Progressive Metal Reviews
Prog-Metal Rezensionen, Meinungen und Kritiken
Sonata Arctica - Ecliptica: Revisited (15th Anniversary)
15 Jahre ist es bereits her, dass SONATA ARCTICA ihr auch heute noch von Fans geliebtes und Genre-Feinden innig gehasstes Debüt "Ecliptica" veröffentlichten. Da von der ursprünglichen Besetzung mit Sänger Tony Kakko und Drummer Tommy Portimo nur noch zwei Mitglieder übrig sind, und die Finnen das Jubiläum ganz besonders zelebrieren wollten, haben sie den Erstling kurzerhand im aktuellen Lineup nochmal neu aufgenommen.
Animals As Leaders - The Joy Of Motion
Ich stehe total auf instrumentale und experimentelle Musik. Da fallen mir Größen ein wie NEBRA, PELICAN oder RED SPAROWES. Natürlich darf man auch ANIMALS AS LEADERS nicht ignorieren. Mir allerdings waren die Songs der ersten beiden Alben um Mastermind Tosin Abasi einfach zu hektisch und frickelig.
Monuments - The Amanuensis
Die Londoner Progressive-Metaller MONUMENTS, die neben PERIPHERY und TESSERACT als einer der bekanntesten Vertreter der Djent-Szene gelten, haben seit dem 20.06.2014 ein neues Album auf dem Markt. Auch wenn „The Amanuensis“ die zweite Auskopplung der Band ist, gibt es doch einen großen Unterschied zum viel gefeierten Erstlingswerk „Gnosis“.
Mekong Delta – In A Mirror Darkly Tipp
Dass MEKONG DELTA schon fast dreißig Jahre im Geschäft sind, merkt man kaum, so frisch klingt es uns auf ihrem neuen Output entgegen. Wenn ich mich nicht verzählt habe, ist „In A Mirror Darkly" das elfte Album, das mit der seit sechs Jahren konstanten Besetzung eingespielt wurde. Tragisch ist dabei nur, dass ich mich persönlich noch viel zu wenig mit dieser Truppe beschäftigt habe.
Within Temptation - Hydra Tipp
Wow! Mit ihrem sechsten Album haben sich WITHIN TEMPTATION selbst übertroffen. Das durchweg gelungene Songwriting mit wundervollen Melodien und Killer-Refrains, die großartige Verschmelzung von symphonischem Metal, Pop und klassischen Elementen, eine grandiose Auswahl von Gastsängern, die teils ungewohnte, aber starke Akzente setzen: “Hydra” zeigt die Holländer in Bestform.
Periphery - Clear-EP Tipp
PERIPHERY aus Washington D.C. sind, vor allem in den USA, eine der zur Zeit angesagtesten neuen Prog-Bands, und das nicht ganz zu Unrecht. Zwei Jahre nach Veröffentlichung des zweiten Albums schiebt die Band um Gitarrist Misha Mansoor eine EP nach, die allerdings nicht, wie Bands das gerne mal tun, aus irgendwelchen Überresten von der letzten Studiosession besteht. "Clear" ist eine EP mit brandneuen Tracks, zu der jedes einzelne Bandmitglied einen Song beigesteuert hat.
Devin Townsend Project - The Retinal Circus
Vor einem Jahr spielte Devin Townsend im Londoner Roundhouse eine denkwürdige Show: Zusammen mit seiner Band, Gastmusikern, Akrobaten, Tänzern, mit Hilfe von Videoeinspielungen und vielem mehr ließ der Musiker mit dem DEVIN TOWNSEND PROJECT seine Karriere Revue passieren. Selbstverständlich wurde die ausverkaufte Show in HD für die Nachwelt festgehalten und wird auch als Doppel-CD mit dem Livematerial des Abends veröffentlicht, die man allerdings höchstens als Bonus zur DVD/Blu-ray ansehen sollte.
Dream Theater - s/t Tipp
Das programmatisch betitelte “A Dramatic Turn Of Events” war das erste DREAM THEATER Album ohne Ideengeber und Drum-Maschine Mike Portnoy. Im Rückblick sind an einigen Stellen leichte Unsicherheiten zu bemerken, alles in allem war das elfte Album der Bandgeschichte jedoch ein sehr gelungener Befreiungsschlag – allerdings ohne Input von Neu-Drummer Mike Mangini, da vor seinem Einstieg bereits sämtliche Songs komponiert waren. Wie bemerkbar sich der Einfluss des gar nicht mehr so neuen Schlagwerkers auf dem ganz bewusst selbstbetitelten neuen Album der Progressive-Großmeister macht, erfahrt ihr in diesem Review.
Seven Nails – Factory Of Dreams
Theatermasken auf dem Cover, sieben Musikanten und ein CD-Titel, der der Fantasie freien Lauf lässt: SEVEN NAILS suchten sich vor drei Jahren in Süddeutschland zusammen und hatten sich schließlich gefunden, um in ihrer neu errichteten Traumfabrik ein erstes Werk zusammenzubasteln.
Abstract Essence - Love Enough
Auch wenn das Cover leider mal wieder irreführend ist: Die Tschechen von ABSTRACT ESSENCE sind echt ein wilder Haufen und „Love Enough" ein gutes Album! Geboten wird eine skurile Mischung irgendwo zwischen SIGH, CRADLE OF FILTH, kultigen (Retro-) Computersounds und einer Menge eigener Ideen. Wie das eben so ist, wenn man kreativ einfach drauflos musiziert: manches passt und manches ist eben noch nicht optimal. Schwund ist bei ungestümem Tatendrang immer. Traditionalisten können weiter ihren strukturierten Genreplatten lauschen, während Freunde des gepflegten Wahnsinns gerne zugreifen dürfen.
Witherscape - The Inheritance Tipp
Dan Swanö hat wieder was Neues am Start! Eine gewisse Grundqualität kann man bei dem umtriebigen Multi-Instrumentalisten und Musikproduzenten immer erwarten. Groß vorstellen muss man dieses Genie sicherlich nicht, da der Schwede im Death Metal, Black Metal und im Progressive Rock / Metal schon seit zwanzig Jahren einige markante Spuren hinterlässt. Mit WITHERSCAPE liefern Swanö und sein Kollege Ragnar Widerberg ein Konzeptalbum ab, welches sich mit einer fiktiven Geschichte aus Stockholm zum Ende des 18. Jahrhunderts befasst. Der Protagonist verliert seine komplette Familie wegen einer seltsamen Krankheit und erhält als Nachlass einen Schlüssel zu einem Haus im Norden. Was ihn dort erwartet, ist unklar und „The Inheritance" befasst sich eben mit genau dieser Reise ...
Orphaned Land - All Is One Tipp
ORPHANED LAND, eine israelische Ausnahmeband mit einzigartigem Stil, treten mit „All Is One" erneut an, um den Hörer mit bombastischem, völkerübergreifendem Oriental Folk Metal zu verzaubern. Um entsprechend prachtvoll und vielseitig klingen zu können, wurde kurzerhand die virtuose Mannschaft auf insgesamt 40 Musiker aufgestockt. Unvermeidbar, dass „All Is One" richtig dick aufträgt, vielschichtig und somit auch packend geworden ist. Besonders auffällig ist der klare und differenzierte Sound, der jeden Ton, jedes Instrument und jeden Hall perfekt wiedergibt, so dass der Hörer die Melodieflut nicht nur erahnen, sondern tatsächlich körperlich fühlen kann.
TesseracT - Altered State Tipp
TESSERACT sind schlichtweg eine traumhafte Band und zwar im wahrsten Sinne! Immer den Fokus auf brachialen, drückenden Riffs, hauen uns die Briten auf „Altered State" wieder den progressiven Hammer auf die Ohren. Gekonnt ziehen TESSERACT die Fäden und spinnen ein schier undurchdringliches Netz aus komplexen Tonfolgen, hochkarätigen Elektro-Einschüben und zahlreichen bombastischen Momenten.
Todtgelichter – Apnoe. Tipp
Normalerweise verwende ich ungerne den Ausdruck „Post", um ein Genre zu beschreiben – und um Briefsendungen geht's hier auch nicht. Die Bezeichnung „Black Metal" passt aber auch nicht mehr zu TODTGELICHTER, so dass die obige Schublade die beste aller schlechten ist. Denn so richtig passt hier keine Schublade – und das ist auch gut so.
In Vain - Ænigma Tipp
Drei Jahre nach dem letzten Album "Mantra" liegt das dritte Album der norwegischen Extreme Metal-Formation IN VAIN nun auf meinem Tisch. "Ænigma" ist mein erster Berührungspunkt mit der Band, was ich nach mehreren Durchläufen zwar irgendwie schade finde, aber besser spät als nie...
Die sehr eigenwillige Mischung aus Prog-Elementen, Melodischem und Black Metal in Verbindung mit eher genrefremden Instrumenten wie Violine, Cello, Trompete oder Saxophon wirkt auf dem Papier zunächst sehr gewagt, aber was da aus den Boxen schallt, bereitet wirklich Freude. Hut ab vor so viel gelungener Experimentierfreude!
Die sehr eigenwillige Mischung aus Prog-Elementen, Melodischem und Black Metal in Verbindung mit eher genrefremden Instrumenten wie Violine, Cello, Trompete oder Saxophon wirkt auf dem Papier zunächst sehr gewagt, aber was da aus den Boxen schallt, bereitet wirklich Freude. Hut ab vor so viel gelungener Experimentierfreude!
The Ocean - Pelagial Tipp
THE OCEAN, ehemals THE OCEAN COLLECTIVE, sind eine relativ frische Band aus Deutschland, die sich dem Post Hardcore verschrieben hat und mit „Pelagial" gleich eine Doppel CD an die Massen bringen will. Einmal das „normale" Album und obendrauf die Instrumentalversion. Und wer die Platte schon als Instrumental beilegt, bei dem setze ich eine überdurchschnittliche Leistung im Arrangement voraus.
The Contortionist - Intrinsic Tipp

Stil (Spielzeit): spaciger Djent (45:15)
Label/Vertrieb (VÖ): Season Of Mist (19.10.12)
Bewertung: 8,5 / 10
Between The Buried And Me - The Parallax II: Future Sequence

Stil (Spielzeit): Progressive Extrem Metal (72:00)
Label/Vertrieb (VÖ): Metal Blade (05.10.2012)
Bewertung: 7/10