Chrischi

Chrischi

Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten

Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...


15 Jahre ist es bereits her, dass SONATA ARCTICA ihr auch heute noch von Fans geliebtes und Genre-Feinden innig gehasstes Debüt "Ecliptica" veröffentlichten. Da von der ursprünglichen Besetzung mit Sänger Tony Kakko und Drummer Tommy Portimo nur noch zwei Mitglieder übrig sind, und die Finnen das Jubiläum ganz besonders zelebrieren wollten, haben sie den Erstling kurzerhand im aktuellen Lineup nochmal neu aufgenommen.

AT THE GATES genießen Legendenstatus. Nach der EP "Gardens Of Grief" und den Alben "The Red In The Sky Is Ours", "With Fear I Kiss The Burning Darkness" und "Terminal Spirit Disease" veröffentlichte die Band aus Göteborg mit "Slaughter Of The Soul" Mitte der Neunziger die Blaupause für das Genre Melodic Death Metal. Danach war Schluss – bis 2007, als AT THE GATES erste Reunion-Konzerte spielten. Ob ein neues Album kommen würde, war ungewiss. Die quälend lange Wartezeit von sieben Jahren ist mit dem Release von "At War With Reality" – dem ersten Album seit 19 Jahren – nun endlich vorbei.

Die CD-Version des OZZY OSBOURNE-Karriererückblicks "Memoirs Of A Madman" kann man sich sparen. Best Of- und Live-Compilations gibt es wie Sand am Meer, da hilft auch eine unveröffentlichte Liveversion von "Paranoid" nicht weiter. Die in edles Kunstleder gebundene Doppel-DVD mit dickem Booklet macht da gleich viel mehr Freude – auch wenn sie sich an eingefleischte OZZY-Fans richtet.

Vermisst eigentlich noch irgendjemand Mike Portnoy? Ich glaube nicht. Dafür macht Mika Mangini seinen Job einfach zu gut, wie zuletzt das selbstbetitelte Opus der Prog Metal-Großmeister unter Beweis stellte. Und weil die Band mittlerweile so entspannt zusammenspielt und ihren zweiten Frühling durchlebt, folgt nach "Live At Luna Park" schon wieder ein Livemitschnitt - diesmal vom Frühjahr 2014 aus Boston, mitgeschnitten während der "Along For The Ride"-Tour, und teilweise mit Unterstützung von Studenten des Berklee College Of Music, mit dem die DT-Mitglieder eng verbunden sind.

ROBERT PLANT ist das einzige der vier Mitglieder, das nach der Auflösung von LED ZEPPELIN eine Solokarriere begann, die bis heute andauert. Zwischendrin kooperierte er sogar mit seinem alten Weggefährten Jimmy Page, im Gegensatz zu dem Gitarristen, der an vielen verschiedenen Projekten beteiligt war und sich heute auf das Hüten alter LED ZEP-Schätze versteht, konzentrierte sich der Sänger aber auf Alben unter seinem eigenen Namen. "Lullaby and... The Ceaseless Roar" ist bereits sein 13. Studioalbum ("No Quarter" und "Walking Into Clarksdale" mitgezählt).

Jedes einzelne auf CD oder DVD/BD veröffentlichte QUEEN-Konzert aus den Achtzigern hat seinen Reiz und zeigt eine der besten und erfolgreichsten Rockbands in unterschiedlichen Phasen. Ein Livemitschnitt der puren, unverfälschten Heavy Rock-Band aus den Siebzigern war jedoch so etwas wie der Heilige Gral der Bandgeschichte – bis jetzt. Denn "Live At The Rainbow '74", das eigentlich schon vor 40 Jahren (!) als erste QUEEN-Livescheibe erscheinen sollte, erblickt nun endlich, endlich das Licht der Welt.

Nach dem schwachen "Infected" haben HAMMERFALL wohl selbst gemerkt, dass es so nicht weiter geht. Nach einer Auszeit im letzten Jahr starten die Schweden 2014 auf ihre alten Stärken besinnt wieder voll durch: Auf dem ersten Gig nach der Pause, dem Wacken Open Air 2014, spielte das Quintett mal eben das komplette Debüt "Glory To The Brave" und nährte damit die Hoffnungen auf ein Studioalbum, das back to the roots geht.

Minimalistischer Band-Schriftzug, düsteres Cover mit schneebedeckten Gipfeln und klarem Wasser: Man würde BLACK BOOK LODGE noch weiter nördlich als Dänemark verorten. Tatsächlich stammen die vier Jungs aber aus Kopenhagen und liefern mit "Tundra" ihr Debüt ab, das Stoner- und Doom-Fans gutes Futter für ihre nach neuen Sounds dürstende Ohren bringt.

"Pale Communion", das zehnte Studioalbum der Schweden OPETH, wird polarisieren wie vor drei Jahren bereits "Heritage". Auf dem Vorgänger ging die Tendenz der einstigen Death Metal-Institution ganz in Richtung Progressive Rock, Mikael Åkerfeldt verzichtete komplett auf Growls. "Pale Communion" ist nicht die von enttäuschten Altfans ersehnte Rückkehr zu härteren Klängen, sondern eine konsequente Fortführung des auf "Heritage" vorgestellten Sounds.

Zu welcher Band würde der Albumtitel "Maximum Overload" besser passen als zu DRAGONFORCE? Genau, zu keiner. Der Titel spiegelt - obschon anders gemeint, nämlich auf den Informationsoverkill der heutigen Zeit anspielend - genau das wieder, was der Hörer zum mittlerweile sechsten Mal in leichter Variation aufgetischt bekommt: Überschall-Power Metal mit massig "Ohohoh"-Chören, Bridges, die auch mal eingängiger sein können als die Refrains, dauerfeuernder Doublebass-Drum und die wirklich krassen Soli von Saitenhexer Herman Li.

Nur 15 Monate hatte die allererste DEEP PURPLE-Besetzung mit Rod Evans (Vocals), Ritchie Blackmore (Gitarre), Jon Lord (Keyboards), Ian Paice (Drums) und Nick Simper (Bass) Bestand. Danach mussten Evans und Simper die Band verlassen, mit Ian Gillan und Roger Glover war die legendäre Mark II-Besetzung geboren. Das Boxset "Hard Road - The Mark I Studio Recordings 1968-69"" konzentriert sich ausnahmsweise nicht auf die bekannteste PURPLE-Besetzung, sondern die eben erwähnten anderthalb produktiven Jahre, in der die Mark I-Besetzung gleich drei Studioalben veröffentlichte.

Alle Jahre wieder wird ein umfassender Rückblick auf das Wacken Open Air veröffentlicht. Da das Festival mit den Jahren immer größer wurde, lassen sich die Macher auch beim Umfang des neuen Rückblicks nicht lumpen: Auf drei DVDs können alle Festivalbesucher oder die, die gerne hin wollten und nicht konnten, das letztjährige W:O:A noch einmal Revue passieren lassen und 106 Songs von 43 (!) Bands genießen. Wahlweise gibt's das ganze auch als Blu-ray-Variante und Doppel-CD, die mit 32 Songs allerdings deutlich weniger zu bieten hat.

GRAVE DIGGER ist eine dieser Kapellen, auf die einfach Verlass ist. Egal, was passiert, die Mannen um Chris Boltendahl schmieden regelmäßig neues Eisen für die hungernde Metal-Gemeinde. Dabei war in den verganenen Jahren beileibe nicht alles Gold, was das deutsche Metal-Urgestein auf den Markt gebracht hat. Die Kritik scheinen sich GRAVE DIGGER bereits auf "Clash Of The Gods" zu Herzen genommen zu haben, das eine äußerst starke Metal-Scheibe war. Aber kann die Truppe ihre Form auch mit dem pragmatisch betitelten "Return Of The Reaper" halten?

Das selbstbetitelte UNISONIC-Debüt war gut, sehr gut sogar. Allerdings hatte das Traum-Duo Kiske und Hansen, ergänzt um die PINK CREAM 69-/KROKUS-Musiker Dennis Ward, Mandy Meyer und Kosta Zafiriou, noch Luft nach oben. Schließlich haben wir es bei UNISONIC mit gestandenen Musikern zu tun, von denen man stets Material von allerhöchster Güte erwarten kann. Nun erscheint mit "Light Of Dawn" der ersehnte Nachfolger, und ja: Diesmal nicke ich nicht nur wohlwollend mit dem Kopf, sondern bin extrem beeindruckt!

Nach dem Ausstieg von K.K Downing, einigen eindeutigen Aussagen von Rob Halford und der als Abschied angekündigten "Epitaph"-Tournee haben vermutlich nicht die meisten Fans damit gerechnet, dass es mit JUDAS PRIEST überhaupt weiter gehen wird. Die Verpflichtung Richie Faulkners hat den Priestern aber anscheinend frisches Leben eingehaucht, denn neben neuen Auftritten erscheint nun auch endlich "Redeemer Of Souls", der lang erwartete Nachfolger des sechs Jahre alten Konzeptalbums "Nostradamus".

Nachdem MOTÖRHEAD nach Veröffentlichung ihres letzten Studioalbums "Aftershock" eine erzwungene Pause einlegen mussten, weil es alles andere als gut Lemmy stand, ist das Trio Gott sei Dank wieder zurück auf der Bühne. Das ist im Hinblick auf Lemmys Alter und seinen Lebensstil alles andere als selbstverständlich, so dass die Plattenfirma gute Gründe dafür sah, das nicht mal ein Jahr alte „Aftershock" als Touredition mit Bonus CD erneut ins Rennen zu schicken und auf zahlreiche Käufer zu hoffen.

Das 1973 erschienene JETHRO TULL-Konzeptalbum "A Passion Play" galt lange Zeit als ungeliebtes Kind. Warum, will sich mir nicht so recht entschließen, denn trotz der Komplexität, Ian Andersons reduziertem Flötenspiel und verstärktem Saxophon-Einsatz ist und bleibt die Scheibe ein tiefgängiges Progressive Rock-Meisterwerk, das viel Stoff zum Entdecken bietet. Umso schöner, dass die opulent aufgemachte Neuauflage "A Passion Play (An Extended Performance)" genügend lohnenswerten Stoff auch für Besitzer des Originals bietet.

David Crosby, Stephen Stills, Graham Nash und zeitweise Neil Young waren als CSNY eine der ersten Rock-Supergroups, bestehend aus Mitgliedern bekannter Bands. Mit mehrstimmigen Gesängen, ellenlangen Konzerten und ihrem politischen Aktivismus verkaufte das Quartett, das live um zusätzliche Musiker verstärkt wurde, schon Anfang der Siebziger riesige Stadien aus. "CSNY 1974" bietet als Boxset rund 40 (!) unveröffentlichte Liveaufnahmen von der Sommertournee 1974.

Seit 1971 rockt das texanische Trio ZZ TOP in unveränderter Besetzung. Anlässlich der Europatournee 2014 veröffentlicht die Band eine Best Of, die wahlweise als Einzel-CD mit 20 Titeln oder Doppel-CD mit 40 Songs erhältlich ist und einen sehr guten Überblick über das Schaffen der drei Blues Rocker bietet. Einzig das letzte Studioalbum "La Futura" wurde unverständlicherweise ausgeklammert.

Kaum eine andere Rockband hat im Laufe ihrer Karriere so viele Livealben veröffentlicht wie DEEP PURPLE. Dabei haben alle Aufnahmen aus der Zeit mit Ritchie Blackmore einen hohen Unterhaltungswert, unter anderem auch "In Concert 72". Das Livealbum ist bereits 2012 als remasterte Version nur auf Vinyl wiederveröffentlicht worden. Nun folgt auch ein CD-Release des Mitschnittes aus London mit aufgebohrtem Sound.
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