Death By Stereo - Death For Life

Review

Stil (Spielzeit): Punkmetalcore (40:24)
Label/Vertrieb (VÖ): Epitaph/SPV (06.06.05)
Bewertung: Wie erwartet: Ein klasse Brett! (9/10)
Link:  www.deathbystereo.com

„Death For Life" - wie lange habe ich mich auf dieses Album gefreut! Und ich bin keineswegs enttäuscht, auch wenn die Jungs um Ausnahmesänger Efrem Schulz ihren Sound wieder einmal ein wenig metallener und geradliniger in Form gegossen haben, als es konservativen Fans der ersten Stunde lieb sein wird.

Schon das vor zwei Jahren erschienene „Into The Valley Of Death" kanalisierte den stürmischen Punk-Core-Sound von großartigen Alben „Day Of The Death" oder dem 1999er Nischenöffner „If Looks Could Kill I'd Watch You Die" und brachte neben dem Einfluss von Punk und Hardcore einen verstärkten Metal-Einschlag samt ungeahnt ohrwurmtauglicher Melodieknaller auf's Parkett. - Auf das sich neben Hardcorepunks plötzlich auch Emo-Hörer und open-minded Metalheads gesellten.

„Death For Life" führt denn auch konsequent weiter, was die Kalifornier jüngst angestoßen haben: Auf den Punkt gespielte Songs, die mehr auf Metal- als auf Punkriffs basieren, fast mehr gesungen als melodisch geschrieen werden und im Vergleich zum letzten Output wieder eine Spur härter zu Werke gehen, ohne sich jedoch von den Punkcore-Roots abzuwenden. Anders gesagt: Death By Stereo sind musikalisch immer noch sie selbst und schreiben gute Texte, setzen jedoch hörbar auf ausgefeiltere Arrangements, anspruchsvollere Gitarrenlines und Transparenz in ihren Songs, die zwar nicht mehr ganz so ungestüm knüppeln wie früher, dafür jedoch einem handwerklich höheren Qualitätsstandard genügen, der sich auch im bis dato besten Gesamtsound niederschlägt, mit einer Familienpackung Groove und Extra-Punch. Efrem Schulz gehört mit seiner kraftvollen, kehligen und ungemein wandlungsfähigen Stimme immer noch zu meinen absoluten Lieblingssängern, für dieses Album nahm der Shouter sogar einen Vocal Coach zu Hilfe.

Überraschend mag sein, dass mit „Forever And A Day" eine Ballade vertreten ist, was man von den Jungs wohl am wenigsten erwartet hätte. Sie wird die Hörerschaft spalten, auch wenn's gegen Ende härter wird... Ich für meinen Teil halte sie für verzichtbar und denke nicht, dass Death By Stereo hier etwas geboten haben, was man nicht schon in tausend anderen Variationen von wesentlich mainstreamlastigeren Combos kennt. Da dieser Song alleine steht zwischen harten Nummern, die den Rock'n'Roll abfeiern und jedem Sprung- und Moschakrobaten ein seeliges Grinsen in die Fresse zaubern werden, ist das jedoch absolut verzeihlich.

„This record is who we are. I am more excited than ever." - Und zu Recht kann Schulz stolz sein auf dieses Werk, das sich unter dem Strich so intelligent, variabel frisch und - mit Abstrichen - eigen zeigt, wie man es von Death By Stereo gewohnt ist. Wem der vorab veröffentlichte (neben "This Curse Of Days" vielleicht sogar beste) Song „Forget Regret" zugesagt hat, dem sollte der Rest auch gefallen. Auch wenn „Death For Life" bei Vielen nicht ganz oben auf der Liste der DBS-Faves stehen wird.

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