Chrischi

Chrischi

Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten

Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...


Zu welcher Band würde der Albumtitel "Maximum Overload" besser passen als zu DRAGONFORCE? Genau, zu keiner. Der Titel spiegelt - obschon anders gemeint, nämlich auf den Informationsoverkill der heutigen Zeit anspielend - genau das wieder, was der Hörer zum mittlerweile sechsten Mal in leichter Variation aufgetischt bekommt: Überschall-Power Metal mit massig "Ohohoh"-Chören, Bridges, die auch mal eingängiger sein können als die Refrains, dauerfeuernder Doublebass-Drum und die wirklich krassen Soli von Saitenhexer Herman Li.

Nur 15 Monate hatte die allererste DEEP PURPLE-Besetzung mit Rod Evans (Vocals), Ritchie Blackmore (Gitarre), Jon Lord (Keyboards), Ian Paice (Drums) und Nick Simper (Bass) Bestand. Danach mussten Evans und Simper die Band verlassen, mit Ian Gillan und Roger Glover war die legendäre Mark II-Besetzung geboren. Das Boxset "Hard Road - The Mark I Studio Recordings 1968-69"" konzentriert sich ausnahmsweise nicht auf die bekannteste PURPLE-Besetzung, sondern die eben erwähnten anderthalb produktiven Jahre, in der die Mark I-Besetzung gleich drei Studioalben veröffentlichte.

Alle Jahre wieder wird ein umfassender Rückblick auf das Wacken Open Air veröffentlicht. Da das Festival mit den Jahren immer größer wurde, lassen sich die Macher auch beim Umfang des neuen Rückblicks nicht lumpen: Auf drei DVDs können alle Festivalbesucher oder die, die gerne hin wollten und nicht konnten, das letztjährige W:O:A noch einmal Revue passieren lassen und 106 Songs von 43 (!) Bands genießen. Wahlweise gibt's das ganze auch als Blu-ray-Variante und Doppel-CD, die mit 32 Songs allerdings deutlich weniger zu bieten hat.

GRAVE DIGGER ist eine dieser Kapellen, auf die einfach Verlass ist. Egal, was passiert, die Mannen um Chris Boltendahl schmieden regelmäßig neues Eisen für die hungernde Metal-Gemeinde. Dabei war in den verganenen Jahren beileibe nicht alles Gold, was das deutsche Metal-Urgestein auf den Markt gebracht hat. Die Kritik scheinen sich GRAVE DIGGER bereits auf "Clash Of The Gods" zu Herzen genommen zu haben, das eine äußerst starke Metal-Scheibe war. Aber kann die Truppe ihre Form auch mit dem pragmatisch betitelten "Return Of The Reaper" halten?

Das selbstbetitelte UNISONIC-Debüt war gut, sehr gut sogar. Allerdings hatte das Traum-Duo Kiske und Hansen, ergänzt um die PINK CREAM 69-/KROKUS-Musiker Dennis Ward, Mandy Meyer und Kosta Zafiriou, noch Luft nach oben. Schließlich haben wir es bei UNISONIC mit gestandenen Musikern zu tun, von denen man stets Material von allerhöchster Güte erwarten kann. Nun erscheint mit "Light Of Dawn" der ersehnte Nachfolger, und ja: Diesmal nicke ich nicht nur wohlwollend mit dem Kopf, sondern bin extrem beeindruckt!

Nach dem Ausstieg von K.K Downing, einigen eindeutigen Aussagen von Rob Halford und der als Abschied angekündigten "Epitaph"-Tournee haben vermutlich nicht die meisten Fans damit gerechnet, dass es mit JUDAS PRIEST überhaupt weiter gehen wird. Die Verpflichtung Richie Faulkners hat den Priestern aber anscheinend frisches Leben eingehaucht, denn neben neuen Auftritten erscheint nun auch endlich "Redeemer Of Souls", der lang erwartete Nachfolger des sechs Jahre alten Konzeptalbums "Nostradamus".

Nachdem MOTÖRHEAD nach Veröffentlichung ihres letzten Studioalbums "Aftershock" eine erzwungene Pause einlegen mussten, weil es alles andere als gut Lemmy stand, ist das Trio Gott sei Dank wieder zurück auf der Bühne. Das ist im Hinblick auf Lemmys Alter und seinen Lebensstil alles andere als selbstverständlich, so dass die Plattenfirma gute Gründe dafür sah, das nicht mal ein Jahr alte „Aftershock" als Touredition mit Bonus CD erneut ins Rennen zu schicken und auf zahlreiche Käufer zu hoffen.

Das 1973 erschienene JETHRO TULL-Konzeptalbum "A Passion Play" galt lange Zeit als ungeliebtes Kind. Warum, will sich mir nicht so recht entschließen, denn trotz der Komplexität, Ian Andersons reduziertem Flötenspiel und verstärktem Saxophon-Einsatz ist und bleibt die Scheibe ein tiefgängiges Progressive Rock-Meisterwerk, das viel Stoff zum Entdecken bietet. Umso schöner, dass die opulent aufgemachte Neuauflage "A Passion Play (An Extended Performance)" genügend lohnenswerten Stoff auch für Besitzer des Originals bietet.

David Crosby, Stephen Stills, Graham Nash und zeitweise Neil Young waren als CSNY eine der ersten Rock-Supergroups, bestehend aus Mitgliedern bekannter Bands. Mit mehrstimmigen Gesängen, ellenlangen Konzerten und ihrem politischen Aktivismus verkaufte das Quartett, das live um zusätzliche Musiker verstärkt wurde, schon Anfang der Siebziger riesige Stadien aus. "CSNY 1974" bietet als Boxset rund 40 (!) unveröffentlichte Liveaufnahmen von der Sommertournee 1974.

Seit 1971 rockt das texanische Trio ZZ TOP in unveränderter Besetzung. Anlässlich der Europatournee 2014 veröffentlicht die Band eine Best Of, die wahlweise als Einzel-CD mit 20 Titeln oder Doppel-CD mit 40 Songs erhältlich ist und einen sehr guten Überblick über das Schaffen der drei Blues Rocker bietet. Einzig das letzte Studioalbum "La Futura" wurde unverständlicherweise ausgeklammert.

Kaum eine andere Rockband hat im Laufe ihrer Karriere so viele Livealben veröffentlicht wie DEEP PURPLE. Dabei haben alle Aufnahmen aus der Zeit mit Ritchie Blackmore einen hohen Unterhaltungswert, unter anderem auch "In Concert 72". Das Livealbum ist bereits 2012 als remasterte Version nur auf Vinyl wiederveröffentlicht worden. Nun folgt auch ein CD-Release des Mitschnittes aus London mit aufgebohrtem Sound.

"III" wurde bei der Veröffentlichung 1970 von vielen Fans enttäuscht aufgenommen. Im Gegensatz zu den beiden Vorgängern finden sich nur wenige reinrassige Rock-Nummern auf "III", Akustikgitarren und Folk übernahmen eine deutlich größere Rolle. Aus heutiger Sicht kann man die kritischen Stimmen nicht mehr nachvollziehen, denn gerade die noch größere Abwechslung macht das dritte LED ZEPPELIN-Werk zu etwas ganz Besonderem.

Waren das noch Zeiten: Gerade mal sieben Monate nach "I" erschien bereits der Nachfolger "II" der zum größten Teil während der Tour zum Debüt entstand. Man sollte meinen, dass unter solchen Bedingungen nur ein Schnellschuss möglich wäre, doch weit gefehlt: "II" ist sogar noch einen Tick besser als das starke Debüt.

Jimmy Page hat das Flehen nach unveröffentlichten Nummern aus dem Hause LED ZEPPELIN erhört: Mit Neuauflagen der ersten drei Alben beginnt ein ganzer Wiederveröffentlichungsmarathon, dem auch die restlichen Studiowerke folgen sollen. Neben einem komplett neuen Remastering liegt jeder Deluxe Edition eine Companion Disc mit bisher unveröffentlichtem Bonusmaterial, das im Zusammenhang mit der jeweiligen Veröffentlichung steht, bei.


Happy Birthday, KISS! Eine der einflussreichsten Rockbands aller Zeiten feiert in diesem Jahr ihren 40. Geburtstag. Anlässlich dieses Jubiläums erscheint mit “Kiss 40” eine Compilation, die mit 40 Nummern auf zwei CDs jeweils einen Song von jedem Album sowie ein paar Bonustracks enthält, mit denen auch Fans, die schon alles von KISS besitzen, gelockt werden sollen.

Mit “distant satellites” veröffentlichen ANATHEMA zwei Jahre nach dem von mir sträflich unterbewerteten “Weather Systems” ihr zehntes Studioalbum. Es stellt eine konsequente Fortsetzung der spätestens mit “We’re Here Because We’re Here” eingeschlagenen Linie fort, rührt mit höchst emotionalen, fragilen und sphärischen Songs zu Tränen und verbreitet jederzeit eine latent positive Grundstimmung. Kurz gesagt: “distant satellites” ist ein fantastisches Werk, das schon jetzt zu den musikalischen Höhepunkten 2014 gehört.


DIO-Fans können sich keineswegs über zu wenige Releases innerhalb der letzten Jahre beschweren. Mit “Live In London: Hammersmith Apollo 1993” erscheint nun eine weitere Live-Veröffentlichung in den Konfigurationen Blu-ray, DVD und Doppel-CD. Der Auftritt ist zuvor nicht veröffentlicht worden, sollte für DIO-Jünger also seine Reize haben.

Nur eingefleischte AC/DC-Jünger und Rockfans mit Jahrzehnte langer Hörerfahrung werden wissen, wer sich hinter dem mysteriösen Bandnamen MARCUS HOOK ROLL BAND verbirgt. Es ist vielleicht nicht fair, ständig die größte Rockband unseres Planeten mit diesem Album in Verbindung zu bringen, aber Fakt ist: Die AC/DC-Gitarristen Angus und Malcolm Young haben auf “Tales From The Old Grand-Daddy” ihre ersten Gitarren-Spuren hinterlassen. Damit waren sie an einem Album beteiligt, das nicht immer völlig überzeugen kann, aber sehr abwechslungsreichen, frühen Rock mit einigen Ohrwürmern bietet.

Mit "Broken Crown Halo" machen die Italiener LACUNA COIL ziemlich genau da weiter, wo sie mit "Dark Adrenaline" aufgehört haben. Vorstellen muss man die Truppe um die hübsche Frontfrau Cristina Scabbia wohl keinem mehr, dafür ist die Band schon zu lange im Geschäft und sicherlich einer der wichtigsten Metal-Exporte aus Italien.

Vier lange Jahre haben GAMMA RAY ihre Fans nach neuem Material dürsten lassen. In der Zwischenzeit gab es mit "Skeletons And Majesties Live" und der "Master Of Confusion", das bereits zwei neue Tracks enthielt zwar Futter für die Ohren, mit einem neuen Power Metal-Werk der Deutschen waren diese Appetithäppchen aber nicht vergleichbar. Jetzt erscheint also mit "Empire Of The Undead" also endlich der elfte Studio-Output, der - so viel sei verraten - ein Muss für alle Hansen-Anhänger und Power Metal-Hörer im Allgemeinen ist.
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