in Sachen Gitarrenarbeit. Auch die langweiligeren Stücke auf „Space Invader“ wertet ACE FREHLEY mit durchweg großartigen Soli auf, für die sich das Hören allein schon lohnt. Kurz: Hard-Rocker, KISS-Fans und Freunde von Gitarrenhelden sollten sich „Space Invader“ anhören.