Funeral For A Friend - Tales Don't Tell Themselves


Review


Stil (Spielzeit): Emotionaler Rock (40:50)
Label/Vertrieb (VÖ): Warner Music (18.05.07)
Bewertung: 7/10
Link: www.ffaf.co.uk
www.myspace.com/funeralforafriend

FUNERAL FOR A FRIEND legen mit „Tales Don’t Tell Themselves“ ein Album vor, das man gemeinhin als "erwachsen" oder auch "gereift" bezeichnen würde: Sturm und Drang sind weitgehend vorbei, Gesetztheit und Ruhe kehren ein. Von Langeweile kann aber keine Rede sein, denn eine intensivere Beschäftigung offenbart genügend wunderschöne, ergreifende Stellen, um hier von einer willkommenen Entwicklung zu sprechen.
Ein Konzeptalbum ist es geworden, das die Geschichte eines Seemanns erzählt, der Schiffbruch erleidet und auf sein Leben zurückblickt. Ein schöner Rahmen für eine musikalische Reise, auf der man zwar viel Bekanntes wiedersieht bzw. -hört, aber wunderbar erholt wiederkehrt. FUNERAL FOR A FRIEND präsentieren sich einmal mehr als sehr gute Songwriter mit Hang zu großen Gesten, denn überdurchschnittlich emotional klingt das Ganze immer noch – allerdings haben die Waliser einen Gang zurückgeschaltet und sich komplett von Screamo-Einlagen verabschiedet.
Schmeichelnde Streicherarrangements, ab und an eine weibliche Stimme zur Unterstützung, sanfte Pianobegleitung zu unverschämt eingängigen Gitarrenmelodien und eine über allem liegende Melancholie, die sich an den richtigen Stellen aufschwingt zu strahlenden Refrains: „Tales Don’t Tell Themselves“ klingt unaufgesetzt und aus einem Guss, auch wenn die großen Überraschungsmomente fehlen und sich auf Albumlänge gesehen ein wenig mehr hätte tun können; sei es in punkto Härte oder bezüglich Experimentierfreudigkeit.   

Im Grunde kann ich mit dieser Scheibe mehr anfangen als mit dem letzten Output der Band, der versuchte, es allen recht zu machen – der Hardcore-Fraktion, den Metalfreunden und den etwas sensibleren Emo-Fans, die heute noch am ehesten bedient werden. Kritisch betrachtet werden FUNERAL FOR A FRIEND immer radiokompatibler, in meinen Augen schreiben sie heute aber auch die besseren Songs. Und letztlich ist es das, was zählt.