Chrischi
Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten
Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...
Das 1982 veröffentlichte “Coda” beinhaltete keine neuen Kompositionen, sondern war eine Compilation - und damit kein Studioalbum im strengen Sinne. LED ZEPPELIN konnten auf diese Weise gleich drei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Den Hunger der Fans nach unveröffentlichtem Material stillen, den Bootleggern das Wasser abgraben und schließlich ihren Plattenvertrag mit Atlantic Records erfüllen. Der sah nämlich vor, dass die Briten auf ihrem eigenen Label fünf Studiowerke veröffentlichten mussten - und “Coda” ist eben jenes fünfte.
Nach dem tragischen Tod von John Bonham 1980 wurde das ein Jahr zuvor veröffentlichte “In Through The Out Door” unwillkürlich zum Schwanengesang von LED ZEPPELIN. Und nein, mit solch einem Longplayer hätten sich die Briten im Rückblick sicher nicht von den Bühnen dieser Welt verabschieden wollen. Von allen LED ZEPPELIN-Alben ist “In Through The Out Door” das schwächste, das über weite Strecken nicht überzeugen kann. Daran ändert nicht einmal der Re-Release etwas.
Mit Veröffentlichung der letzten drei Studiowerke läuten LED ZEPPELIN die letzte Runde der von Jimmy Page höchstpersönlich betreuten Re-Releases ein. Wie sämtliche remasterten Versionen zuvor erscheint auch “Presence” in verschiedenen Konfigurationen, von denen für Besitzer des originalen Albums wohl die Deluxe Edition mit Companion Disc (entweder auf CD oder als Vinyl) die lohnenswerteste Anschaffung sein dürfte. Man bedenke: Wer das Geld für alle Super Deluxe Editions in die Hand genommen hat und noch nehmen wird, ist immerhin mehr als 1000 Euro los...
Drei Jahre haben sich die Kalifornier HIGH ON FIRE Zeit gelassen, um den Nachfolger zu “De Vermis Mysteriis” zu komponieren und aufzunehmen. In der Zwischenzeit veröffentlichte das Trio ein Live-Doppelalbum, das die intensive Bühnenpräsenz gut einfing. Nun ist es also Zeit für den siebten Longplayer “Luminiferous”, der einmal mehr in der seit 2007 bestehenden Besetzung Matt Pike (Vocals & Gitarre), Des Kensel (Drums) und Jeff Matz (Bass) eingespielt wurde.
Seit dem Vorgänger “Iconoclast” sind rund vier Jahre ins Land gezogen, doch das Warten auf das neunte Studioalbum der Band aus New Jersey hat sich gelohnt: SYMPHONY X veröffentlichen mit “Underworld” erneut einen echten Leckerbissen für alle Fans von melodischem, komplexem Metal. Dabei fallen vor allem die hervorragenden Gitarrenarbeit und die unmenschlich präzisen, enorm variablen Drums auf.
Im April 1975 veröffentlichte die Rock-Supergroup BAD COMPANY ihr zweites Album "Straight Shooter", das nun ebenso wie das selbstbetitelte Debüt in einer Deluxe-Version mit remastertem Sound und umfangreicher Bonus Disc neu auf den Markt gekommen ist. Nicht ganz so stark wie das Debüt, bietet das zweite Studioalbum der Briten immer noch klassischen, hörenswerten Rock mit Blues-Einschlag und wurde nach Veröffentlichung vor 40 Jahren in den USA ein Millionenseller, der immerhin drei mal Platin einstreichen konnte.
"Tokyo Dome In Concert" ist erst das zweite Livealbum der VAN HALEN-Historie und zudem das erste, auf dem Sänger David Lee Roth zu hören ist. Auf dem 1993 erschienenen "Live: Right Here, Right Now" war Sammy Hagar präsent. "Tokyo Dome In Concert" fängt auf zwei CDs einen Abend in der titelgebenden Spielstätte in Japans Hauptstadt aus dem Juni 2013 ein, wo VAN HALEN vor mehr als 40.000 Fans auftraten.
KYLE GASS ist mit TENACIOUS D nicht ganz ausgelastet. Bis 2011 beschäftigte er sich neben seiner Rolle als kongenialer Partner von Jack Black bei einem der bekanntesten Duos der Rockgeschichte mit seinem Projekt TRAINWRECK, nach dessen Ende er die KYLE GASS BAND gründete. Die veröffentlichte ihr Debüt bereits vor knapp zwei Jahren in den Staaten. Der selbstbetitelte Erstling erfährt nun endlich auch eine offizielle, europaweite Veröffentlichung.
Zwei Mitglieder von FREE (Sänger Paul Rodgers, Drummer Simon Kirke), eins von MOTT THE HOOPLE (Gitarrist Mick Ralphs) und ein ehemaliges von KING CRIMSON (Bassist Boz Burrell): Das waren BAD COMPANY, eine der bekanntesten Supergroups der Rockgeschichte. 1974 veröffentlichten die Briten ihr selbstbetiteltes Debüt auf LED ZEPPELINs Label Swan Song, das als Meilenstein der Rockmusik gilt. Mehr als 40 Jahre später wird die schlicht in schwarz gehaltene, nur vom Aufdruck "Bad Co" gezierte Platte als Deluxe Edition mit umfangreichen Boni wiederveröffentlicht.
Bei einer Jahrzehnte langen Bandgeschichte, ständig wechselnden Line-Ups und mehr als 20 Studioalben kann man schnell den Überblick über das Schaffen einer Band verlieren. Das dachten sich wohl auch THE GRATEFUL DEAD, die ihren 50. Geburtstag in diesem Jahr mit drei Liveshows der verbliebenen Mitglieder Bob Weir, Phil Lesh, Mickey Har und Bill Kreutzmann feiern wollen. Die Auftritte im Soldier Field in Chicago sind die ersten (und letzten) Auftritte von THE GRATEFUL DEAD seit über 20 Jahren. Passend zum Jubiläum veröffentlicht die amerikanische Rock-Institution nun eine Doppel-CD, die einen Rückblick auf 50 Jahre GRATEFUL DEAD wirft.
Arjen Lucassen und Anneke van Giersbergen - für Kenner der Prog-Szene braucht es sicher keiner weiteren Worte, um die Erwartungshaltung ins Unermessliche zu treiben. Während die ex-THE GATHERING-Frontelfe den großen, langhaarigen Tausendsassa Lucassen bisher auf zwei AYREON-Projekten mit einer Vielzahl weiterer Gastsänger unterstützte und im Universum des Holländers als besonders hell strahlender Punkt auffiel, handelt es sich bei "The Diary" um das erste (Doppel-)Album, in dem die Sängerin jedem Song ihren unverwechselbaren Stempel aufdrücken kann und zudem alle Texte geschrieben hat.
"Defenders Of The Faith" ist bereits das dritte Album, das JUDAS PRIEST anlässlich der ursprünglichen Veröffentlichung 30 Jahre zuvor um Bonusmaterial erweitert neu veröffentlichen. Neben dem originalen Album, das selbstverständlich remastered wurde, finden Käufer im dicken Digipack dieses Re-Releases mit alternativem Cover eine Doppel-CD mit dem legendären Liveauftritt aus der Long Beach Arena 1984. Grund genug, noch einmal zuzulangen?
Völlig zu Recht gilt LED ZEPPELINs "Physical Graffiti" als eines der besten Doppelalben der Rockgeschichte. Im Februar 1975 und damit immerhin zwei Jahre nach "Houses Of The Holy" veröffentlicht, enthält es u.a. mit dem Jahrhundert-Epos "Kashmir", "Trampled Under Foot" und "In My Time Of Dying" ewige ZEP-Classics, denen auf der Neuauflage, die selbstverständlich erneut von Jimmy Page persönlich remastered wurde, eine ganze CD von alternativen Versionen und Mixen zur Seite gestellt wird.
SAXON-Fans werden auch 2015 keine Langeweile bekommen. Munter führen die Briten (oder die Plattenfirma) ihre Veröffentlichungswut fort, diesmal mit einem ganz speziellen Re-Release von "Heavy Metal Thunder". Dem Best Of-Album wird in der Neuauflage als Bonus zwar eine brandneue Live-CD vom Bloodstock 2014 beigelegt, das rechtfertigt aber definitiv nicht diese Art der Zweit- oder Dritt-Resteverwertung!
SAXON haben in den letzten Jahren gefühlt genauso viele DVDs/BDs wie CDs auf den markt geschmissen. Den nächsten Schritt macht "The Saxon Chronicles", eine erstmals 2003 erschienene Doppel-DVD, die den kompletten Auftritt vom Wacken Open Air 2001 sowie Boni in Form von alten Videoclips, Tourstories, TV-Auftritte, Interviews etc. enthält.
Von den Wacken-Chefs Jensen und Hübner persönlich zum Live-Debüt auf dem größten Metal-Festival der Welt eingeladen, mit Vorschusslorbeeren überhäuft, als Support für die kommende Tour der Metal-Veteranen SAXON eingeplant: BEYOND THE BLACK leben gerade den Traum aller Neulinge im Metal-Zirkus. Dabei hatte die Truppe vor ihrem Auftritt auf dem letztjährigen Wacken Open Air weder ihren ersten Longplayer, noch eine EP oder Single veröffentlicht.
Nach dem großartigen, selbstbetitelten Debüt habe ich das Geschehen rund um FLYLEAF nicht weiter verfolgt. Umso enttäuschter war ich, als ich auf dem Promozettel lesen musste, dass Lacey Sturm schon vor einiger Zeit durch Sängerin Kristen May ersetzt wurde. Große Erwartungen an das vierte Album der Crossover-/Alternative Metaller hatte ich deshalb nicht. Und das war auch richtig so!
Obwohl PINK FLOYD mit dem großartigen "The Endless River" kürzlich unerwartet ein neues (und letztes) Album veröffentlicht haben, besteht schon seit Jahren keine reelle Chance mehr, die Legende live zu sehen – erst recht nicht nach dem Tod Richard Wrights. Gut, dass es Tribute-Bands gibt, und noch besser, wenn sie wie im Falle von ECHOES nicht nur ein Hobby-Projekt sind, sondern von einem gestandenen Musiker wie Oliver Hartmann angeführt werden. Der Sänger und Gitarrist ist solo unterwegs, Teil des Projekts "Rock meets Classic", war bei AT VANCE aktiv und hatte auch ein Gastspiel bei AVANTASIA. Wie es aussieht, lebt er seine größte Leidenschaft aber mit seinen Kollegen Martin Hofmann (Bass, Vocals), Paul Kunkel (Keyboards, Vocals) und Steffen Maier (Drums) bei ECHOES aus, die sich an einem regnerischen Samstag Abend im großen Saal der Siegerlandhalle die Ehre gaben.
ULI JON ROTH war in den Siebzigern nur fünf Jahre lang Mitglied der SCORPIONS. Das ist in Anbetracht des 50. Bandjubiläums, das die Rocker aus Hannover bereits feiern, eigentlich nur ein Klacks. Sein Einfluss in den frühen Tagen, der auf den vier Werken "Fly To The Rainbow", "In Trance", "Virgin Killer" und "Taken By Force" zu hören ist, kann hingegen gar nicht überschätzt werden.
BLIND GUARDIAN-Fans müssen einen sehr langen Geduldsfaden haben. Das seit Jahren versprochene Orchesterwerk lässt weiterhin auf sich warten, Live-Auftritte waren in der letzten Zeit rar, und der Release des letzten Albums "At The Edge Of Time" liegt auch schon fünf Jahre zurück. Anfang 2015 hat das lange Warten endlich ein Ende: Mit "Beyond The Red Mirror" veröffentlicht die deutsche Power Metal-Institution ihr langersehntes zehntes Studiowerk.