Nadine

Nadine


Black Metal in den Neunzigern? IMMORTAL. MARDUK. SATYRICON! Das Einmann-Projekt FIR BOLG, dem man die schmale Besetzung keine Sekunde anhört, katapultiert uns schlagartig in die gute alte Zeit und kann mit seinem Celtic Black Metal sofort überzeugen. Endlich mal wieder Gesang, der die Bezeichnung „krächzig" verdient! "Towards Ancestral Lands" glänzt nicht gerade mit treffendem Albumcover, sodass meine Erwartungen erst relativ gering waren. Was dann in Form von rasanten Blastbeats, weiten und düsteren Riffs aus den Boxen donnert, lässt diese Sünde aber schnell vergessen.


NEW YEARS DAY aus Amerika bieten ganz passablen und dezent düsteren Rock. Ashley Costello, die bunte Dame am Mikro, balanciert sicher auf der Pop-Punk-Linie und tendiert niemals zu sehr in eine Richtung. Die etwas kratzige Nuance in ihrer wirklich sehr guten Stimme gibt jedem Lied das gewisse Etwas. Musikalisch kracht es heftig, geboten werden stampfige Groovebeats mit elektronischen Gimmicks. Was NEW YEARS DAY besonders macht, ist neben dem Riffing und dem Druck hinter den Songs ein treffendes Gespür für ultragriffige Refrains. „Do Your Worst", "I'm No Good", "Bloody Mary" und "Victim" zünden ein wahres Hitfeuerwerk und das Quartett zieht den Hörer ruckartig und wie im Flug durch die Platte.

ORPHANED LAND, eine israelische Ausnahmeband mit einzigartigem Stil, treten mit „All Is One" erneut an, um den Hörer mit bombastischem, völkerübergreifendem Oriental Folk Metal zu verzaubern. Um entsprechend prachtvoll und vielseitig klingen zu können, wurde kurzerhand die virtuose Mannschaft auf insgesamt 40 Musiker aufgestockt. Unvermeidbar, dass „All Is One" richtig dick aufträgt, vielschichtig und somit auch packend geworden ist. Besonders auffällig ist der klare und differenzierte Sound, der jeden Ton, jedes Instrument und jeden Hall perfekt wiedergibt, so dass der Hörer die Melodieflut nicht nur erahnen, sondern tatsächlich körperlich fühlen kann.

Rock Am Ring 2013 – du warst super! Drei Tage Dauerfeuer! und der Wettergott steuerte mal wieder alles bei, was er im Reportoire hatte: Prallen Sonnenschein, Regen und neuerdings sogar Rock im Nebel. 85.000 Fans haben alles gegeben und wie immer friedlich das größte Musikfestival in Deutschland gefeiert. Es lief sogar so gut, dass Marek Lieberberg im nächsten Jahr wieder auf vier Tage verlängern will.

Mit „While A Nation Sleeps..." servieren uns BOYSETSFIRE ihre siebte Post Hardcore Platte, verdammte sieben Jahren mussten die Fans darauf warten. Gleich vorab: Das Warten hat sich gelohnt und meine liebste „Stadion Hardcoreband" hat einen astreinen Knüller produziert. Da scheint sich mächtig was angestaut zu haben, anders kann ich mir diese packende Energie in diesem Bandstadium (20 Jahre!) nicht erklären.

Die vier Musiker, welche uns mit "Bosnian Rainbows" ihr bezauberndes Debüt präsentieren, sind wahrlich kein Unbekannten. Wir hätten am Mikro die extrovertierte Teri Gender Bender (LE BUTCHERETTES), Nicci Kasper ist verantwortlich für die Keyboards (wobei der schnöde Ausdruck „Keyboard" im Zusammenhang mit dem Erstling von BOSNIAN RAINBOWS wie ein mieser Witz klingt), des weiteren beackert Deantoni Parks das Schlagzeug und (anscheinend nicht ausgelastet) nebenbei auch noch Keyboards (ehemals THE MARS VOLTA, KUDU, KRS-ONE). An den Saiten und im Background verausgabt sich unser aller intellektueller Lieblingswuschelkopf und musikalisch begnadeter Omar Rodriguez Lopez (THE MARS VOLTA, AT THE DRIVE-IN, OMAR RODRIGUEZ LOPEZ GROUP...).

THANATOS veröffentlichen nach und nach ihre alten Schätzchen. Das dient zum einen, um den alten Fans die Band wieder ins Gedächtnis zu bringen und zum anderen natürlich, um junge unwissende Fans nach und nach an die feine niederländischen Death / Thrashkost heranzuführen, denn für 2014 ist ein neues Album in den Startlöchern.

SECRET OF DARKNESS präsentieren eine Mischung aus Black und Death Metal. Was „(In)Humanity" aber besonders reizvoll macht, ist die Tatsache, dass das Quintet ganz gekonnt und fast unbemerkt noch Thrash und Corekanten einfließen lässt. Der Gesang von Vojta ist überragend, von guttural über keifend bis hin zu schrillem Kreischen kann er alles tragen. Glücklicherweise wird auf klaren Gesang (und auch auf sämtliche kläglichen Versuche, eine stimmliche sanfte Komponente als Gegenpol zu bieten) komplett verzichtet.

Der Bandname MINORITY SOUND ist gut gewählt, denn Musik in dieser Art und Weise habe ich tatsächlich bis jetzt noch nicht gehört. „The Explorer" vereint futuristische Elektroklänge im hitzigen Industrialmarschtakt, gepaart mit Growls und einigen klaren Einschüben. Sich „Cyber Metal" auf die Fahnen zu schreiben, ist absolut passend.

PAPA ROACH veröffentlichen eine weitere Sonderausgabe ihres 2012er Werkes „The Connection", mit der vorliegenden Tour Edition erhalten die Fans neben dem Album noch eine pralle DVD zur aktuellen Tour. In Vorfreude auf den Auftritt von PAPA ROACH bei Rock am Ring für mich eine gute Chance, die Band bezüglich deren aktuellen Livequalitäten zu inspizieren.


NECROPSY – wer etwas tiefer in der finnischen Death Metal Historie gräbt, wird zwangsläufig nicht nur auf AMORPHIS, SENTENCED oder DEMIGOD stoßen, sondern auch auf die Mannen von NECROPSY. Der Veröffentlichung eines Albums steht noch immer eine überzeugende Demoaufnahme voran, bei NECROPSY gab es (leider) einiges an unveröffentlichtem Material, eingeknüppelt zwischen 1989 und 1993. Heute, zwanzig Jahre später, darf sich der Death Metal Kenner nun mit der geballten Ladung in Form von „Tomb Of The Forgotten - The Complete Demo Recordings" wegblasen lassen.


DARK TRANQUILLTIY haben mit "Construct" endlich mal wieder richtig hingelangt und ein düsteres, homogenes Album veröffentlicht, welches bei uns die Höchstwertung erlangt hat. Gitarrist Niklas nahm sich Zeit, um im Interview unsere Fragen zu beantworten und gemeinsam warfen wir einen Blick zurück zu den Anfängen, auf das Hier und Jetzt  zu "Construct" und auch nach vorne zu den Zukunftsplänen der Schweden.

ALPHA TIGER setzen auf traditionellen Metal statt auf neumodischen Kram. Der Bedarf scheint groß zu sein, denn das zweite Album "Beneath The Surface" heimste ebenso gute Kritiken ein, wie das hochgelobte Debüt "Man Or Machine". Wir nahmen die Gelegenheit wahr, Gitarrist Peter einige Fragen zu stellen. Was ist im Moment los bei der Band aus Sachsen? Was ist für die Zukunft geplant und wo trifft man die ALPHA TIGER in diesem Festivalsommer an?

Die deutsche Metalcore Band SHAPE MY CLARITY "überzeugt live mit einer ausgefallen Schwarzlichtshow und schafft sich mit "Neon Metal" eine eigene Nische", aha! Bringt für das Hörvergnügen daheim leider gar nichts, aber immerhin eine nette Idee für ein Alleinstellungsmerkmal. Da sich SHAPE MY CLARITY an den übersättigten Metalcore wagen, haben sie dies auch zwingend nötig.

Als mich „The Dogs Have Barked, The Birds Have Flown" von IRON TONGUE erreicht, bin ich irritiert vom Cover. Sieht für mich nach Hip-Hop aus, erinnert mich an Sin City Comics und so gar nicht an den angepriesenen Southern Rock. Das Auge hört zwar mit, lässt sich aber gerne vom Ohr überzeugen... was dem Septett mühelos gelingt.

KOMMANDO SONNE-NMILCH sind Kult und definitiv kann man die Hamburger, Jens Rachut aka Bernhard Schlauch ganz besonderes, als Initialzündung für den sogenannten Kopfpunk anführen. Der Titel der aktuellen Scheibe „You Pay I Fuck" lässt nicht unbedingt darauf schließen, aber ein kurzer Blick ins Booklet macht klar: KOMMANDO SONNE-NMILCH sind bissig, depressiv und mutig wie eh und je, wenn nicht sogar so sehr wie schon lange nicht mehr.


„In Hell Is Where She Waits for Me" eröffnet mit Regenprasseln und aufgrund der stetig anhaltenden Schlechtwetterphase in Deutschland weiß ich erst gar nicht, ob es vor meinem Fenster stattfindet oder tatsächlich von „Everblack", dem neusten Streich von THE BLACK DAHLIA MURDER aus Detroit, kommt. Die Bande hat sich mit ihrem letzten Werk „Ritual" die Messlatte für überzeugenden Melodic Death (Black) Metal selbst so hoch gelegt, dass meine Erwartungen entsprechend groß sind.

NOSOUND haben es eigentlich leicht mit ihrer neuen Platte, denn der schwermütige Sound auf „Afterthoughts" bietet den optimalen Soundtrack für die verregneten und trüben Tagen momentan. In teilweise tektonischer Geschwindigkeit schleicht die Platte fast unsichtbar voran, schwebt schon fast über dem Hörer und umhüllt ihn vollkommen mit einem Wattebausch aus süßen Stimmen und fluffigen bis verstörenden Beats.


STARKILL aus Amerika gehen einen ganz anderen Weg, als die meisten jungen Bands von Übersee. Statt Metalcore oder Hardcore servieren die Vier einen bunten Mix aus DIMMU BORGIR, DRAGONFORCE und ENSIFERUM, obendrauf gibt es natürlich noch eine dicke Kelle Eigenwürze. Wir packten die Gelegenheit beim Schopf und stellten einige Fragen zum Debütalbum "Fires Of Life" an Sänger und Leadgitarrist Parker Jameson.

LACRIMAS PROFUNDERE aus Bayern sind eine der wenigen Gothic Rockbands, die das Genre über Jahre ansprechend interpretieren. Rock wird tatsächlich genutzt und nicht für irgendwelche grottigen Riffschrammeleien vorgeschoben. Gothic spiegelt sich in den typischen Texten über Liebe, Masochismus, Hoffnung und Trauer gekonnt wider. Dank der überragenden Stimme von Rob Vitacca ist auch „Antiadore" wieder ein tolles Album geworden, welches trotz ruhiger Momente niemals im Schmalztiegel versinkt, sondern über 12 Songs und knappe 46 Minuten Spieldauer ansprechende rockige und tanzbare Unterhaltung bietet.
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