Death Metal Reviews
Death Metal Rezensionen, Meinungen und Kritiken
Nothgard - Malady X
Eine düstere Gestalt breitet ihre Arme über einem riesigen Haufen an Knochen aus und bietet mit ihrem sakralen, eindrucksvollen Erscheinungsbild einen einschüchternden Anblick. Meine Damen und Herren – darf ich Ihnen das Cover der Epic-Melodic-Death-Metaller vorstellen?
Benighted - Dogs Always Bite Harder Than Their Masters (EP)
20 Jahre Death und Madness – so ließe sich der Werdegang der französischen Deathgrind-Truppe BENIGHTED hervorragend betiteln. Doch für Rückschau und Lobsagungen bleibt zum Jubiläum keine Zeit. Jeglichem Alter trotzend, macht das Quintett einfach weiter und hat sich mit der neuen EP "Dogs Always Bite Harder Than Their Masters“ gleich ein eigenes Geburtstagsgeschenk gebastelt. Herausgekommen ist eine nette Zusammenstellung für Fans und Neulinge.
Aborted - TerrorVision Tipp
Wer hätte damals vor knapp 20 Jahren gedacht, dass sich diese Belgier innerhalb von zwei Dekaden zur Speerspitze der europäischen Death-Metal-Liga aufschwingen würden? Da sie da ja mittlerweile angekommen zu sein scheinen, mag man meinen, dass sie nun vielleicht etwas kürzer treten. Aber weit gefehlt …
Arroganz - Erzketzer Tipp
Weak Aside - Forward Into Darkness Tipp
WEAK ASIDE gehen "Forward Into Darkness" – der Titel ihres neuen Werkes kündigt die Marschrichtung und das Credo der Band an: Immer vorwärts. Stillstand ist der Tod. Und eben dieses Bestreben hat sich die Todeswalze aus Emden ganz groß auf die Fahne geschrieben.
Deicide - Overtures Of Blasphemy Tipp
Ganze fünf Jahre hat sich Satansbraten Glen Benton Zeit gelassen und kann nun endlich den Nachfolger zum 2013er-Album "In The Minds Of Evil" präsentieren. Bei "Overtures Of Blasphemy" handelt es sich nun schon um das zwölfte Studioalbum der Floridianer. Und wer sich schon einmal durch den Backkatalog der Band gehört hat, kann sich sicher sein, dass auch auf dieser Scheibe ordentlich gehackt, geholzt und blasphemisiert wird. Dabei stehen die Amis bislang immer für Qualität. Von den Anfängen im Jahre 1989 bis heute hat man das Gefühl, dass die Band mit steigendem Alter immer stärker wird.
Krisiun - Scourge Of The Enthroned Tipp
Kinners, wie die Zeit vergeht. Die brasilianischen Knüppler KRISIUN feiern in zwei Jahren bereits ihr 30-jähriges Bestehen. Kommt mir vor, als wäre es gestern gewesen, dass mir das Trio während ihres ersten Gigs auf europäischem Boden die Kinnlade herunterdrückte. Die Band um die Kolesne-Brüder arbeitete in den vergangenen Jahren hart, veröffentlichte in der Regel hochklassige Alben und mit “Scourge Of The Enthroned” steht nun bereits Album Nummero elf im Schaufenster.
Carnation - Chapel Of Abhorrence Tipp
CARNATION schlagen im fernen Belgien unheilige Töne an. Im Promowisch schon vollmundig als die neuen Death-Metal-Overlords bezeichnet, arbeitet sich der Fünfer mit "Chapel Of Abhorrence“ - dem Nachfolger der 2015er Debüt-EP "Cemetery Of The Insane“ - weiter aus dem Underground hervor. Und wer trotz magerem Fünf-Song-Repertoire schon PESTILENCE auf Brasilien-Tour begleiten durfte, muss ja irgendetwas auf dem Kasten haben.
Deathcall - Eternal Darkness
Vom anderen Ende der Welt kommt diese Scheibe angesegelt und stellt sich nach einer selbstbetitelten EP aus dem letzten Jahr als erstes Langeisen der Band von der neuseeländischen Südinsel vor. DEATHCALL fühlen sich musikalisch im Death Metal-Bereich beheimatet und bieten auf "Eternal Darkness" 12 Tracks mit insgesamt mehr als 50 Minuten Spielzeit. Allein die Spielzeit erklärt also schon mal die recht lange Aufnahmezeit des Albums, denn satte sieben Monate ließ man sich wohl Zeit. Die musikalische Qualität erklärt diese Dauer nämlich nicht.
Sinsaenum - Repulsion For Humanity Tipp
Um das erste Album von SINSAENUM habe ich einen Bogen gemacht: Angesichts des Personals – Ex-SLIPKNOT-Drummer Joey Jordison und DRAGONFORCE-Bassist Frédéric Leclerq – fürchtete ich ein technikstrotzendes Trommelfeuer ohne Feeling. „Repulsion For Humanity“, der zweite Streich der Truppe, überrascht mich überaus positiv.
Compressor - Oblivion (EP)
Nach der beachtenswerten 2017er-EP „Inferno“, legen die Hildesheimer Death/Thrasher COMPRESSOR nun noch ein selbstproduziertes Kurzwerk nach. Mittlerweile werden die Burschen durch Hellmut, welcher auch bei CASUS in Lohn und Brot steht, an der Klampfe unterstützt und dieser Wechsel tut der Band offensichtlich gut. Denn COMPRESSOR präsentieren sich auf „Oblivion“ deutlich strukturierter, aber auch kompromissloser.
Eroded - Necropath
ERODED sind ein Deathmetal-Trio aus Italien und nicht zu verwechseln mit dem Elektroprojekt des HEAVEN SHALL BURN Gitarristen Alexander Dietz. Das Trio gibt es bereits seit 2003, hat aber bisher nur zwei Demos und das Debüt „Engravings Of A Gruesome Epitaph“ veröffentlicht. Ihr Debüt ist bereits knapp sechs Jahre alt, da wird es auch mal langsam wieder Zeit, etwas zu veröffentlichen.
Valyria - Into The Dying Of Time (EP)
Als BYE-Redakteur musste der Autor schon den abenteuerlichsten Genre-Mischmasch über sich ergehen lassen. Bekanntlich reicht die Kreativität des Genres der schweren Töne inzwischen von Pirate-Metal bis Porngrind, sodass für jeden Fetischisten reichlich Material zur Verfügung steht. Melodic-Death-Power-Metal ist dem hiesigen Schreiberling aber bis heute nicht untergekommen, womit die Musik der kanadischen Band VALYRIA wohl unter persönlichem Neuland zu verordnen ist. Nach ausgiebigem Hören wird allerdings klar: Die Welt ist noch nicht bereit für growlende Einhornreiter.
Suotana - Land Of The Ending Time
- Blackened Death Metal, Melodic Death Metal
Label: Reaper Entertainment / Soulfood
VÖ: 25.05.2018
Bewertung:
Draußen herrschen sommerliche 25 Grad und dennoch ist meine verschwitzte Wenigkeit umgeben vom eisigen Winter. SUOTANAs zweites Album „Land Of The Ending Time“ dröhnt aus den Boxen, während mich die wunderschöne Schneelandschaft auf dem Cover anlacht – was für eine Ironie.
Amorphis - Queen Of Time Tipp
Kaum eine Band klingt über 28 Jahre nach ihrer Gründung noch so frisch wie AMORPHIS. Seit dem Beginn der Joutsen-Ära 2005 erleben die Finnen ihren zweiten Frühling und liefern zuverlässig wie kein anderer immer weitere Meilensteine der Bandgeschichte ab. Wer sich im Netz durch die Reviews der letzten sechs Alben klickt, reibt sich verwundert die Augen, bei all den Höchstwertungen, die auf den Suchenden einprasseln. Mit "Queen Of Time“, dem Nachfolger des kommerziell hoch erfolgreichen "Under The Red Cloud“, schieben die Finnen die Messlatte nun noch einmal ein Stück höher. Wie hätte es auch anders sein können?
Pungent Stench - Smut Kingdom Tipp
Als ich das erste Mal von einer neuen Veröffentlichung von PUNGENT STENCH hörte, habe ich mich gefreut, wie ein kleiner Schneekönig. Wer würde sich nicht über eine Reunion der österreichischen Sickos freuen? Leider bleibt es jedoch weiterhin nur bei einem Reunion-Gerücht, nicht mehr und nicht weniger. Aber ein neues Album erscheint anno 2018 wirklich.
Necrophobic – Mark of the Necrogram Tipp
Fast ein halbes Jahrzehnt war es ruhig geworden um das schwedische Death Metal Urgestein NECROPHOBIC. Nach dem von einigen internen Turbulenzen begleiteten letzten Album "Womb of Lilithu" hatte sich die Band einer selbstverordneten Erfrischungskur unterzogen: Zum einen kehrte Ex-Vocalist Anders Strokirk zurück, dessen Stimme zuletzt auf dem 1993 erschienenen "The Nocturnal Silence" zu hören gewesen war. Zum anderen gaben auch die ehemaligen Gitarristen Sebastian Ramstedt und Johan Bergebäck ihr Comeback und schlossen sich Drummer und Gründungsmitglied Joakim Sterner und Bassist Alex Friberg an. Das Ergebnis: Ein höllisches Todesblei-Vergnügen und einige Stücke mit Hit-Potenzial.
Apathy Noir - Black Soil
Im schwedischen Untergrund tut sich bereits seit zwölf Jahren etwas, von dem ich erst jetzt Kenntnis bekomme. APATHY NOIR ist das Soloprojekt von Viktor Jonas, der mit „Black Soil“ sein sechstes Album veröffentlicht. Ursprünglich in einer Black Metal-Band namens NATTSTRYPE aktiv, hat sich Jonas hier eine Spielwiese für doomigen Death Metal britischer Schule geschaffen.