Alana Amram (& The Rough Gems) – Spring River

Alana Amram (& The Rough Gems) – Spring River
    Singer/Songwriter

    Label: Kingwood Records
    VÖ: 26.09.14
    Bewertung:7/10

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Von Papa geprägt, schlug die US-Amerikanerin ALANA AMRAM früh den Weg Richtung Musik ein, und das zu Recht. Nach Club-Tingeleien im Big Apple wurde vor sechs Jahren ein Label aufmerksam und mittlerweile tourt sie durch die Welt, begleitet Größen von PETE SEEGER bis zu den Punkern von ANTI-FLAG. Album Nummer drei bringt uns nun schwermütigen und heiteren Country mit vielen Facetten näher.

Sanft flirren Gitarrentöne durch die Luft, ruhig schwebt der Gesang dazwischen. Langsam aufbauend kommen besonnene Trommeln mit Schellen zu der Country-Atmosphäre. Gewagt ist es vielleicht, als Opener den mit Abstand längsten Song zu wählen. Allerdings gelingt es somit schnell, in die Melancholie abzutauchen, wenn die Stromgitarre schon fast wie eine Steel Guitar klingt.
Die Rhythmusgruppe bekommt bald mehr Gewicht, was jedoch kein Übergewicht ist und sich zunächst auch nicht auf das gemächliche Tempo auswirkt. Gefällig und schwungvoll sind mehrstimmige Passagen, während solistische Saiteneinlagen einen eher in Trance versetzen.

Traurig wird es in „Should I Go Now?". Bedächtig hält Alana hier ihre durchaus kräftige Stimme im Zaum. Anschließend rockt die Dame von dannen und der Gitarrensound wird ziemlich dreckig.
Doch da – plötzlich – sphärische Klänge. Ein Interlude, das wohl weniger Bezug zu Aliens hat, als zu einem frühlingshaften Fluss. Schon ist es vorbei. „Spring River" ist jedoch auch ein kleiner Fluss in den Staaten.
In „Another Man's World" sitzt ALANA AMRAM verträumt an demselben und klampft vor sich hin. In diesem Stück geht es sehr minimalistisch zur Sache.
Der „Train" fährt in groovendem Rock vor, quietschende Axtstränge verstärken die Dramatik. Gegen Ende der Platte geht es doch nochmals zackig zu. Bevor mit „Tall Oak Tree" im Stil eines Wiegenlieds mit bitteren und glücklichen Momenten die Scheibe aufhört, sich zu drehen.

Vielfältige Soundlandschaften mit einer Country-Atmosphäre präsentiert ALANA AMRAM ohne Berührungsängste mit zusätzlichen Facetten im Gesamtklang. Während CATHERINE MACLELLAN spritziger klingt, passt die kraftvolle, manchmal dunkle Stimme von ALANA zur oftmals elegischen Stimmung.
Ein wenig fehlen hervorstechende Hit-Songs, doch es gibt auch beim nächsten Durchlauf noch immer ein paar schräge Noten zu entdecken. „Spring River" ist eine richtig schöne Rotwein-Abend-Scheibe.

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