Kai

Kai


Zehn Songs in ca. 25 Minuten – ich denke, das sagt schon mal etwas aus. Und so halten sich WARHOUND auf ihrem ersten richtigen Album auch nicht lange mit solch profanen Dingen wie Songaufbau oder Atmosphäre auf (wenn man das doch relativ spannende „Vibe" nicht mitzählt), sondern kommen nach einem Intro lieber direkt auf den Punkt.

Wenn die SEVENTRIBE EP anfängt, wird eines sofort klar: die Schweden mögen BRING ME THE HORIZON – und zwar sehr! An manchen Stellen ist das schon übel, wie sehr das Riffing an die Briten angelehnt ist. Auf der anderen Seite haben sie zumindest genügend Wucht dabei, um nicht damit unterzugehen.

Wenn man eine Band erst live sieht und begeistert ist, kommt die Platte dazu vermutlich immer etwas besser an, als wenn man die Band wie ein unbeschriebenes Blatt reviewt. Genau so war das bei mir und SMILE AND BURN. Wer weiß, wie viele Punkte ich ohne diese Show gegeben hätte – aber egal, den jetzt ist „We Didn't Even Fight Yet" nämlich ein mehr als gern gesehener Gast in meinem Player geworden.

Es ist erst ein paar Wochen her, dass ich das Debüt-Album von I AM HERESY auf dem Tisch hatte (ja genau, die Band mit dem BOYSETSFIRE-Sänger, seinem Sohn und einem weiteren BSF-Sprößling), da ist auch schon die nächste EP am Start. Hierbei handelt es sich um eine kleine Platte, die extra für die erste Europa-Tour aufgelegt wurde. Und ehrlich gesagt kickt die mich nochmal mehr als das Album.

Was für ein schrecklicher Name! Für eine Bande von Amis doch schon ungewöhnlich – oder ich komme nur nicht dahinter. Ihre Musik ist jedenfalls griffiger und packender als ihr Bandname und so passen ODDCZAR ziemlich gut in die Schiene der Wave-Bands und erinnern eben an PIANO BECOMES THE TEETH, TOUCHE AMORE oder z.B. BARROW ohne Gewimmer.

GOODBYE FAIRGROUND sind eine dieser einheimischen Bands, die im Jahr 2013 Großes vollbringen könnten. Ausgestattet mit einem der besten deutschen Punkrock-Alben seit Jahren ("I Started With The Best Intentions"), hört man ihre Single "Western Gold" bei immer mehr Gelegenheiten. Sänger Benjamin hat exklusiv für BurnYourEars ein Tourtagebuch ihrer Spring-Tour mit WESTERN GRACE (22.03.13-30.03.13) geschrieben – Rock 'N Roll kann man jetzt auch lesen!

Die abgedrehten HIEROPHANT kommen aus Italien und haben mich bereits mit ihrem selbstbetitelten Album von 2010 ziemlich vom Hocker gehauen. Den guten Leuten von Bridge9 scheint es ähnlich ergangen zu sein und so haben sie nun eine weitere europäische Band unter Vertrag, die sich zu behaupten weiß.

Was kann man von einer Band erwarten, die sich MODERN BASEBALL nennt und dem Album den Titel „Sports" gibt? Einen gewissen Nerd-Faktor vielleicht? Dann herzlich willkommen bei der dritten Veröffentlichung der Amis!


JOHNNIE ROOK kommen aus Berlin, spielen modernen Punkrock mit leichter Deutschpunk-Kante, haben weiblichen Frontgesang und mittlerweile schon ein paar Jahre Erfahrung auf dem Buckel. Anlässlich des neuen Albums "Stimmungsgerät" baten wir die Dame und Herren zum Gespräch.

DEEZ NUTS sind zurück und werden wie immer eines: polarisieren! Da macht auch Album Nummer drei mit Sicherheit keine Ausnahme. Denn auch auf „Bout It" sind die Aussis ziemlich prollig mit der NYHC-Flagge über ihren Köpfen unterwegs.

INTEGRITY sind wieder eine dieser Bands, um deren Status ich immer wusste, aber wo ich aus irgendeinem Grund nie die Möglichkeit hatte, mich richtig mit ihnen zu beschäftigen. Ich habe sie als ziemlich fiesen und ziemlich tief gestimmten Hardcore-Crust im Kopf, der dir selbigen abreißt.

Poppigen Punk aus der Schweiz hatte ich zuletzt mit CANCER. YOUR ALL TIME FAVOURITES gehen das Ganze aber dann noch eine Nummer fluffiger an und verursachen damit leider nur Karies in meinen Ohren. Auch wenn da gar keine Zähne sind.

Nach kurzen Intro-Klängen legen BARROW direkt los und es gibt noisigen Posthardcore mit zwei Schreiern auf die Fresse. Ich tue mich schwer, wirklich etwas rauszuhören. Aber nach eineinhalb Minuten verfallen sie unvermittelt in einen sphärischen Part, der an THRICE oder neuere ARCHITECTS erinnert. Und auf einmal ergibt auch das Durcheinander des Anfangs Sinn. BARROW aus North Carolina verbinden das pure Chaos und gewalttätigen Lärm mit flirrender Schönheit. Immer zwischen zerbrechend und zerbrochen. Wow!


Ich bin hier hin und hergerissen. Als MARATHONMANN die EP „Die Stadt Gehört Den Besten" auf Let It Burn/Acuity veröffentlichten, klang das für mich sehr frisch und weckte positive Erinnerungen an die Zeit, als JUPITER JONES noch in den Punkrockherzen und nicht in den Charts wohnten. Dazu noch etwas MUFF POTTER, weniger tanzbare TURBOSTAAT und nicht so fiese ESCAPADO - und fertig war eine Band, die kurz davor war, mich richtig zu begeistern. Zwar gab es auch bei den ersten drei Tracks bereits ein paar Kritikpunkte, aber darüber konnte man hinwegsehen.

NASTY? Sind das nicht die belgischen Beatdown-Heroen? Also Helden für all diejenigen, denen der normale Wahnsinn im Bollo-Moshpit noch nicht ausreicht? Ja, ich glaube schon. Ihr viertes Album ist jetzt meine erste Berührung mit dem Quartett und ich bin zwar beeindruckt von der Brutalität der Musik und der guten Aufmachung, aber gleichzeitig kann ich nicht wirklich erkennen, was diese Band in den Augen so vieler Leute so besonders macht.

Melodischer Oldschool Hardcore mit leichter Punkrock-Kante aus Berlin. THINNER legen ihr erstes volles Album ab und machen sehr vieles richtig. Alles schon mal gehört, aber es wirkt wunderbar direkt.

Die COILGUNS sind mir zuerst mit ihrer Split mit NEVER VOID (NVRVD) aufgefallen, aber mit „Commuters" habe ich jetzt das erste Full Length der Schweizer in den Händen und bin nach wie vor beeindruckt, was für einen Höllenlärm dieses Trio veranstalltet! Und vor allem: wie kommt es, dass sie ein Trio sind?


Die Frage, die sich bei OMINUM GATHERUM stellt, ist: wie poppig darf Death Metal eigentlich werden – selbst wenn er sich als "Melodic Death" bezeichnet? Meine Antwort: wenn man es wie OMNIUM GATHERUM macht, dann meinetwegen so poppig wie er will!

I AM HERESY sind das Projekt von Nathan Gray (genau: BOYSETSFIRE) und seinem Sohn. Mit dabei ist noch Jonah Latshaw, der Sohn von BSF-Kollege Joshua Latshaw. Wer jetzt kuschelige Familienmusi erwartet, liegt natürlich ganz falsch. Wer modernen, leicht chaotischen Hardcore mag, der auch mal im Metal und mal im Pop wildert, wird hingegen sehr belohnt!

In Infozetteln wird immer gerne behauptet, Band XY würde diverse Stile miteinander vermengen. Grade beim Metalcore. Weil eigentlich ist ja gar keine Band „Metalcore". Die verbinden ja alle Metal und Hardcore auf total eigenständige Weise. Und klasse wird es auch, wenn angeblich noch Punk drin sein soll. Die Einflüsse darf man nämlich mit der Lupe suchen – und bleibt meist erfolglos. Dagegen machen die Kieler von POWER richtig Spaß. Sie nehmen sich nicht ganz so ernst, spielen aber wirklich eine Mischung aus Punk, Hardcore und Metal, die eigensinnig ist und sich nicht unter „Metalcore" abhaken lässt.
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