
HASS? Wow, die gibt es immer noch? Aber wie ich nachlesen konnte, gab es einige Jahre, in denen die Band geruht hat oder nicht existent war. Mit „Kacktus" veröffentlichen sie jetzt jedenfalls ihr achtes Album – und ich hab ja immer ein wenig Angst vor Deutschpunk, weil ich das als Kiddie-Punk total abgefeiert habe und danach heftig aussortieren musste, weil nun mal auch viel Schrott dabei ist. Aber wenn man von dem typischen Gesang absieht, geht „Kacktus" eigentlich ziemlich steil!
Woran genau erkennt man „Deathpunk"? Ich hab das Wort immer nur mit TURBONEGRO in Verbindung gebracht – die dürfen das! BOY haben sich ein „düsteres" Image zugelegt und wildern auch irgendwo zwischen Punk und Rock n Roll. Und dreckig ist die Musik. Aber was genau daran jetzt Deathpunk ist, erschließt sich mir nicht. Aber irgendeinen Namen muss das Kind ja nun mal tragen...
Was für Musik hast du, lieber Leser, Mitte der 90er gehört? Genießt du die gleichen Platten noch? Hörst du die gleichen Bands noch? Magst du deren altes Zeug mehr? Bist du froh, dass sich die Bands, die seitdem noch aktiv sind, weiterentwickelt haben oder hörst du sie am liebsten immer noch mit dem gleichen Rezept? Falls Letzteres dein Ding ist und du, wie ich, in den 90ern MelodyCore gehört hast und FatWreck zu deinen all time faves bei den Labels gehörte, dann sind NOT AVAILABLE mit „No Excuses" genau für dich!
VERSUS YOU klingt ja irgendwie nach einer Hardcoreband. Aber was die Luxemburger hier auf ihrer ersten Langrille machen, passt nun mal ganz klar in die Poppunk-Schiene. Und auch wenn ich zunächst etwas enttäuscht war, weil alles so brav klingt, kann sich die Platte über die Zeit doch immer mehr Punkte ergaunern und kommt schließlich bei mehr als soliden sechs Punkten an, weil viele der Songs zwar unglaublich simpel, aber zu gut zum Überhören sind.
Aufgrund der vor einiger Zeit erschienenen Best Of kommt es mir gar nicht so vor, aber die letzte Studio-Platte der MAD CADDIES ist tatsächlich schon sieben Jahre alt. Dementsprechend gespannt kann man auf „Dirty Rice" sein. Werden sie weiter den Reggae-Weg einschlagen oder kommt der Punk stärker zurück?
15.05.14 – Münster, Sputnik-Cafe: Wieder einmal haben die Booker Stahl und Panik es geschafft, einen echten Hochkaräter in die Stadt zu holen. Ich hatte mir ein paar Wochen vorher auf dem Groezrock noch lieber TERROR angesehen, weil ich wusste, dass ich IRON CHIC noch mit Clubatmosphäre sehen würde. Münster hat an diesem Abend mit Textsicherheit, Begeisterung und Feierwillen gepunktet – und das auf einen Donnerstag.
OPTIMIST haben mit „Entseelt" einen absoluten Brecher zwischen Deathmetal und Hardcore hingelegt, der für manche aus dem Nichts kam. Viele ehemalige END OF DAYS Fans waren positiv überrascht – dieses dreckige, rohe Album hat direkt Eindruck hinterlassen. Grund genug mal nachzufragen, wie aus EOD nun OPTIMIST wurden und was sonst noch so bei der Band aus dem Ruhrpott geht. Vorhang auf für OPTIMIST:
Irgendwie passen THE SMITH STREET BAND ganz gut auf Uncle M. Denn ihr folkiger, alternativer Punkrock hat so was Schrammeliges, was zum Beispiel APOLOGIES, I HAVE NONE auch haben. Man muss eben nicht überproduziert sein, um kratzbürstig zu klingen. Außerdem passen sie in keine enge Schublade und der australische Akzent klingt ähnlich nerdig wie bei den Engländern ...
Bei APOLOGIES I HAVE NONE hat sich einiges getan. Mit „London" haben sie ein unglaubliches Album abgeliefert und bei nicht wenigen damit ein Jahreshighlight gesetzt. Außerdem haben sie danach einen der Gitarristen/Sänger gehen lassen müssen. Dennoch lassen sich die Engländer nicht unterkriegen und schieben eine EP nach, die für das jetzige Trio erstaunlich düster ausgefallen ist.
"The Inside Story Of The Only Band That Matters" – das muss man sich erstmal zu schreiben trauen. Aber wer THE CLASH-Fans kennt, für den ist das nicht wirklich so überraschend. Ich denke, es ist auch unbestritten, dass die Engländer eine sehr wichtige Band waren, bis heute noch Einfluss haben und dass Joe Strummer zu einer Ikone des Punkrocks geworden ist. Auf dieser DVD wird beleuchtet, wie sich diese Band selbst demontiert hat. Und so ist auch klar, dass sich der Film weniger um die komplette Story von THE CLASH für Anfänger bemüht, sondern vielleicht eher etwas für diejenigen ist, die bereits in der Materie zuhause sind.
Ja, schon klar: Im Augenblick scheint jeder, der etwas mit Punk zu tun hat, die Wandergitarre aus dem Schrank zu holen, sich einen Bart wachsen zu lassen und eine Karriere als Singer/Songwriter zu starten. Das ist mit Sicherheit ein kleiner Hype. Aber so lange da solche Platten wie die hier von TIM VANTOL rauskommen, hat auch das seine Berechtigung.
Das kommt nicht oft vor, aber ich werde hier von einer Band auf meine eigenen Worte festgenagelt: Bei der AUSTIN DEATHTRIP Debüt-EP von 2012 habe ich die Frage gestellt, ob sie das Niveau wohl auf weiteren Veröffentlichungen halten können. Und jetzt schreiben mich die Bengel an und wollen diese Frage tatsächlich beantwortet haben. Sowas aber auch ...