Chrischi

Chrischi

Musik ist immer da. Sie ist ein Geschenk und wird nie vergehen. Sie ist Seelentröster, Stimmungsmacher, Runterbringer, Frustbewältigung, Freiheit und Gefühl. Und weil sie oft genug so unfassbar geil ist, sollten wir drüber reden. 

Stile: Metal und (Hard) Rock in allen möglichen Facetten – von knüppelhart über symphonisch bis vertrackt und balladesk.

Bands: Metallica, Iron Maiden, Bruce Dickinson, Blind Guardian, Avantasia, Helloween, Nightwish, Ayreon, Dream Theater, Lorna Shore, Wintersun, Opeth, Foo Fighters, Pearl Jam, Linkin Park, Motörhead, AC/DC, Rammstein, Armored Saint, Night Demon, Hans Zimmer und so verflucht viele mehr ...


KYLE GASS ist mit TENACIOUS D nicht ganz ausgelastet. Bis 2011 beschäftigte er sich neben seiner Rolle als kongenialer Partner von Jack Black bei einem der bekanntesten Duos der Rockgeschichte mit seinem Projekt TRAINWRECK, nach dessen Ende er die KYLE GASS BAND gründete. Die veröffentlichte ihr Debüt bereits vor knapp zwei Jahren in den Staaten. Der selbstbetitelte Erstling erfährt nun endlich auch eine offizielle, europaweite Veröffentlichung.

Zwei Mitglieder von FREE (Sänger Paul Rodgers, Drummer Simon Kirke), eins von MOTT THE HOOPLE (Gitarrist Mick Ralphs) und ein ehemaliges von KING CRIMSON (Bassist Boz Burrell): Das waren BAD COMPANY, eine der bekanntesten Supergroups der Rockgeschichte. 1974 veröffentlichten die Briten ihr selbstbetiteltes Debüt auf LED ZEPPELINs Label Swan Song, das als Meilenstein der Rockmusik gilt. Mehr als 40 Jahre später wird die schlicht in schwarz gehaltene, nur vom Aufdruck "Bad Co" gezierte Platte als Deluxe Edition mit umfangreichen Boni wiederveröffentlicht.

Bei einer Jahrzehnte langen Bandgeschichte, ständig wechselnden Line-Ups und mehr als 20 Studioalben kann man schnell den Überblick über das Schaffen einer Band verlieren. Das dachten sich wohl auch THE GRATEFUL DEAD, die ihren 50. Geburtstag in diesem Jahr mit drei Liveshows der verbliebenen Mitglieder Bob Weir, Phil Lesh, Mickey Har und Bill Kreutzmann feiern wollen. Die Auftritte im Soldier Field in Chicago sind die ersten (und letzten) Auftritte von THE GRATEFUL DEAD seit über 20 Jahren. Passend zum Jubiläum veröffentlicht die amerikanische Rock-Institution nun eine Doppel-CD, die einen Rückblick auf 50 Jahre GRATEFUL DEAD wirft.

Arjen Lucassen und Anneke van Giersbergen - für Kenner der Prog-Szene braucht es sicher keiner weiteren Worte, um die Erwartungshaltung ins Unermessliche zu treiben. Während die ex-THE GATHERING-Frontelfe den großen, langhaarigen Tausendsassa Lucassen bisher auf zwei AYREON-Projekten mit einer Vielzahl weiterer Gastsänger unterstützte und im Universum des Holländers als besonders hell strahlender Punkt auffiel, handelt es sich bei "The Diary" um das erste (Doppel-)Album, in dem die Sängerin jedem Song ihren unverwechselbaren Stempel aufdrücken kann und zudem alle Texte geschrieben hat.

"Defenders Of The Faith" ist bereits das dritte Album, das JUDAS PRIEST anlässlich der ursprünglichen Veröffentlichung 30 Jahre zuvor um Bonusmaterial erweitert neu veröffentlichen. Neben dem originalen Album, das selbstverständlich remastered wurde, finden Käufer im dicken Digipack dieses Re-Releases mit alternativem Cover eine Doppel-CD mit dem legendären Liveauftritt aus der Long Beach Arena 1984. Grund genug, noch einmal zuzulangen?

Völlig zu Recht gilt LED ZEPPELINs "Physical Graffiti" als eines der besten Doppelalben der Rockgeschichte. Im Februar 1975 und damit immerhin zwei Jahre nach "Houses Of The Holy" veröffentlicht, enthält es u.a. mit dem Jahrhundert-Epos "Kashmir", "Trampled Under Foot" und "In My Time Of Dying" ewige ZEP-Classics, denen auf der Neuauflage, die selbstverständlich erneut von Jimmy Page persönlich remastered wurde, eine ganze CD von alternativen Versionen und Mixen zur Seite gestellt wird.

SAXON-Fans werden auch 2015 keine Langeweile bekommen. Munter führen die Briten (oder die Plattenfirma) ihre Veröffentlichungswut fort, diesmal mit einem ganz speziellen Re-Release von "Heavy Metal Thunder". Dem Best Of-Album wird in der Neuauflage als Bonus zwar eine brandneue Live-CD vom Bloodstock 2014 beigelegt, das rechtfertigt aber definitiv nicht diese Art der Zweit- oder Dritt-Resteverwertung!

SAXON haben in den letzten Jahren gefühlt genauso viele DVDs/BDs wie CDs auf den markt geschmissen. Den nächsten Schritt macht "The Saxon Chronicles", eine erstmals 2003 erschienene Doppel-DVD, die den kompletten Auftritt vom Wacken Open Air 2001 sowie Boni in Form von alten Videoclips, Tourstories, TV-Auftritte, Interviews etc. enthält.

Von den Wacken-Chefs Jensen und Hübner persönlich zum Live-Debüt auf dem größten Metal-Festival der Welt eingeladen, mit Vorschusslorbeeren überhäuft, als Support für die kommende Tour der Metal-Veteranen SAXON eingeplant: BEYOND THE BLACK leben gerade den Traum aller Neulinge im Metal-Zirkus. Dabei hatte die Truppe vor ihrem Auftritt auf dem letztjährigen Wacken Open Air weder ihren ersten Longplayer, noch eine EP oder Single veröffentlicht.

Nach dem großartigen, selbstbetitelten Debüt habe ich das Geschehen rund um FLYLEAF nicht weiter verfolgt. Umso enttäuschter war ich, als ich auf dem Promozettel lesen musste, dass Lacey Sturm schon vor einiger Zeit durch Sängerin Kristen May ersetzt wurde. Große Erwartungen an das vierte Album der Crossover-/Alternative Metaller hatte ich deshalb nicht. Und das war auch richtig so!

Obwohl PINK FLOYD mit dem großartigen "The Endless River" kürzlich unerwartet ein neues (und letztes) Album veröffentlicht haben, besteht schon seit Jahren keine reelle Chance mehr, die Legende live zu sehen – erst recht nicht nach dem Tod Richard Wrights. Gut, dass es Tribute-Bands gibt, und noch besser, wenn sie wie im Falle von ECHOES nicht nur ein Hobby-Projekt sind, sondern von einem gestandenen Musiker wie Oliver Hartmann angeführt werden. Der Sänger und Gitarrist ist solo unterwegs, Teil des Projekts "Rock meets Classic", war bei AT VANCE aktiv und hatte auch ein Gastspiel bei AVANTASIA. Wie es aussieht, lebt er seine größte Leidenschaft aber mit seinen Kollegen Martin Hofmann (Bass, Vocals), Paul Kunkel (Keyboards, Vocals) und Steffen Maier (Drums) bei ECHOES aus, die sich an einem regnerischen Samstag Abend im großen Saal der Siegerlandhalle die Ehre gaben.

ULI JON ROTH war in den Siebzigern nur fünf Jahre lang Mitglied der SCORPIONS. Das ist in Anbetracht des 50. Bandjubiläums, das die Rocker aus Hannover bereits feiern, eigentlich nur ein Klacks. Sein Einfluss in den frühen Tagen, der auf den vier Werken "Fly To The Rainbow", "In Trance", "Virgin Killer" und "Taken By Force" zu hören ist, kann hingegen gar nicht überschätzt werden.

BLIND GUARDIAN-Fans müssen einen sehr langen Geduldsfaden haben. Das seit Jahren versprochene Orchesterwerk lässt weiterhin auf sich warten, Live-Auftritte waren in der letzten Zeit rar, und der Release des letzten Albums "At The Edge Of Time" liegt auch schon fünf Jahre zurück. Anfang 2015 hat das lange Warten endlich ein Ende: Mit "Beyond The Red Mirror" veröffentlicht die deutsche Power Metal-Institution ihr langersehntes zehntes Studiowerk.

NAPALM DEATH sind seit mehr als 30 Jahren aktiv und weit davon entfernt, die Biege zu machen. Oder auch nur ein Stück leider zu werden. Zwar hat es seit dem meisterlichen Gewitter "Utilitarian" ganze drei Jahre gedauert, bis uns die Grindcore-Legende aus dem britischen Birmingham mal wieder einen fetten Hassbatzen um die Ohren pfeffert, doch eins kann ich euch versprechen: Das Warten hat sich gelohnt!

Stjepan Hauser und Luka Sulic sind absolute YouTube-Stars, deren Videos bereits über 100 Millionen Mal gesehen wurden. Begonnen hat 2011 alles mit einem Cover des MICHAEL JACKSON-Hits “Smooth Criminal”, den das Duo auf ihren elektrisch verstärkten Celli neu interpretierte. Seitdem sind die beiden klassisch ausgebildeten Cellisten wohl die bekanntesten Musiker Kroatiens.


ATLAS LOSING GRIP verabschieden mit ihrem dritten Album Sänger Rodrigo Alfaro – und das mit einer melodischen Wucht, die mich bereits beim ersten Hören von "Currents" geplättet hat. Ohne die beiden ersten Longplayer zu kennen, muss ich sagen, dass auf diesem Werk wirklich alles stimmt, was man sich von einer Truppe wie ATLAS LOSING GRIP wünschen kann.

Das 2008 erschienene "Black Ice" enthielt mit "Rock N Roll Train", "War Machine", "Anything Goes" und "Stormy May Day" einige teils untypische Höhepunkte, bot aber leider auch viel Durchschnitt und machte den Eindruck, zu sehr in die Länge gezogen zu sein. "Rock Or Bust", die 15. Studio-Veröffentlichung, ist mit elf Tracks und einer Spielzeit von 35 Minuten das kürzeste aller AC/DC-Alben – und genau deshalb so gut, auch wenn nicht jeder Song ein Volltreffer ist.

Auf kaum eine andere Band passt "Alle Jahre wieder" so gut wie auf MOTÖRHEAD. Gut, letztes Jahr im Winter hat es nicht geklappt, aber nach Lemmys Genesung ist auch 2014 wieder auf das Trio Verlass: Im November oder Dezember ist MOTÖRHEAD-Time, fast immer ist die Mitsubishi Electric Halle in Düsseldorf mit dabei. So auch an einem kalten Mittwochabend, bei dem sich beim Einlass um 18 Uhr noch bequem Plätze in der ersten Reihe finden lassen.


"Black Symphony" war ein echtes Paradebeispiel dafür, wie gut Symphonic Metal und ein Orchester mit Chor zusammenpassen und perfekt man dieses Zusammenspiel auf DVD/BD zeigen kann. Seit dem Konzert mit dem Metropole Orchestra sind sechs Jahre vergangen. Mit zwei weiteren Alben ("The Unforgiving" und "Hydra") ist es für die Holländer mal wieder an der Zeit, eine Live-Retrospektive einzustreuen, die einmal mehr schon vom Umfang her gewaltig ist. "Let Us Burn - Elements & Hydra Live In Concert", so der vollständige Titel, beinhaltet gleich zwei abendfüllende Konzerte: Den "Elements"-Auftritt zum 15-jährigen Bandjubiläum 2012 in Antwerpen und der letzte Gig der "Hydra"-Europa-Tournee 2014 aus Amsterdam.

Als PINK FLOYD vor einigen Monaten aus dem Nichts ein neues Album ankündigten, waren Aufregung, Freude und Skepsis gigantisch. Die Aussicht auf ein neues Lebenszeichen der Legende dürfte für viele Fans das Größte überhaupt gewesen sein, nachdem die Chance auf eine Reunion im Original-Lineup mit dem Tode Richard Wrights endgültig vorbei war. Selbst Kritiker mussten anerkennen, dass diese überraschende Ankündigung seine Wirkung nicht verfehlte.
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