Nadine

Nadine


THE BABOON SHOW, eine schwedische Band aus Stockholm im Stile von BLONDIE, sind heißer Scheiß! Selten kommt es vor, dass ich eine Band zum ersten Mal höre, mich auf Anhieb verliebe und sofort zum Konzert düsen will. Dumm nur, dass man dann die feine rote Platte dauernd umdrehen muss, da pro Seite nur ein Song drauf ist. Akute Sehenscheidenentzündungsgefahr im Fall von THE BABOON SHOW, denn beide Songs auf der Single sind der Knaller und absolute Hitgranaten.

RON SEXSMITH ist, für alle die ihn nicht kennen, ein talentierter Singer Songwriter aus Kanada, der schon seit 1991 fleißig immer wieder sehr gute Alben mit seiner ganz eigenen Note veröffentlicht. Böse Zungen nennen ihn „den deprimierten Frosch", was an seiner belegten und tendenziell eher partyuntauglichen Stimme und Aussprache liegt. Die ersten Alben tendierten in Richtung Folkpop, während RON SEXSMITH in die neueren Werke etwas mehr Tanzbarkeit integriert.

Anscheinend geht es viele Leuten so wie mir, dass sie AUDREY HORNE zwar immer auf dem Zettel haben und wissen, dass die Norweger stets lobenswerte Qualität abliefern, aber irgendwie nie so richtig tief in die Welt der AUDREY HORNE eingetaucht sind. Mit dem vierten Werk „Youngblood" fährt die Hard Rock Bande aus Bergen ausschließlich sehr gute Kritik für die Musik und „Buh-Rufe" für das Cover ein.

THE VIRGINMARYS waren eine richtige Überraschung, ich habe gar nichts von der Band und ihrem Album „King Of Conflict" erwartet und wurde sehr positiv überrascht. Mit ihrem Debüt frühstückt die Band mal eben das 1x1 des Rock'n'Roll sehr erfolgreich ab. Dabei legen THE VIRGINMARYS eine Leichtigkeit und Professionalität an den Tag, die es beinahe unmöglich macht, die Band oder nicht mindestens einen Song zu mögen.

Der Panzer walzt erfolgreich weiter, HATEBREED sind wieder da! Gefühlte hundert Jahre nach der letzten Veröffentlichung in 2009, unterbrochen vom 2011er Trostpflaster namens JASTA, hauen uns die amerikanischen Metal Hardcore Batzen von HATEBREED endlich „The Divinty Of Purpose" auf die Ohren und die knappe halbe Stunde sitzt ordentlich.

Hinter der dänischen Band MALRUN liegt ein aufregendes Jahr 2012, mit der erfolgreichen Veröffentlichung des zweiten Werks "The Empty Frame", zahlreichen Touren durch ganz Europa und dem ersten Videoclip zum Song "Shadowborn". Anfang Februar spielen MALRUN im Vorprogramm von TREMONTI – für uns eine gute Gelegenheit, bei dem symphatischen Sänger Jacob nachzufragen, wie die weiteren Pläne von MALRUN aussehen und wie die Band selbst das vergangene Jahr rückblickend erlebt hat.

GRIM GOAT, bestehend aus Heiner, Alex, Nico und Max aus Münster, werfen eine neue Scheibe auf den Markt und „Anwers Follows From Questions" beeindruckt schon vor dem ersten Durchlauf mit dem ansprechenden Coverartwork, ähnlich wie bei den Buddies von IDLE CLASS.

BERTI'S BEATPATROL präsentieren uns ihre ersten CD namens „fucki" und die 7 Jungs haben sich „dazu entschlossen die Götter des Ska-Punk" zu werden. Da scheint mich ja was ganz Feines zu erwarten, dementsprechend hoch sind meine Erwartungen an die Platte, zumal ich Ska-Punk auch sehr gerne mag.

Als ich vor einigen Tagen die News auf BurnYourEars postete, dass GOJIRA für zwei Livekonzerte nach Deutschland kommen, habe ich mir erst ein Loch ins Knie gefreut und dann erschreckend festgestellt, dass wir die letzte Platte „L'Enfant Sauvage" (Der Wolfsjunge=das wilde Kind) nicht besprochen haben. Dabei handelt es sich sicherlich um eine der besten Platten im letzten Jahr und auch um eine der meist gehörten in meiner Sammlung.

Nachdem ich schon mit Arlen Roth durch die Schule der Akustikgitarre und der Rockgitarre gegangen bin, geht es nun über zu den härten bluesigen Feinheiten, denn „Bluesgitarre für Dummies" steht in DVD Form an. Arlen Roth geht wie schon bei den anderen beiden Teilen sehr sorgfältig vor und serviert uns in über 2½ Stunden einen groben Komplettüberblick über verschiedene Griffarten, Tabulatur, Anschlagtechniken und auch das Stimmen der Gitarre. Der Gitarrenschüler kann problemlos zwischen den einzelnen Kapiteln springen, je nachdem was ihn interessiert.

NECROWRETCH aus Frankreich legen mit „Putrid Death Sorcery" ihr Debütalbum via Century Media vor. Das wütende Trio hat sich dem sehr ursprünglichen Death und Black Metal verschrieben und knüppelt sich so dermaßen retrospektiv durch die knapp 35 Minuten, dass man sich tatsächlich einige Jahre zurückversetzt fühlt.

LAIKA LOST IN SPACE heißt die fünfköpfige Truppe aus Berlin. „Lost In Space" ist dabei auch der beste Ansatz, um sich der Band zu nähern, denn die Musik versprüht eine gewisse Schwerelosigkeit, unterstützt durch allerlei elektronischen Schnick-Schnack der Marke „Bling, Bääm, Batsch, Ratter, Knatter und Bumm". Hört sich komisch an und irgendwie tut das Demo „Tape 2" das auch.

JAN PLEWKA und die Schwarz-Rote Heilsarmee bewiesen im Capitol Mannheim, dass es durchaus möglich ist, ein musikalisches Erbe sorgfältig und respektvoll zu verwalten. Der SELIG Frontman tourt schon seit über sechs Jahren mit seiner musikalischen Hommage an RIO REISER (verstorben 1996) sehr erfolgreich durch die Lande. BurnYourEars war in Mannheim dabei.

Von VISHNU aus Norwegen habe ich noch nie was gehört, kein Wunder legt die Band doch mit „Nightbeat Love" ihr Debüt vor. Allerdings kann man das bei der Qualität und dem Sound kaum glauben. VISHNU machen da weiter, wo Bands wie MANDO DIAO schon lang aufgehört haben. Die Band überrascht mit einem vielfältigen, klugen Sound der in erster Linie rockig ist, aber ganz stark in Richtung alte Schule der 1960er bzw. 1970er („Guiding Light") geht.

Punk Rock aus Finnland, TERVEYSKESKUS zeigen eine andere Facette der finnischen Musikwelt. Natürlich singt die Band finnisch und die hakelige und nicht gerade graziöse Sprache, unterstützt den derben Punk Rock Charakter hervorragend und passt somit wie Arsch auf Eimer zum Genre. Dass ich nichts verstehe ist eigentlich ein Vorteil, könnte aber auch ein Nachteil sein, da mir eventuell sinnvolle Weisheiten entgehen. Aber auch ohne Sprachkenntnisse kann ich mir ungefähr vorstellen, worum es gehen könnte und fühle mich entsprechend angestachelt.

Wer beim Bandnamen der Kölner Kombo MONOPHONIST an mono, also sowas wie "allein" und "irgendwie einseitig" denkt, der ist auf dem Holzweg. Vielfältig anders ist die Musik, die den Hörer auf der EP "Bilanz 2010" erwartet und ganz sicher keine leichte Kost. Man muss nicht alles auf Anhieb verstehen, manche Dinge müssen wachsen und deshalb nahmen wir die Gelegenheit wahr und haben einfach mal nachgefragt bei Jonathan von MONOPHONIST. Wie entsteht der "postnatale Abriss-Schranz"? Wir kamen zu der Erkenntnis, dass es sich MONOPHONIST nicht um eine Band handelt, die zwanghaft anders sein will, sondern ihre ganz eigene kreative Art hat, sich mit und über Musik auszuleben. Für den Hörer gilt wie immer: Mag es oder lass es.

Bei CALLEJON geht es Schlag auf Schlag. Die erfolgreiche Veröffentlichung von "Blitzkreuz" dürfte kaum verdaut sein, da hauen uns die fünf Metalcore Musiker Anfang 2013 schon die nächste Scheibe "Man Spricht Deutsch" um die Ohren. Von einer feindlichen Übernahme der wahnsinnigen Zwillingsbrüder war die Rede, und warum schreiben sich KALLEJON plötzlich mit "K" wie Krawall? BurnYourEars hat direkt bei Gitarrist Bernhard nachgefragt.

2 WOLVES aus Finnland liefern mit „Men Of Honour" zwar nicht ihr Debüt ab, aber für mich ist die Truppe Neuland. Der Stil der Finnen ist nicht eindeutig einzuordnen, Industrial Rock ist das auf jeden Fall nicht und auch kein Melodic Death. „Men Of Honour" liefert irgendwas zwischen Gothic Metal und Doom ab, eine interessante Mischung mit einer breiten Palette an Vocals, allesamt dargeboten von Sänger Ilkka Valkonen.


NIGHTFALL kannte ich vor der aktuellen Platte „Cassiopeia" nicht, wie konnte ich das bitte seit 1991 verpassen? Von Durchlauf zu Durchlauf bin ich immer mehr begeistert von dem Sound der Griechen. NIGHTFALL haben einiges auf dem Kasten und zeigen schon mit dem Opener „Patheon", wo ihre Stärken liegen. Messerscharfe und weit ausholende Riffs, gepaart mit einer grabestiefen Stimme und als Kontrast gibt es mystische und sehr erhabene, dichte Klangteppiche. Noch dazu herrscht im ersten Stück extreme Abwechslung, trotzdem wird immer ordentlich auf die Tube gedrückt. "Elegante Härte" bringt es ganz gut auf den Punkt.

Wenn ein Promozettel mit den Worten „... schaut mal, ob ihr bekloppte Leute in der Redaktion habt und drückt ihnen die CD in die Hand ..." endet, dann ist das in erster Linie ein cleverer Schachzug. Wenn du dann die CD kriegst, fängst du an, dir Gedanken zu machen. Eigentlich zitiere ich ungern aus Promozetteln und mache mir lieber selbst meine Gedanken. Aber was TIME MAGE aus Viernheim über ihre Musik schreiben, ist so  treffend, dass ich es teilweise zitieren muss.
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