Chrischi

Chrischi

Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten

Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...


SAXON haben in den letzten Jahren gefühlt genauso viele DVDs/BDs wie CDs auf den markt geschmissen. Den nächsten Schritt macht "The Saxon Chronicles", eine erstmals 2003 erschienene Doppel-DVD, die den kompletten Auftritt vom Wacken Open Air 2001 sowie Boni in Form von alten Videoclips, Tourstories, TV-Auftritte, Interviews etc. enthält.

Von den Wacken-Chefs Jensen und Hübner persönlich zum Live-Debüt auf dem größten Metal-Festival der Welt eingeladen, mit Vorschusslorbeeren überhäuft, als Support für die kommende Tour der Metal-Veteranen SAXON eingeplant: BEYOND THE BLACK leben gerade den Traum aller Neulinge im Metal-Zirkus. Dabei hatte die Truppe vor ihrem Auftritt auf dem letztjährigen Wacken Open Air weder ihren ersten Longplayer, noch eine EP oder Single veröffentlicht.

Nach dem großartigen, selbstbetitelten Debüt habe ich das Geschehen rund um FLYLEAF nicht weiter verfolgt. Umso enttäuschter war ich, als ich auf dem Promozettel lesen musste, dass Lacey Sturm schon vor einiger Zeit durch Sängerin Kristen May ersetzt wurde. Große Erwartungen an das vierte Album der Crossover-/Alternative Metaller hatte ich deshalb nicht. Und das war auch richtig so!

Obwohl PINK FLOYD mit dem großartigen "The Endless River" kürzlich unerwartet ein neues (und letztes) Album veröffentlicht haben, besteht schon seit Jahren keine reelle Chance mehr, die Legende live zu sehen – erst recht nicht nach dem Tod Richard Wrights. Gut, dass es Tribute-Bands gibt, und noch besser, wenn sie wie im Falle von ECHOES nicht nur ein Hobby-Projekt sind, sondern von einem gestandenen Musiker wie Oliver Hartmann angeführt werden. Der Sänger und Gitarrist ist solo unterwegs, Teil des Projekts "Rock meets Classic", war bei AT VANCE aktiv und hatte auch ein Gastspiel bei AVANTASIA. Wie es aussieht, lebt er seine größte Leidenschaft aber mit seinen Kollegen Martin Hofmann (Bass, Vocals), Paul Kunkel (Keyboards, Vocals) und Steffen Maier (Drums) bei ECHOES aus, die sich an einem regnerischen Samstag Abend im großen Saal der Siegerlandhalle die Ehre gaben.

ULI JON ROTH war in den Siebzigern nur fünf Jahre lang Mitglied der SCORPIONS. Das ist in Anbetracht des 50. Bandjubiläums, das die Rocker aus Hannover bereits feiern, eigentlich nur ein Klacks. Sein Einfluss in den frühen Tagen, der auf den vier Werken "Fly To The Rainbow", "In Trance", "Virgin Killer" und "Taken By Force" zu hören ist, kann hingegen gar nicht überschätzt werden.

BLIND GUARDIAN-Fans müssen einen sehr langen Geduldsfaden haben. Das seit Jahren versprochene Orchesterwerk lässt weiterhin auf sich warten, Live-Auftritte waren in der letzten Zeit rar, und der Release des letzten Albums "At The Edge Of Time" liegt auch schon fünf Jahre zurück. Anfang 2015 hat das lange Warten endlich ein Ende: Mit "Beyond The Red Mirror" veröffentlicht die deutsche Power Metal-Institution ihr langersehntes zehntes Studiowerk.

NAPALM DEATH sind seit mehr als 30 Jahren aktiv und weit davon entfernt, die Biege zu machen. Oder auch nur ein Stück leider zu werden. Zwar hat es seit dem meisterlichen Gewitter "Utilitarian" ganze drei Jahre gedauert, bis uns die Grindcore-Legende aus dem britischen Birmingham mal wieder einen fetten Hassbatzen um die Ohren pfeffert, doch eins kann ich euch versprechen: Das Warten hat sich gelohnt!

Stjepan Hauser und Luka Sulic sind absolute YouTube-Stars, deren Videos bereits über 100 Millionen Mal gesehen wurden. Begonnen hat 2011 alles mit einem Cover des MICHAEL JACKSON-Hits “Smooth Criminal”, den das Duo auf ihren elektrisch verstärkten Celli neu interpretierte. Seitdem sind die beiden klassisch ausgebildeten Cellisten wohl die bekanntesten Musiker Kroatiens.


ATLAS LOSING GRIP verabschieden mit ihrem dritten Album Sänger Rodrigo Alfaro – und das mit einer melodischen Wucht, die mich bereits beim ersten Hören von "Currents" geplättet hat. Ohne die beiden ersten Longplayer zu kennen, muss ich sagen, dass auf diesem Werk wirklich alles stimmt, was man sich von einer Truppe wie ATLAS LOSING GRIP wünschen kann.

Das 2008 erschienene "Black Ice" enthielt mit "Rock N Roll Train", "War Machine", "Anything Goes" und "Stormy May Day" einige teils untypische Höhepunkte, bot aber leider auch viel Durchschnitt und machte den Eindruck, zu sehr in die Länge gezogen zu sein. "Rock Or Bust", die 15. Studio-Veröffentlichung, ist mit elf Tracks und einer Spielzeit von 35 Minuten das kürzeste aller AC/DC-Alben – und genau deshalb so gut, auch wenn nicht jeder Song ein Volltreffer ist.

Auf kaum eine andere Band passt "Alle Jahre wieder" so gut wie auf MOTÖRHEAD. Gut, letztes Jahr im Winter hat es nicht geklappt, aber nach Lemmys Genesung ist auch 2014 wieder auf das Trio Verlass: Im November oder Dezember ist MOTÖRHEAD-Time, fast immer ist die Mitsubishi Electric Halle in Düsseldorf mit dabei. So auch an einem kalten Mittwochabend, bei dem sich beim Einlass um 18 Uhr noch bequem Plätze in der ersten Reihe finden lassen.


"Black Symphony" war ein echtes Paradebeispiel dafür, wie gut Symphonic Metal und ein Orchester mit Chor zusammenpassen und perfekt man dieses Zusammenspiel auf DVD/BD zeigen kann. Seit dem Konzert mit dem Metropole Orchestra sind sechs Jahre vergangen. Mit zwei weiteren Alben ("The Unforgiving" und "Hydra") ist es für die Holländer mal wieder an der Zeit, eine Live-Retrospektive einzustreuen, die einmal mehr schon vom Umfang her gewaltig ist. "Let Us Burn - Elements & Hydra Live In Concert", so der vollständige Titel, beinhaltet gleich zwei abendfüllende Konzerte: Den "Elements"-Auftritt zum 15-jährigen Bandjubiläum 2012 in Antwerpen und der letzte Gig der "Hydra"-Europa-Tournee 2014 aus Amsterdam.

Als PINK FLOYD vor einigen Monaten aus dem Nichts ein neues Album ankündigten, waren Aufregung, Freude und Skepsis gigantisch. Die Aussicht auf ein neues Lebenszeichen der Legende dürfte für viele Fans das Größte überhaupt gewesen sein, nachdem die Chance auf eine Reunion im Original-Lineup mit dem Tode Richard Wrights endgültig vorbei war. Selbst Kritiker mussten anerkennen, dass diese überraschende Ankündigung seine Wirkung nicht verfehlte.

Das erste Album seits sechs Jahren. Das erste Album ohne den 2010 verstorbenen Bassisten Paul Gray. Das erste Album ohne Drummer Joey Jordison, der 2012 aus der Band geworfen wurde. Bange Fragen: Klingen SLIKNOT jetzt wie STONE SOUR? Können die großen Lücken, die Gray und Jordison hinterlassen haben, gefüllt werden? Haben die Jungs aus Iowa ihre Daseinsberechtigung verloren? Klare Antworten: Nein. Ja. Und nein.

Zeitgleich mit "IV" wird auch das fünfte Studioalbum von LED ZEPPELIN "Houses Of The Holy" in remasterter Fassung und in verschiedenen Konfigurationen wiederveröffentlicht. Grundlage für die Rezension ist erneut die Doppel-CD mit Companion Disc, die für den Fan unverzichtbar sein dürfte – selbst, wenn "Houses Of The Holy" in meiner persönlichen LED ZEPPELIN-Favoritenliste nur einen der unteren Plätze einnimmt.

Die zeitgleiche Wiederveröffentlichung der ersten drei LED ZEPPELIN-Alben ermöglichte eine intensive Beschäftigung mit den Neuauflagen. Als diese zeitlich bedingt langsam verebbte, blieb die Frage: Wann kommt endlich der Rest? Erneut zum selben Zeitpunkt werden nach fünf langen Monaten nun die nächsten beiden Alben des Backkatalogs in verschiedenen Konfigurationen wiederveröffentlicht: Das unbetitelte vierte Album und "Houses Of The Holy".

Seit "Of Empires Forlorn" kann man WHILE HEAVEN WEPT nicht mehr wirklich als Epic Doom Metal Band (was für ein Zungenbrecher) bezeichnen. Die Fortführung des 2003 begonnenen Sounds mit verstärktem Einfluss von klassischen und Progressive Metal-Elementen findet ihren vorläufigen Höhepunkt auf "Suspended At Aphelion", für den der Begriff Epic Metal weitaus passender ist. Doom findet nur noch am Rande statt.

15 Jahre ist es bereits her, dass SONATA ARCTICA ihr auch heute noch von Fans geliebtes und Genre-Feinden innig gehasstes Debüt "Ecliptica" veröffentlichten. Da von der ursprünglichen Besetzung mit Sänger Tony Kakko und Drummer Tommy Portimo nur noch zwei Mitglieder übrig sind, und die Finnen das Jubiläum ganz besonders zelebrieren wollten, haben sie den Erstling kurzerhand im aktuellen Lineup nochmal neu aufgenommen.

AT THE GATES genießen Legendenstatus. Nach der EP "Gardens Of Grief" und den Alben "The Red In The Sky Is Ours", "With Fear I Kiss The Burning Darkness" und "Terminal Spirit Disease" veröffentlichte die Band aus Göteborg mit "Slaughter Of The Soul" Mitte der Neunziger die Blaupause für das Genre Melodic Death Metal. Danach war Schluss – bis 2007, als AT THE GATES erste Reunion-Konzerte spielten. Ob ein neues Album kommen würde, war ungewiss. Die quälend lange Wartezeit von sieben Jahren ist mit dem Release von "At War With Reality" – dem ersten Album seit 19 Jahren – nun endlich vorbei.

Die CD-Version des OZZY OSBOURNE-Karriererückblicks "Memoirs Of A Madman" kann man sich sparen. Best Of- und Live-Compilations gibt es wie Sand am Meer, da hilft auch eine unveröffentlichte Liveversion von "Paranoid" nicht weiter. Die in edles Kunstleder gebundene Doppel-DVD mit dickem Booklet macht da gleich viel mehr Freude – auch wenn sie sich an eingefleischte OZZY-Fans richtet.
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